Verehrte Muslime!
In Freude umarmten sich die Gläubigen als Mekka erobert wurde. Sie dankten Allah dafür, dass Allah ihnen einen solchen Tag bescherte. Abu Bakr, der loyale Freud des Gesandten Allahs (s), ging sofort zu seinem Vater als er in die Stadt eintrat. Er wünschte sich sehr, dass sein Vater den Islam annimmt. Abu Bakr nahm ihn und brachte ihn zum Propheten. Als der Prophet Abu Quhafa mit seinen grauen Haaren und vermindertem Augenlicht vor sich sah, sagte er demütig, dezent und respektvoll: “Hättest du lieber diesen Greis in seinem Haus gelassen und ginge es nicht, wenn wir zu ihm gegangen wären?”1
Ehrenwerte Gläubige!
Das Leben ist so wie die Jahreszeiten. Es gibt einen Frühling, Sommer, Herbst und Winter im Leben. Jede Periode im Leben hat gesonderte Eigenschaften und seine schönen Seiten. Als Diener sind all diese Perioden eine Gelegenheit für uns. Sie bieten uns die Möglichkeit, dem Leben mit guten Taten, Gottesdienst und rechtschaffenen Werken einen Sinn zu verleihen. Die wertvollste Periode des Lebens hingegen, ist die Zeit als Senior. Das Alter führt zur Vervollkommnung und lässt uns das Wohl erleben, ein weiser Glaubender zu sein.
Unsere Senioren sind die Säulen unserer Häuser. Sie sind Quelle des Segens unserer Häuser. Sie sind Personen, denen Gaben und Geschenke Allahs zuteilwurden. Sie sind unsere wertvollsten Brücken, die unsere nationalen und gemeinschaftlichen Werte in die Zukunft tragen. Sie tragen unsere Kultur in die Zukunft. Sie verbinden unsere Vergangenheit mit unserer Zukunft.
Werte Gläubige!
Der Mensch wünscht sich, in Verbindung mit seiner Familie und Umgebung zu sein. Er wünscht sich, die menschlichen Beziehungen mit ihnen fortzuführen. Im Alter nehmen dieser Bedarf und diese Bindung vermehrt zu. Senioren vom Vergnügen des Lebens fernzuhalten und sie von der Gesellschaft auszugrenzen, würde sie zu Unglück und Einsamkeit treiben. Wenn sie jedoch respektiert werden; wenn man sich um sie sorgt und wenn sie um ihr Wohlbefinden gefragt werden, fühlen sie sich wohl und in Sicherheit. Wenn um ihr Rat gefragt wird, fühlen sie sich wertgeschätzt. So sind sie geschützt vor Problemen und Krisen, die durch Einsamkeit und Verlassenheit entstehen.
Werte Gläubige
Diejenigen, die die meiste Aufmerksamkeit, Liebe und Unterstützung in unserem Leben verdienen, sind allen voran unsere Mütter und Väter. Der Gesandte Allahs sagte: “Das Wohlwollen Allahs ist gebunden an das Wohlwollen der Eltern. Auch der Zorn Allahs ist an den Zorn der Eltern gebunden.”2 Unsere Fürsorge und Liebe gegenüber unseren Eltern im Alter ist besonders wichtig. Es ist besonders wichtig im fortgeschrittenen Alter, wo sie ein behagliches Leben im Haus brauchen. In dieser sensiblen Phase ihres Lebens bei ihnen zu sein, für sie zu sorgen und ihre Bittgebete zu ernten, ist eines der wichtigen Anlässe, die uns das Wohlwollen Allahs erlangen lassen.
Es ist eine große Treuelosigkeit, die alt gewordenen Eltern vereinsamen zu lassen. Es ist eine große Treuelosigkeit, sich um sie nicht zu kümmern. Schließlich wies der Gesandte Allahs auf eine unglückselige Person hin. Über eine Person, die nicht in das Paradies eintreten kann obwohl ein Elternteil oder beide Eltern3 alt geworden sind, dieser jedoch ihr Wohlwollen nicht ernten konnte, sagte der Gesandte Allahs drei Mal: „Möge er auf die Nase fallen.“ Dadurch wies er auf die Unglückseligkeit jener Person hin.4
Verehrte Muslime!
Klug zu sein erfordert, in jeder alten Person unser eigenes Abenteuer im Leben zu sehen. Die heutigen Senioren waren Jugendliche von gestern. So werden auch heutige Jugendliche die Senioren von morgen sein. Allah bringt diese Wahrheit im edlen Koran wie folgt zum Ausdruck: „Allah ist es, der euch in Schwäche erschaffen hat¸ danach gab Er euch nach der Schwäche Kraft; dann gab Er euch nach der Stärke Schwäche und greises Haar. Er schafft, was Er will, denn Er ist der Wissende, der Mächtige.“5
Lassen sie uns heute folglich unsere Senioren respektieren. Sie haben uns schließlich auf das Leben vorbereitet. Lassen sie uns unsere Pflichten erfüllen um ihnen das Leben leichter zu machen. Lassen sie uns von ihren Erfahrungen profitieren. Lassen sie uns ihre Erfahrungen, die sie mit unzähligen Mühen gesammelt haben, wertschätzen. Lassen sie uns mit ihnen beratschlagen. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Respekt gegenüber unseren Senioren unser Leben segnen wird. Ich beende meine Freitagspredigt mit dem folgenden Hadis: „Wenn ein Jugendlicher eine Alten aufgrund seines Alters respektiert, wird Allah diesem auch einen [Jugendlichen] vorbereiten, der ihn in seinem Alter respektiert.“6
Die DITIB-Predigtkommission
1 Ibn Hanbal, VI, 350.
2 at-Tirmidhi, Birr, 3.
3 Koran, al-İsra, 17/23.
4 al-Muslim, Birr, 10.
5 Koran, ar-Rum, 30/54.
6 at-Tirmidhi, Birr, 75.