Der Monat Muharram und der Aschura-Tag

Verehrte Muslime!‎

Es gibt verschiedene Zeiten, die zur Schöpfung ‎Allahs zählen. Darunter gibt es wichtige Monate, ‎Tage und Nächte für Muslime. Diese sind ‎besonders wertvolle und gewinnbringende Zeiten ‎für Gläubige. Zu diesen gehört auch der Monat ‎Muharram. Allah, der Erhabene, sagt im noblen ‎Koran: „Gewiss, die Anzahl der Monate bei Allah ‎ist zwölf Monate, im Buch Allahs (festgelegt) am ‎Tag, da Er die Himmel und die Erde schuf. Davon ‎sind vier geschützt. Das ist die richtige Religion. ‎So fügt euch selbst in ihnen kein Unrecht zu! [...]“1 ‎Unser Prophet (s) erklärte den Vers indem er ‎sagte: „Das Jahr hat 12 Monate. Dhu-l-Qa`da, ‎Dhu-l-Hidja, Muharram und Radschab sind die ‎verbotenen Monate.“2

Meine verehrten Geschwister!‎

Der erste Monat des islamischen Kalenders ist ‎Muharram. Er ist einer der Monate, worin die ‎Kriegsführung verboten ist. Außerdem befindet ‎sich der Aschura-Tag in diesem Monat. Zum ‎Aschura-Tag sagte unser Prophet in einem Hadis: ‎‎“Wer am Aschura-Tag seine Familie und seine ‎Familienangehörigen beköstigt, dem wird der ‎erhabene Allah auch seinen Verdienst im ganzen ‎Jahr segnen und weiten.”3 Bezugnehmend an ‎diesen Tag formulierte er seinen Wunsch: “Ich ‎hoffe, dass das Fasten am Aschura-Tag eine Sühne ‎für die Sünden des vorhergegangenen Jahres sein ‎möge.”4 Daher empfahl er den Gläubigen, zwei ‎Tage zu fasten. Entweder ein Tag vor (9.) oder ein ‎Tag nach (11.) dem Aschura-Tag (10.) sollten ‎zusammen mit diesem Tag gefastet werden.5 ‎

Meine verehrten Geschwister!‎

Der Monat Muharram ist bekannt für seine ‎Tugendhaftigkeit und seinen Segen. ‎Daneben gibt es in unserer Geschichte und ‎Erinnerung leidvolle Ereignisse. In diesem Monat ‎ereignete sich das qual- und leidvolle Kerbela-‎Ereignis. Dieses Ereignis betrübt alle Muslime und ‎lässt ihnen Leid verspüren. An diesem Tag ‎erlangten Hüseyin - Enkelkind unseres Propheten ‎‎- und über 70 weitere Muslime das Martyrium.‎

Hüseyin nahm sich den noblen Koran und die ‎Sunna des Propheten der Barmherzigkeit als ‎Wegweiser. Er duldete keine Unterdrückung und ‎keine Ungerechtigkeit. Er machte sich auf den ‎Weg um Recht, Wahrheit, Wohl und Frieden auf ‎der Erde herrschen zu lassen. Somit wurde er zum ‎unvergleichlichen und ehrenvollen Beispiel des ‎Einsatzes hierfür. Bis zum Jüngsten Tag wird er ‎diesbezüglich als Beispiel für die ganze ‎Menschheit dienen.‎

Lassen sie uns folglich Lehren aus diesem ‎betrübenden Ereignis ziehen. Setzen wir uns dafür ‎ein, unsere Einheit und Eintracht zu bewahren! ‎Seien sie wachsam sein gegenüber denjenigen, die ‎auf unsere Geschwisterlichkeit abzielen. Seien sie ‎wachsam gegenüber denjenigen, die sich neue ‎Kerbelas wünschen. Lassen sie uns versuchen, ‎gemäß der Warnung des erhabenen Allahs zu ‎handeln: „Und seid nicht wie jene, die gespalten ‎und uneins sind, nachdem die deutlichen Zeichen ‎zu ihnen kamen. […]“6 Lassen sie uns gemäß der ‎Empfehlung unseres Propheten handeln: ‎‎„Versucht nicht, gegenseitig eure Fehler ausfindig ‎zu machen. Forscht nicht gegenseitig nach eurem ‎privaten und intimen Leben. Hegt keinen ‎gegenseitigen Groll. Kehrt einander nicht den ‎Rücken zu. Hegt einander keinen Groll und Hass. O ‎Diener Allahs, seit Geschwister!“7  ‎

Die Aschura-Speise hat einen besonderen ‎Geschmack. Damit nimmt sie einen wichtigen ‎Platz in unseren Küchen ein. In unserer Kultur ist ‎sie ein Symbol für Einheit und Eintracht. Lassen ‎sie uns nicht vergessen, dass wir seit über 50 ‎Jahren hier zusammenleben. Ungeachtet unserer ‎Unterschiede befinden wir uns - wie die Aschura-‎Speise - im selben Gefäß, Land. Vergessen wir nicht, ‎dass uns dieses Zusammenleben Türen und Tore ‎schöner und neuer Freundschaften öffnen kann. ‎Verbunden mit diesem Wunsch bitte ich um ‎folgendes: Lassen sie uns versuchen, besonders ‎unsere andersgläubigen Nachbarn mit dem ‎Geschmack der Aschura-Speise zu erfreuen. ‎

Möge der erhabene Allah uns diesen Monat ‎segnen. Möge Allah unsere Einheit und Eintracht ‎mithilfe dieses Monats stärken. Amin.‎
 

Die DITIB-Predigtkommission

 

 

1 at-Tauba, 9/36.‎‎
2 al-Bukhari, Tafsir 8, 9.   
3 Dschamiu’s-Sagir, 6/35‎.                                                                        
4 at-Tirmidhi, Saum, 48.                                                                   
5 Ahmad b. Hanbel, I, 240.‎    
6 Al-i İmran, 3/105.      ‎
7 Buhâri Edep, 57‎.

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