Verehrte Muslime!
Unser erhabener Schöpfer erschuf den Menschen als erhabenstes Geschöpf. Allah stattete den Menschen mit vorzüglichen Fähigkeiten aus. Alle im Universum befindlichen Dinge hat Allah in den Dienst des Menschen gestellt. Wie im folgenden Vers betont wird, erwartet Allah vom erschaffenen Menschen lediglich, dass er dem erhabenen Allah gehorcht und seine Gottesdienste in Aufrichtigkeit und Innigkeit durchführt: “Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen.”1
Werte Muslime!
Der Gottesdienst bringt die Bemühung des Menschen als Folge seines empfundenen Respekts und seiner Liebe gegenüber Allah zum Ausdruck.2 Vom Menschen mit der Absicht das Wohlwollen Allahs zu erlangen durchgeführte Gottesdienste steigern den Wert und die Würde des Menschen beim erhabenen Allah. Aischa (r) fragte unseren Propheten: “Warum mühst du dich so sehr ab, obwohl deine vergangenen und zukünftigen Sünden vergeben wurden?” Die Antwort des Propheten (s) an sie lautete wie folgt: “Soll ich denn nicht ein dankender Diener sein?”3 Dieses zeigt uns die Dimension des Dankes und der Dankbarkeit vom Gottesdienst. Die folgende Aussage des Propheten hingegen ist ziemlich hervorstechend und zeigt, welche Entscheidungen wir bezüglich der weltlichen Gaben fällen sollten: “Drei Dinge aus dieser Welt sind mir liebgeworden. Das schönste und wertvollste dieser Dinge hingegen ist das Gebet: das Licht meiner Augen.“
Werte Muslime!
Die Nutzen von Gottesdiensten für das Individuum und für die Gesellschaft sind unzählig viel, dass man diese aufzählen könnte. Sie nähern uns unserem Schöpfer; Sie gewöhnen uns an Geduld und Dankbarkeit. Sie stärken Geist, Willen und Moral des Menschen; Sie dienen dazu, dass der Mensch von seelischen Nöten befreit wird. Sie schützen den Menschen von Begierden, vom Bösen und vom Prunk der Welt. Sie stärken den edlen Charakter; Durch Verwirklichung der sozialen Einheit und Solidarität gewährleisten Gottesdienste die Einheit und Eintracht in der Gesellschaft. Gottesdienste pflanzen folgendes in das Gewissen und in den Verstand ein: Es gibt keinen Vorrang zwischen den Menschen außer der ehrfürchtigen Frömmigkeit.
Verehrte Gemeinde!
Neben den elementaren Gottesdiensten wie Pflichtgebet, Fasten, Hadsch und Zakat gelten auch andere Handlungen als Gottesdienste: Alle für den Nutzen von Individuen und Gesellschaft verwirklichten positiven Handlungen und alle Bemühungen für Gutes sowie jeglicher Einsatz gegenüber schlechten und bösen Dingen sind ebenso ein Gottesdienst. In diesem Sinne sind folgende Taten ebenso ein Gottesdienst: Das freundliche Grüßen einer Person; Der Dienst und Respekt gegenüber den Eltern; Der Verdienst für die Gewährleistung der materiellen und geistigen Bedürfnisse von der Familie; Das Wegwischen von den Tränen eines Bedürftigen; Das Streichen eines Waisenkopfes oder der Beistand eines Unterdrückten und Benachteiligten.
Meine werten Geschwister!
Bei Gottesdienst sollte man fern von weltlichen Erwartungen und Prahlerei sein. Ebenso ist auch die Kontinuität beim Gottesdienst wichtig. Der erhabene Allah sagt im edlen Koran: „Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit (Tod) zu dir kommt.“4 Unser Prophet (s) empfahl uns, entschlossen und beständig beim Gottesdienst zu sein indem er sagte: „Die liebste Tat bei Allah ist die nachhaltende Tat, auch wenn es wenig sein mag.“5
Kommen sie und lassen sie uns folglich unseren gottesdienstlichen Aufgaben gegenüber unserem erhabenen Schöpfer bewusst sein. Lassen sie uns unsere Gottesdienste auf schönste und beste Art durchführen ohne diese zu vernachlässigen. Lassen sie uns bemühen, uns bei der Durchführung von unseren Gottesdiensten zu entledigen von Prahlerei, jeglicher weltlicher Beschäftigung sowie Erwartungen. Lassen sie uns keinesfalls vergessen, dass die Unterlassung und Nachlässigkeit von Gottesdiensten zu spiritueller Leere, Segenslosigkeit und Unwohlsein in der Welt führt. Diese hat man zudem auch als große Last und Verantwortung bei Allah noch zu verantworten.
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, ad-Dhariyat, 51/56.
2 İbadet [Gottesdienst], Diyanet Islamische Enzyklopädie [Diyanet İslam Ansiklopedisi (DIA)], Bd. 19, S. 233-252.
3 Bukhari, Tahadschdschud, 6; Muslim, Sifatü’l-Munafiqin, 81.
4 Koran, al-Hidschr, 15/99.
5 Abu Dawud, Tatawwu, 27.