Lebensspende: Organspende

Verehrte Gläubige!

Im rezitierten edlen Vers sagt unser erhabener Allah folgendes: “[...] Wer einen Menschen am Leben erhält, soll so sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten. [...]”Im zitierten Hadis sagte unser geliebter Prophet (s): “Wer eine Sorge eines Menschen beseitigt, dem wird Allah am Jüngsten Tag eine seiner Sorgen beseitigen.”2

Geehrte Gläubige!

Auf dieser Welt ist Gesundheit ohne Zweifel eines der wertvollsten Gaben Allahs für uns. Unser Körper ist uns anvertraut (Amana). Es ist unsere Aufgabe, diese Amana von jeglicher Krankheit und Gefahr zu beschützen. Schließlich sagte unser Prophet: “Lasst euch behandeln, denn Allah hat auch die Heilung von jeder Krankheit geschaffen.”3

Wir wissen, dass wir in der Prüfungswelt manchmal mit Gesundheit geprüft werden. Manchmal werden wir mit Kindern geprüft. Manchmal werden wir auch mit dem Existenz oder Nichtexistenz von Gaben geprüft. Jedoch sollten wir jederzeit Allah danken, der uns sowohl bei Existenz als auch Nichtexistenz von Gaben prüft. Wir sollten wissen, dass jeder Dank entsprechend der Art der Gabe sein sollte. Folglich ist der Krankenbesuch eines der Wege für den Dank für die Gesundheit. Auch die Besorgung ihrer Bedarfe gehört dazu. Dieser  Dank äußert sich manchmal in Form von einer Blutspende. Manchmal äußert es sich in Form von der Spende von Gewebe und Organen für hoffnungsvoll wartende Kranke. Einem Menschen zur Heilung zu verhelfen ist gleichzeitig eine religiöse und ethische Aufgabe sowie Verantwortung des Gewissens. Ebenso ist es eine Verantwortung, Teil der Hoffnung und des Glücks eines Menschen zu sein.

Meine Geschwister!

Die Legitimität der Organspende wird von manchen Menschen in Frage gestellt. Jedoch stellt die Organspende einen Weg der religiös erlaubten Behandlungsmethoden dar. Diese Handlung stellt eine Bemühung zur Rettung eines Menschenlebens dar. Es ist sozusagen eine Lebensspende (Sadaqa). Daneben ist bei der Organspende auf manche Dinge zu achten. Schließlich geht es das Leben von Menschen an. Beispielsweise: Es sollte ein Befund und eine Feststellung von Fachärzten vorhanden sein, dass außer der Organspende keine andere Behandlung vorhanden ist. Der Organspender sollte seine Einwilligung hierzu erteilen und keinerlei Entgelt dafür fordern. Der Organempfänger sollte seine Einwilligung für die Organstransplantation erteilen. Es ist unabdingbare Bedingung, dass diese Transplantation seitens Fachärzte im Krankenhaus durchgeführt wird. Ein wichtiger Anhaltspunkt hierbei ist, dass der Tod des Organ- oder Gewebespenders festgestellt sein sollte. Wenn die jedoch von einer lebendigen Person transplantiert werden soll, darf die Organentnahme keine lebensbedrohliche Situation für den Organspender darstellen. Schließlich sind zwei Menschenleben auf dem Spiel. Außerdem besitzen alle Menschen dieselben Grundrechte. Es ist undenkbar, dass bei Heilung einer Person die Gesundheit oder das Leben des anderen Menschen nicht bedroht werden darf.

Verehrte Gläubige!

Unsere erhabene Religion, der Islam, wertet den Menschen als wertvollste Schöpfung. Alle Hilfen, die dem Menschen zugute kommen, werden seitens des Islam als Wohltat gewertet. Schließlich sagte unser geliebter Prophet in einem Hadis: “Der beste Mensch ist derjenige, der den Menschen nützlich ist.”4 Dieser Nutzen ist manchmal der Krankenbesuch. Manchmal ist es die Spende von Organen und Gewebe für einen hoffnungsvoll wartenden Kranken. Manchmal ist es auch das innige Bittgebet für den Kranken.

Zur segensreichen Stunde des Freitagsgebets lade ich sie ein, eine Hoffnung für Hoffnungslose zu sein indem sie Organe und Gewebe spenden. In diesem Sinne spreche ich eine Einlagung aus, Menschenleben, die vom Erlöschen bedroht sind, zu retten. Lassen sie unsere Hände gen Himmel erheben und dem folgenden Bittgebet unseres Propheten innig mit “Amin” entgegnen:

“O Herr aller Menschen! Lindere die Schmerzen unserer Kranken und schenke ihnen Genesung. Lasse sie somit keinerlei Zeichen der Krankheit mehr empfinden, denn die Genesung kommt von Dir. Außer Dir gibt es niemanden, der Genesung schenken kann.”5 Amin

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Maida, 5/32.                                                                     
2 Abu Dawud, Adab, 60.                                                                   
3 Abu Dawud, Tib, 1.
4 al-Bukhari, Maghazi, 35.
5 al-Bukhari, Marda, 38-40

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