Freitagspredigt
Das Fasten im Ramadan
Bismillāhirrahmānirrahīmيَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ كُتِبَ عَلَيْكُمُ الصِّيَامُ كَمَا كُتِبَ عَلَى الَّذِينَ مِن قَبْلِكُمْ لَعَلَّكُمْ تَتَّقُونَ
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barm-herzigen]
“O ihr, die ihr glaubt. Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es auch denjenigen vor euch vorgeschrieben wurde. Vielleicht wer-det ihr ja (dadurch) gottesfürchtig.”
[Sure Baqara, Vers 183]
Verehrte Muslime!
Wir haben die spirituelle Atmosphäre des gesegneten Monat Ramadan, der am Anfang Segen und Barmherzigkeit ist, in der Mitte er Vergebung bringt und am Ende schließlich von der Hölle erlöst, erreicht. In diesem Monat, der ein gesegneter Zeitabschnitt ist, hat die Herabsendung mit dem Koran begonnen. Dieser ähnelt sich der Sonne. Sowie diese dunkle Nächte in den Morgen wandelt, erleuchtet der Koran die dunklen Welten der Menschen. Er lässt die beinahe dahingegangenen Gewissen erneut beleben und formt die versteinerten Herzen um.
Das Fasten ist ein Gottesdienst im Islam. Dieser ermöglicht den Menschen sich see-lisch zu erneuern. Fasten bedeutet die Ent-haltung des inneren Triebs (nafs) von Spei-sen, Getränken und Geschlechtsverkehr zwischen Imsāq (täglicher Fastenbeginn) bis Sonnenuntergang. Gesunde Muslime und Musliminnen, die geschlechtsreif (bāliġ) und denkfähig (āqil) sind, sind zum Fasten verpflichtet. Jemand, der seiner Pflicht des Fastens ohne einen religiös gül-tigen Grund nicht nachkommt und diese absichtlich aussetzt, begeht eine große Sünde. Diese Pflicht ist in der Sunna wie auch im folgenden Koranvers festgesch-rieben: “O ihr, die ihr glaubt. Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es auch denjenigen vor euch vorgeschrieben wurde. Vielleicht werdet ihr ja (dadurch) gottesfürchtig.” Außerdem gibt es über die Pflicht des Fas-tens auch einen Konsens (iğmāʾ) unter den Gelehrten.
Verehrte Gemeinde!
Der zu Beginn der Predigt vorgelesene Vers gebietet den Menschen das Fasten damit sie gottesfürchtig werden. Das Fasten verschafft die Reinigung von Sünden, die sich im Herz und der Seele angesammelt haben. Sowie die Almosensteuer (zakāt) die Gläubigen von Sünden befreit, so befreit das Fasten, das auch die zakāt des Körpers ist, den Menschen aus der Herrschaft des inneren Triebs (nafs). Das Fasten, das eine seelische und körperliche Behandlung ist, rettet den Menschen von allerlei Krankheiten -dies drückt der Gesandte Gottes (saw) mit “fastet und erlangt Gesundheit” aus- bringt uns Gutdünken und Lobpreisung bei. Mit dem Fasten können wir uns in die Lage des Bedürftigen hineinfühlen, die Wichtigkeit dem Beistehen der Alleinstehenden begreifen. Wir lernen mit dem Fastenbrechen (ifṭār), dem Sahur-Essen, dem Tarawih-Gebet und den anderen Gottesdiensten das Leben diszipliniert zu leben. Meine Predigt möchte ich mit folgendem Hadis beenden: “Demjenigen, der im Ramadan mit tiefstem Glauben und die Belohnung nur von Allah erwartend fastet, werden seine vergangenen Sünden (außer Sünden, die mit dem Recht des Anderen zu tun haben) verzogen.”
Cevat AYDINReligionsbeauftragter der Kassel Bettenhausen Hacı Bayram Moschee.
[1] Baqara, 2/183-185.
[2] Tawba, 9/103.
[3] Tabarani, Mu’cemu’l-Evsat, VIII, 174.
[4] Buchari, Sawm, 7.