Liebe Christen und christliche Glaubensgemeinschaften,
Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
wir haben in der vorangegangenen Zeit gemeinsam unseren gütigen Schöpfer demütig angerufen und den immer-seienden, allgegenwärtigen und allmächtigen Gott um Standhaftigkeit im Glauben, Barmherzigkeit und Frieden auf der Welt gebeten.
Mögen diese Festtage und die unterschiedlichen religiösen und kulturellen Feierlichkeiten dazu beitragen, dass die Menschen aus verschiedenen Traditionen, Kulturen und Religionen sich um eine freiheitlich-friedliche und gerechte Basis für die Existenz aller Gottesgeschöpfe gemeinsam bemühen.
Die Höhen und Tiefen des Zusammenlebens zu bewältigen, ist eine gemeinsam Aufgabe aller Religionsgemeinschaften, die sich darin an dem Wohlergehen aller orientiert. Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Solidarität mit einem jeden Bedürftigem und Benachteiligtem ist zentrales Element im Religiösen. So sind wir auch gemeinsam dazu aufgerufen, für die soziale Stabilität Sorge zu tragen und das Versöhnliche in Religion und Gesellschaft zu fordern und zu fördern. Das Schweigen der Rechtschaffenen wird häufig jedoch falsch verstanden und scheint Hasssäenden in unserer Gesellschaft zu ermutigt, die ihre Nächsten nicht respektieren, noch lieben.
Zu häufig trifft dieser Hass die vermeintlich Schwachen und Ausgegrenzten, ihre Gotteshäuser und damit ihr Innerstes, ihr Heiligstes. Darum eben sind insbesondere die Religionsgemeinschaften als gewichtige Werte- und Moralvermittler der Gesellschaften dazu aufgerufen, Ausgrenzungen zu verhindern und Schwächen zu mindern.
So ist Ostern auch das Sinnbild des Frühlingserwachens, des Neuanfangs und des Lebens, in dem die Beziehung zu Gott eine Hinwendung und Stärkung erfährt. Dies soll und muss auch eine Hinwendung zum religiösen Denken, das sich in religiösem Handeln niederschlägt, stärken.
Ganz herzlich bitten wir die christlichen Gläubigen und Glaubensgemeinschaften, gemeinsam mit uns Sorge zu tragen, dass Muslime und Moscheen einen Platz in unserer Gesellschaft haben, frei von Bedrängnis, Übergriffen und Verunsicherung.
Wir Muslime tragen weiterhin die Hoffnung und stärken uns in unserem Glauben, dass alle Menschen mehr denn je zur Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit und Religionsfreiheit aufgerufen sind. In Barmherzigkeit und Nächstenliebe wollen wir alle einander begegnen und damit einen gemeinsamen Weg zum Frieden zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften begehen.
Unserem Herrn in voller Zuversicht und Hoffnung zugewandt, wünsche ich im Namen der DITIB mit all in ihr organisierten Moscheegemeinden den Christinnen und Christen herzliche Kartage sowie ein gesegnetes, friedvolles Osterfest.
Möge das Fest der Hoffnung und Barmherzigkeit den christlichen Gemeinden innere Einkehr, Zuversicht und Frieden bescheren.
Prof. Dr. Izzet ER
Vorsitzender
DITIB-Bundesverband