Der Islam ist Religion der liebevollen Zuneigung und des Friedens

Freitagspredigt

PDF-Dosyası - İslam İlim Dinidir Freitagspredigt (in 2 Spalten PDF)

Der Islam ist Religion der liebevollen Zuneigung und des Friedens

 
يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ ادْخُلُواْ فِي السِّلْمِ كَآفَّةً وَلاَ
تَتَّبِعُواْ خُطُوَاتِ الشَّيْطَانِ إِنَّهُ لَكُمْ عَدُوٌّ مُّبِينٌ

Verehrte Geschwister!
Die Bedeutung des Begriffes Islam, den uns der erhabene Gott für die Errettung und den Frieden der Menschheit gesandt hat, bedeutet Frieden, Sicherheit, liebevolle Zuneigung zu gebieten und zu grüßen.1
 
Auch ist ein Name unseres Herren “der Friede”. Er ist die Quelle des Friedens und Wohlergehens. Der sich ihm hingebende Muslim ist derjenige, der sich der Quelle des Friedens und des Wohlergehens anklammert, in seiner inneren Welt tiefe Zufriedenheit und Eintracht erlangt und diese in seine Außenwelt wirken zu lassen versucht.
 
Im zweihundertachten (208.) Vers des Kapitels al-Baqara sagt Gott: “O ihr, die ihr glaubt, tretet allesamt in den Frieden (Islam) ein und folgt nicht den Fußstapfen des Satans! Er ist euch ja ein deutlicher Feind.”2
 
Als unser Prophet den Gläubigen (Muslim) definierte, sagte er: “Der Muslim ist derjenige, vor dessen Hand und Zuge die Menschen sich sicher sind.”3
Im Islam ist der Frieden der ursprüngliche Normalzustand. Der Krieg hingegen als Ausnahme der letzte Ausweg. Der Gläubige darf nicht einmal im Krieg Frauen, Kinder, Religionsbedienstete und Alte, die sich nicht am Krieg beteiligen sowie Gebetsstätten und Bäume versehren.  Auch gilt in unserer Religion das Töten einer Person als so ein großes Vergehen wie das Töten der ganzen Menschheit.3
 
Meine verehrte Gemeinde!
Unser geliebter Prophet (Friede sei mit ihm) hat sich sogar auf dem Weg nach Taif (bei Mekka) denen, die ihm körperliche Gewalt angewendet haben, mit Nächstenliebe zugeneigt. Nie hat er ihnen gegenüber Verwünschungen geäußert und sich an ihnen rächen wollen.  Er hat den Menschen und anderen Lebewesen in seinem Umfeld immer seine Barmherzigkeit erwiesen. Er hat jemandem, der einem wegen Verdursten dem Tod ausgesetzten Tier Wasser reichte, verheißen, das Paradies erlangt zu haben und uns auch mitgeteilt, dass jemand, der ein Tier quält, mit dem Feuer bestraft werden wird.
 
Der segensreiche Prophet, der die Welt aus dem Fenster der Barmherzigkeit betrachtete, hat die Gesellschaft, die ihre Töchter lebendig begraben hatte und die Geburt eines Mädchens als eine Schande empfand , sich sogar aufgrund von einfachen Dingen gegenseitig beim Kragen packte  zu einer Gesellschaft transformiert, die an einen Gott glaubte, sich die Güter friedlich teilte und sich gegenseitig allein für Gott lieb hatte.
 
Meine sehr verehrten Geschwister!
Wie sehr sind wir heutzutage in der islamischen Welt von diesem Bild und diesen Fundamenten entfernt! Die islamische Welt, in der anstatt der liebevollen Zuneigung und Barmherzigkeit der Hass, die Gewalt und Erbarmungslosigkeit herrscht; und anstatt Frieden und Eintracht leider Krieg, Blutvergießen und Tränen herrschen, versetzt unsere Herzen in tiefe Trauer und tiefen Kummer.
 
Die ersehnte liebevolle Zuneigung, die Zufriedenheit und der Frieden sind nicht in der Weite, sie sind in unserer unmittelbaren Nähe unter unserer Hand. Zwischen den Koran, der Sunna und uns sind vor allen Dingen unsere inneren Triebe (Nafs), der Teufel, unsere Gier, unsere Interessen und noch vieles mehr hineingeraten. Diese haben uns von den unzähligen Schönheiten des Islam und -kurz gesagt- vor allem von der Essenz des Islam entfernt.
 
Meine lieben Geschwister!
Mit den uns Leben verleihenden Empfehlungen des Propheten, der Inbegriff der liebevollen Zuneigung, der Barmherzigkeit und des Friedens ist, möchte ich meine Predigt beenden:

 
“Bei Gott, ohne zu glauben, werdet ihr nicht in das Paradies eintreten können, ohne euch gegenseitig zu lieben, werdet ihr nicht geglaubt haben! Soll ich euch mitteilen, wodurch ihr euch gegenseitig lieben werdet? Verbreitet den Gruß unter euch!” 11
 
“Wer von euch das, was er für sich selbst gern hat, auch nicht für den Bruder gern hat, der wird nicht zum wahren Glauben finden.”12
 
“Allah erbarmt sich denen, die anderen erbarmen. Erbarmt euch also denen auf der Welt, damit diejenigen sich euch erbarmen, die im Himmel sind. Die Verwandschaftsbeziehung (´Rahim´) ist eine Verbindung zum Barmherzigen (Gott). Wer diese Beziehung pflegt, mit dem geht Gott eine Barmherzigkeitsverbindung ein, wer dieses abbricht, mit dem bricht Allah dieses auch ab.” 13
 
O ihr Menschen! Wünscht euch nicht, mit dem Feind zu begegnen. Wünscht euch vielmehr Wohlergehen (Frieden und Eintracht) von Allah. 14
 
Möge Allah, unser Herr, in der ganzen Menschheit und vor allem in der islamischen Welt die Liebe, die Barmherzigkeit und den Frieden herrschen lassen.


Oğuz AKDEMİR
Religionsbeauftragter, Göttingen



1.   El-Kâmusu'l-Muhit, 4/131-133
2.   al-Baqara 2/208                                     
3.   Tirmizi, Iman 12                           
4.   Ahmed b. Hanbel, Müsned, Cihad 90           
5.   Maide, 5/32
6.   İbn Hişam, Sire, II 29                        
7.   Buhârî, Şirb 9                                 
8.   İbn Esir, Nihaye, V, 143
9.   İbn Hişam, Sire, III , 101
10. İ. Lütfi Çakan, İslam Kardeşliği
11. Müslim, İmân 93                        
12. Buhârî, İman 6
13. Tirmizi, Birr 16
14. Müslim, Cihâd, 2
 
 


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