Verehrte Muslime!
Eines Tages sprach der Gesandte Allahs (s) mit seinen Gefährten. Daraufhin kam ein Unbekannter zu ihnen. Dieser setzte sich gegenüber dem Gesandten Allahs hin und sagte: “Erzähl mir vom Islam!” Der Gesandte antwortete wie folgt: “Der Islam ist, dass Du akzeptierst, dass es keine Gottheit gibt außer Allah und dass Muhammed der Gesandte Allahs ist; das Gebet verrichtest, die Pflichtabgabe (Zakat) entrichtest, im Ramadan fastest; und die Pilgerfahrt durchführst wenn Du die Mittel dafür hast.” Diese Person verabschiedete sich nach einer Weile des Gesprächs. Der Gesandte Allahs teilte mit, dass es der Erzengel Dschebrail (Gabriel) war.2
Meine verehrten Geschwister!
Das Glaubensbekenntnis ist ein segensreiches Wort. Es macht den Gläubigen zum Muslim, wie es unser Prophet in seinem Hadis betonte. Es erlöst den Menschen, Diener eines anderen Menschen zu sein. Das Glaubensbekenntnis befreit den Menschen und lässt ihn nur Diener Allahs sein. Dieses segensreiche Wort verdeutlicht uns die Bedeutung des Lebens. Es verdeutlicht uns den Sinn unserer Schöpfung. Es rettet das ewige Leben des Menschen.
Das Glaubensbekenntnis ist ein Bund, den wir mit Allah geschlossen haben. Der Bund ist ein Versprechen. Damit versprechen wir, unseren Standpunkt eines Gläubigen ein Leben lang zu halten.
Das Glaubensbekenntnis ist ein Zeugnis dafür, dass wir trotz der Unterschiede in Herkunft, Sprache und Ethnie den gemeinsamen Glauben teilen. Es lässt uns dieselben Empfindungen und Ideale fühlen. Es lässt uns fest aneinander klammern. Es ist das Zeugnis für die Einheit Allahs, das uns zur Gemeinschaft (Umma) unseres Propheten macht.
Das Glaubensbekenntnis ist eine Bestätigung dafür, dass es niemanden gibt außer Allah, an den wir unsere Bittgebete richten können. Ebenso gibt es niemanden, den wir um Hilfe flehen, bei dem wir um Zuflucht suchen können. Ebenso gibt es niemanden, zu dem wir bei Heimsuchungen und Unheil beten können.
Das Glaubensbekenntnis ist ein kurzer und prägnanter Ausdruck dafür, dass nur Allah angebetet werden kann. Es ist auch Ausdruck dafür, dass nur um Hilfe von Allah gebeten werden kann. Es ist ein kurzer und prägnanter Ausdruck dafür, dass man nur Diener Allahs sein kann.
Es ist sowohl auf der Welt als auch im Jenseits ein Licht für den Gläubigen. Es errettet ihn aus der Finsternis. Es ist ein Wegweiser, der uns das Richtige und Falsche zeigt. Das Glaubensbekenntnis ist eine Urkunde der Errettung.
Wenn der Mensch vom Herzen bestätigt und dieses mündlich äußert, dass es keine Gottheit außer Allah gibt und dass Muhammed Sein Gesandter ist, wird er damit zum Angehörigen der Gemeinschaft der Gläubigen. Er wird zum unveräußerlichen Mitglied der islamischen Gemeinschaft (Umma).
Meine Geschwister!
Unseren neugeborenen Kindern rezitieren wir den Gebetsruf in das rechte Ohr. Wir rezitieren den Gebetsruf um ihre Namen zu vergeben. Schließlich beinhaltet der Gebetsruf die Grundlagen der Religion, das Glaubensbekenntnis. In das linke Ohr rezitieren wir die Iqama, die dasselbe Zeugnis beinhält. Einer Person, die mit dem Islam beehrt wird, lehren wir zuerst das Glaubensbekenntnis. Wir flüstern einer Person, die ihre letzten Atemzüge macht, auch das Glaubensbekenntnis ein. Eigentlich zeigen uns diese Dinge folgende Botschaften: Das Leben des Menschen beginnt mit dem Glaubensbekenntnis und sollte auch damit enden.
Verehrte Gläubige!
Kommen sie und lassen sie uns folglich so sprechen und handeln, dass diese dem Inhalt dieses Glaubensbekenntnisses entsprechen. Schließlich ist das Glaubensbekenntnis Anlass für unsere Errettung - sowohl auf der Welt als auch im Jenseits. Lassen sie uns, uns Allah aufrichtig hingeben. Lassen sie uns, uns die Wegweisung unseres Propheten zum Prinzip machen. Schließlich bezeugen wir, dass er Diener und Gesandter Allahs ist.
Ich beende meine Freitagspredigt mit einer Verheißung unseres Propheten: “Wer mit dem Herzen bestätigt, dass es keine Gottheit gibt außer Allah und dass Muhammed der Gesandte Allahs ist, für den wird Allah [den Eintritt in] die Hölle verbieten.”3
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Baqara 2/163.
2 al-Bukhari, Iman 2.
3 al-Bukhari, Ilim 49.