Meine Geschwister!
Es war ein solcher Festtag wie dieser. Unser geliebter Prophet (s) hatte sein Opfer dargebracht. Das Opferfleisch hatte er zu Hause abgegeben. Es sollte an Arme und Bedürftige verteilt werden. Als er nach einer Weile zurückkam, fragte er seine Frau Aischa (r): “Wurde das Opferfleisch bereits verteilt?” Aischa sagte: “Außer diesem Schulterblatt habe ich alles verteilt, o Gesandter Allahs!” Daraufhin sagte unser Prophet: “Also, sind uns alle gespendeten Teile übriggeblieben außer dem verbliebenen Schulterblatt, meine liebe Aischa.”1 Das ist ein monumentales Wort des Propheten zur Spende und Ethik des Teilens.
Meine geliebten Geschwister!
Unendlicher Lob und Dank sei Allah. Er ließ uns erneut einen segensreichen Festtagsmorgen in Gesundheit und Wohlbefinden erreichen. An diesem Morgen ließ uns Allah in dieser gesegneten Moschee zusammenkommen. Tausende Grüße und Segen seien auf den Propheten, der sagte: „Ich bin Sohn von zwei als Opfer gelobenen (türk. Adak, arab. Nadr) Vätern, das heißt Ismail und Abdullahs Sohn.”2
Verehrte Gläubige!
Heute ist das Opferfest derjenigen, die an denselben Allah glauben. Es ist der Tag derjenigen, die sich zur selben Kaaba drehen. Es ist das Opferfest für Millionen von Muslimen. Schließlich unterwerfen sie sich hingebungsvoll gemäß folgenden Gebot: “So bete zu deinem Herrn und opfere.”3
Heute ist der Festtag von Gläubigen mit großmütigen Herzen. Heute ist der Festtag für liebevolle und fürsorgliche Helden. Sie kümmern sich nämlich um Arme und Bedürftige, Verwaiste und Vereinsamte. Sie beschützen diese schließlich. Heute ist der Festtag derjenigen, die ihre Älteren und Senioren besuchen und sie erfreuen. Heute ist der Festtag derjenigen, die Verbissene wieder versöhnen. Heute ist der Festtag derjenigen Gütigen, die ihr Glück und ihre Freude an Andere übertragen. Dadurch werden Fremde zu Freunden.
Dieser Festtag ist der Tag der Loyalität und Ergebenheit. Dieses Fest ist das Fest, sein Ego zu erziehen. Dieses Fest ist das Fest der Bemühung, niemanden zu kränken. Es ist das Fest, sich Geduld und Dankbarkeit anzueignen. Es ist das Fest, uns die Weisheit und das Ziel unserer Existenz nochmals zu vergegenwärtigen. Sei ihr Fest gesegnet.
Meine verehrten Geschwister!
Festtage sind Anlass für uns, uns als Muslime aneinander zu klammern. Sie sind Anlass, das gegenseitige Recht der Geschwisterlichkeit einzuhalten.
Lassen sie uns folglich das Fest zu einer Mobilisation machen, Herzen zu gewinnen. Lassen sie uns ein Lächeln in den Gesichtern der Nachbarn hervorrufen. Lassen sie uns den Bedürftigen, Alten, Vereinsamten, Kranken und Menschen mit Behinderung die Freude des Festtags erleben. Lassen sie uns gebrochene und verbissene Herzen mit dem Segen und den Schönheiten des Festtages restaurieren. Lassen sie uns Groll, Versessenheiten, Zankereien und alle anderen Widrigkeiten, die ein Hindernis zum Erleben der Festtagsfreude darstellen, beseitigen.
Lassen sie uns nicht vergessen: Alle Festtagsgeschenke, die wir uns gegenseitig präsentieren, werden uns das Wohlwollen Allahs erlangen lassen. Das beste Festtagsgeschenk, das wir uns gegenseitig präsentieren können, werden Grüße und Bittgebete. Das beste Festtagsgeschenk, das wir uns gegenseitig präsentieren können, werden ein freundliches Lächeln und gegenseitige Besuche sein.
In diesem Sinne gratuliere ich allen voran unseren in Deutschland lebenden muslimischen Geschwistern. Daneben gratuliere ich den muslimischen Geschwistern in der ganzen islamischen Welt. Ich wünsche von Allah, dass unsere Opfergaben angenommen werden. Ich wünsche von Allah, dass es ein glückliches und freudiges Fest sein möge.
Die DITIB-Predigtkommission
1 At-Tirmidhi, Sifatu’l-Qiyama, 35
2 Hakim, Mustadrak, II, 609
3 Koran, al-Kawthar, 108/2