Moscheen voller Leben!

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Yathrib wartete in Sehnsucht. Aufgrund intensiver Konflikte und Auseinandersetzungen waren die Herzen ermüdet. Die Herzen sehnten nach dem segensreichen Gesandten (s) wie der ausgedörrte Erdboden auf den Regen wartet. Dieses Mal ging der Mond über die Hügel von Wada auf. In den Herzen gab es eine unbeschreibliche Begeisterung und Freude. Jeder war gespannt und aufgeregt, die Ehre gewährt zu bekommen, diesen gesegneten Gast in seinem Haushalt beherbergen zu dürfen. Jedoch bestand die Tagesordnung des Gesandten Allahs hingegen darin, die Wunden der ausgewanderten Mekkaner (Muhadschirun), die ihre Häuser verließen, zu versorgen. Er dachte daran, eine Gebetsstätte zu errichten. Darin sollten die Herzen der Ansar mit dem Licht der Offenbarung vereint werden. Dies war auch die erste vollzogene Handlung des Gesandten Allahs. Diese Gebetsstätte wurde als Moschee des Propheten (Masdschid an-Nabi) genannt. Sie wurde zu einem Zentrum, worin die Bedürfnisse der Gläubigen beglichen wurden; die Probleme gelöst wurden; Vereinsamte geschützt wurden; jegliche individuellen und sozialen Angelegenheiten beraten wurden; sowie Beschlüsse gefasst wurden. Sie war eine Schule, worin Anstand, Benehmen, Wissen und Bildung vermittelt wurde. Im Laufe der Geschichte wurde sie zum Vorbild für die später erbauten Moscheen. So wurde sie zum besten Vorbild für die Formierung der islamischen Zivilisation. Somit wurde sie zum schönsten Vorbild, worin sich eine Lebensweise mit dem Zentrum der Moschee in unserer Kultur etablierte.

Meine Geschwister!
Unsere Moscheen sind Orte, die Menschen-ansammlungen zu Gemeinschaften transformieren. Sie lehren uns Einheit und Eintracht sowie elementare Prinzipien der Geschwisterlichkeit. Sie sind Orte, die uns den Vorzug der Glaubensgeschwisterlichkeit über alles empfinden lässt. Beim Eintritt in die Moschee hinterlassen wir alle weltlichen Identitäten draußen vor der Tür; Ohne Rücksicht auf Unterschiede unserer Herkunft, Sprache, Farbe und sozio-wirtschaftlichen Situation stellen wir uns als Kinder Adams (s) in eine Gebetsreihe vor unseren erhabenen Allah. Wie der Gesandte Allahs in seiner Abschiedspredigt es auch formulierte: “Ihr alle seid Kinder Adams und Adam ist aus Erde.”1 Es gibt lediglich eine Instanz, die uns nach vorne katapultieren kann: Unsere Dienerschaft, die wir mit Gottesehrfurcht (Taqwa) krönen. Folglich sollten wir die geistigen Werte, die uns unsere Moscheen aneignen lassen und vermitteln, wiederspiegeln lassen - allen voran bei unseren Beziehungen in unserem Familien- und Arbeitsleben; bei den Beziehungen mit unserer Umwelt und mit den Menschen, sogar mit allen von Allah geschaffenen Lebewesen. Diese Werte sollten sich in Form von Barmherzigkeit, Verständnis, Bescheidenheit, Gerechtigkeit, schöne Worte und Eleganz zeigen. Somit werden alle Dimensionen eines Lebens mit Werten, die von der Moschee vermittelt und vertreten werden, aufgebaut.

Geehrte Gemeinde!
Mit der vor 60 Jahren begonnenen Migration haben unsere Vorfahren der ersten Generation überall in Deutschland Gebetsstätten und Moscheen aufgebaut. Ihr Ziel war es, ihre ethischen, geistigen und kulturellen Werte an die kommenden Generationen weiterzugeben. Unter schweren Bedingungen bauten sie diese Gebetsstätten auf. Dabei opferten sie ihre elementaren Bedürfnisse auf. So wie die vom Propheten erbaute erste Moschee übernahmen diese Moscheen eine Mission im Zentrum des Lebens und eine Mission, die dem Leben einen Mehrwert verlieh.

Daneben sind die Moscheen nunmehr den vierten und fünften Generationen ihrer Nachfahren anvertraut. Jedoch können wir nicht ignorieren, dass eine noch schwierigere Zukunft unsere Moscheen erwartet. Die Moscheen konnten ihre Existenz in jeder Periode der Geschichte unter der Verantwortung der Gläubigen aufbewahren. In der neuen Periode wird jedoch die geistige Regeneration der Moscheen – Allah weiß es am besten – unsere hartnäckigste Prüfung sein.

Die Aufrechterhaltung der Moscheen als die wichtigsten Zentren der Vermittlung unseres Glaubens, unserer Kultur und Traditionen gehört sicherlich zur gemeinsamen Verantwortung von uns allen. Diese Verantwortung kann nicht aufgeschoben werden. Unsere Verantwortung gegenüber den Moscheen beginnt damit, dass wir Mitglied in den uns am nächsten befindlichen Moscheen werden. Des Weiteren bedeutet dies, später Verantwortung in den Ämtern der Verwaltungsorgane, im Frauen-, Jugend- und Elternverband oder als Ehrenamtliche zu übernehmen. Schließlich wird es die schönste Freude für uns alle sein, als regelmäßiger Angehöriger der Stammgemeinde einer Moschee unseren letzten Atemzug genießen zu dürfen.

 

Die Predigtkommission

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[1] Ahmed b. Hanbal, V, 411.      

[2] Koran, at-Tauba, 9/18.



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