Freitagspredigt
Freitagspredigt (in 2 Spalten PDF)
Üble Nachrede verdirbt Gesellschaft und Familie
Verehrte Muslime!
Unsere erhabene Religion, der Islam, ist die letzte und vollkommenste Religion, die das Wohl des Individuums und der Gesellschaft als Ziel hat, mit seinen Geboten und Verboten das ganze Leben umfasst und die Menschen zu gutem Benehmen und sittlicher Moral zu leiten versucht.
Der Islam, dessen Ziel es die Verfestigung der höchsten Moralprinzipien in den Herzen ist, verbietet auch jegliche Verhaltensweisen und Handlungen, die die guten Charaktereigenschaften zunichtemachen und die zur Persönlichkeit eines Menschen nicht passen. Eines der schlechtesten Charaktereigenschaften, die unsere Religion verbietet und als verboten (haram) festsetzt, ist die üble Nachrede (giybet). Die üble Nachrede ist die Grundlage für Verletzlichkeiten, Kränkungen, Verfeindungen und Unbehagen. Es ist eine seelisch-geistige Störung, die Liebe und Freundschaften zerstört. Üble Nachrede bedeutet die Erwähnung vom Glaubensbruder in dessen Abwesenheit, dass er als unangenehm empfindet. Im folgenden Vers im Koran wird die üble Nachrede mit dem Verzehr des Fleisches des Glaubensbruders verglichen: „O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiss manche Mutmaßung ist Sünde. Und sucht nicht (andere) auszukundschaften und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.“1
Verehrte Geschwister!
Verehrte Muslime!
Verehrte Geschwister!
Huriye AKBIYIK
Religionsbeauftragte, DITIB Zentralmoschee, München
1. Koran, al-Hudschurat, 49/12
2. Tirmizi, Sifatu’l-Qiyame, 52
3. Abu Davud, Edeb, 40
Üble Nachrede verdirbt Gesellschaft und Familie
يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اجْتَنِبُوا كَثِيرًا مِّنَ الظَّنِّ إِنَّ بَعْضَ الظَّنِّ إِثْمٌ وَلَا تَجَسَّسُوا وَلَا يَغْتَب بَّعْضُكُم بَعْضًا أَيُحِبُّ أَحَدُكُمْ أَن يَأْكُلَ لَحْمَ أَخِيهِ مَيْتًا فَكَرِهْتُمُوهُ وَاتَّقُوا اللَّهَ إِنَّ اللَّهَ تَوَّابٌ رَّحِيم[1]ٌ
Verehrte Muslime!
Unsere erhabene Religion, der Islam, ist die letzte und vollkommenste Religion, die das Wohl des Individuums und der Gesellschaft als Ziel hat, mit seinen Geboten und Verboten das ganze Leben umfasst und die Menschen zu gutem Benehmen und sittlicher Moral zu leiten versucht.
Der Islam, dessen Ziel es die Verfestigung der höchsten Moralprinzipien in den Herzen ist, verbietet auch jegliche Verhaltensweisen und Handlungen, die die guten Charaktereigenschaften zunichtemachen und die zur Persönlichkeit eines Menschen nicht passen. Eines der schlechtesten Charaktereigenschaften, die unsere Religion verbietet und als verboten (haram) festsetzt, ist die üble Nachrede (giybet). Die üble Nachrede ist die Grundlage für Verletzlichkeiten, Kränkungen, Verfeindungen und Unbehagen. Es ist eine seelisch-geistige Störung, die Liebe und Freundschaften zerstört. Üble Nachrede bedeutet die Erwähnung vom Glaubensbruder in dessen Abwesenheit, dass er als unangenehm empfindet. Im folgenden Vers im Koran wird die üble Nachrede mit dem Verzehr des Fleisches des Glaubensbruders verglichen: „O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiss manche Mutmaßung ist Sünde. Und sucht nicht (andere) auszukundschaften und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Fürchtet Allah. Gewiß, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.“1
Verehrte Geschwister!
So wie üble Nachrede mit der Zunge, also durch das Sprechen gemacht werden kann; wird sie aber auch durch Mimik und Gestik, durch Schrift und Verhaltensweisen gemacht. Egal wie es auch getan wird, ist es verboten (haram), dass ein Muslim hinter einem anderen Gläubigen lästert. So wie üble Nachrede hinter lebendigen Menschen verboten ist, ist es auch bei verstorbenen Menschen verboten. Es ist ein Grund für die Zersprengung der Einheit und Eintracht der Gesellschaft sowie für den Verlust von Liebe und Respekt. Unser Prophet berichtet uns über diese Realität wie folgt: „Wenn dieses Wort [üble Rede] sich in das Meereswasser vermischt hätte, würde es dessen Wasser verderben.“2
Ebenso ist es sehr schändlich und ein Versehen, wenn Ehepartner über ihr Familienleben hinter sich her reden. Dieses Verhalten führt nicht nur zum Verlust des Ansehens des Partners, hinter dem geredet wird, sondern auch das eigene Ansehen und somit auch die Würde der eigenen Familie leiden darunter. Um das Familienglück innerhalb der Familie nicht zu zerstören und das Fortwähren der Familie zu gewährleisten, sollte man sich hüten, die Familienintimitäten und Familiengeheimnisse zu enthüllen.
Ebenso ist es sehr schändlich und ein Versehen, wenn Ehepartner über ihr Familienleben hinter sich her reden. Dieses Verhalten führt nicht nur zum Verlust des Ansehens des Partners, hinter dem geredet wird, sondern auch das eigene Ansehen und somit auch die Würde der eigenen Familie leiden darunter. Um das Familienglück innerhalb der Familie nicht zu zerstören und das Fortwähren der Familie zu gewährleisten, sollte man sich hüten, die Familienintimitäten und Familiengeheimnisse zu enthüllen.
Verehrte Muslime!
Der wichtigste Weg, von dieser heutzutage ziemlich verbreiteten schändlichen Verhaltensweise zu entkommen, ist es zweifellos, in erster Linie bei sich selbst anzufangen. Ein aufrichtiger Muslim muss unbedingt die üble Nachrede unterlassen und sich von wörtlichen und tätlichen Verhaltensweisen fernhalten, die die Beziehungen zwischen den Menschen zerstören; sich in solchen Umgebungen gar nicht aufhalten und es als seine Aufgabe sehen, diejenigen Menschen zu ermahnen, die hinter Menschen nachreden. Anstatt um die Wahrheit zu sagen darauf zu warten, bis wir uns einander den Rücken kehren, sollten wir nicht vergessen, dass wenn wir es schaffen, uns die Realitäten gegenseitig offen ins Gesicht zu sagen, wir an dem Tag auch die Heuchelei [üble Rede] verhindern können.
Verehrte Geschwister!
Lassen Sie uns unsere Gespräche nicht Anlass sein zum Auffinden von Fehlern, sondern Anlass sein zum Vertrauen, zum Hervorrufen von Schönheiten und zum Übertünchen von Makeln. Lassen Sie uns darum bemühen, dass alle Menschen sich vor der Hand und Zunge (das heißt vor unseren Taten und Worten) die Menschen sich sicher fühlen.
Ich beende meine Predigt mit dem Hadith unseres Propheten: „Auch wenn ich dafür die ganze Welt bekommen würde, mag ich es ganz entschieden nicht, einen Menschen entgegen seinem verspürten Unbehagen zu einer Sache nachzuahmen oder diesem Eigenschaften zuzuschreiben.“3
Ich beende meine Predigt mit dem Hadith unseres Propheten: „Auch wenn ich dafür die ganze Welt bekommen würde, mag ich es ganz entschieden nicht, einen Menschen entgegen seinem verspürten Unbehagen zu einer Sache nachzuahmen oder diesem Eigenschaften zuzuschreiben.“3
Huriye AKBIYIK
Religionsbeauftragte, DITIB Zentralmoschee, München
1. Koran, al-Hudschurat, 49/12
2. Tirmizi, Sifatu’l-Qiyame, 52
3. Abu Davud, Edeb, 40