Gutes gebieten, Böses verbieten

PDF-Dosyası Freitagspredigt(PDF)

Verehrte Muslime!

„Al-Amr bi´l-Maruf wa´n-Nahy ani´l-Munkar“ ist ein religiöses und ethisches Prinzip. Es bedeutet, dass jeder Muslim Verantwortung hat: Das Gute soll herrschend sein und Böses soll verhindert werden. Es herrscht Einhelligkeit darüber, dass dieses Prinzip eine Verpflichtung darstellt. Es steht mit dem Koran, der Sunna und dem Gelehrtenkonsens fest. Dieses wird im edlen Koran wie folgt zum Ausdruck gebracht: “Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen erstand. Ihr gebietet, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrechte und glaubt an Allah. Und wenn die Leute der Schrift geglaubt hätten, dann wäre es gut für sie gewesen! Unter ihnen sind Gläubige, aber die Mehrzahl von ihnen sind Frevler.” 1

Meine werten Geschwister!

Alle Bemühungen für Gutes, Schönes und Richtiges nähern uns viel mehr einem wohlbehaglichen Leben. Aus diesem Grund ist das Gebieten des Guten und das Verbieten des Bösen („al-Amr bi´l-Maruf wa´n-Nahy ani´l-Munkar“) eine unverzichtbare Aufgabe. Dadurch soll eine tugendhafte Gesellschaft aufgebaut und am Leben erhalten werden.

Ein Muslim, der als eine Notwendigkeit seines Glaubens so handelt, wird gut denken und gut handeln; Ein Muslim wünscht sich, dass die Güte nicht nur begrenzt bei diesem selbst und bei seiner Umgebung verbleibt; sondern weltweit herrschend ist. Darum bemüht sich der Muslim.

Ein Gläubiger, der mit diesem Bewusstsein handelt, verhält sich mitfühlend und barmherzig gegenüber den Menschen. Der Gläubige weiß, dass Vergeltung von Gutem lediglich mit Gutem ist. In jedem Bereich seines Lebens steht er stets Rechtschaffenheit und Aufrichtigkeit bei. Der Gläubige erleichtert und erschwert nicht; verheißt und lässt nicht hassen.3 Er macht alles in seiner Macht Stehende, damit Böses beendet wird. Bösem gegenüber verschließt er seine Augen nicht. Er verschmutzt seine Zunge nicht mit Lüge und Verleumdung; Er verschmutzt seinen Verstand nicht mit Argwohn. Der Gläubige ist sich bewusst, dass die Ehre und Würde von Menschen einander anvertraut sind. Daher läuft er keinen Machenschaften oder haltlosen Gerüchten wie üblen Nachreden nach.

Geehrte Gläubige!

Der folgende Vers legt uns allen wichtige Verantwortungen auf: “Und hütet euch vor Aufruhr, der vornehmlich nicht nur die Ungerechten trifft; und wisst, dass Allah streng im Strafen ist.”4 Aus diesem Grund kann keiner von uns gleichgültig gegenüber gesellschaftlichen Problemen sein. Wir sollten im Gegenteil darum bemüht sein, mit unseren Worten und Handlungen stets das Gute herrschend zu machen. Schließlich gibt es solche Boshaftigkeiten, dass die nicht nur ihren Ausführern, sondern der ganzen Gesellschaft – samt ihrer jungen-alten und Frauen-Männern – Schaden zufügen. Wir dürfen nicht aus dem Sinn verlieren, dass die Ursache für die Ereignisse, die heutzutage Unbehagen in unserer Gesellschaft hervorrufen, die fehlende unsensible Haltung der Gläubigen für solche Probleme ist.

Ich beende meine Freitagspredigt mit einem Aufruf unseres Propheten (s), der gewährleistet, dass wir diese Verantwortung ständig im Sinn behalten: “Wer etwas Böses sieht, soll dies mit seiner Hand verändern, wenn er kann. Wenn er dazu nicht imstande ist, soll er dies mit seiner Zunge verändern. Wenn er auch dazu nicht imstande ist, soll er herzlich davon Abstand nehmen, (dies nicht tolerieren). Dies ist jedoch die niedrigste Erfordernis des Glaubens.”5

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, Al-i Imran, 3/110.                                                                      
3 al-Bukhari, 3/72.  
4 Koran, al-Anfal, 8/25.  
5 Hadislerle Islam, Bd. 4. S. 459, 465: D1140 Abu Dawud, Salat, 239-242; M177 Müslim, Îmân, 78.

 



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