Auf zum Pflichtgebet! Auf zur Errettung!

Meine Geschwister!

Im rezitierten edlen Vers sagt der erhabene Allah: “Wohl ergeht es den Gläubigen, die in ihrem Gebet Demut zeigen, und die sich von eitlem Geschwätz fernhalten und die die Zakat entrichten und die sich der Frauen enthalten – es sei denn ihrer Gattinnen oder derer, die ihre Rechte besitzt; denn (hierin) sind sie nicht zu tadeln. Wer aber über dies hinaus begehrt, das sind die Übertreter – und diejenigen, die das ihnen anvertraute Gut und ihr Versprechen hüten und die ihre Gebete verrichten: Das sind die Erben, welche das Paradies ererben, um ewig darin zu bleiben.”1

Verehrte Gläubige!

Das Gebet ist der konkreteste Ausdruck eines Gläubigen für seine Hinwendung an Allah. Während aller Offenbarungsprozesse ist das Gebet wiederzufinden. Das Gebet ist der übereinstimmende gemeinsame Gottesdienst von den Gemeinschaften jedes Propheten. Das Gebet ist die Bitte Abrahams (s) von seinem Schöpfer: “Mein Herr, mache, dass ich und meine Nachkommenschaft das Gebet einhalten.”2 Mit den weisen Worten des barmherzigen Vaters Luqman (s) ist das Gebet ein Ratschlag für sein Kind: “Mein Sohn, verrichte das Gebet und gebiete, was Rechtens ist. [...]3 Für Moses (s), der die folgende göttliche Botschaft erhielt: “[...] Diene mir und verrichte das Gebet zu meinem Gedächtnis.”4, bedeutet es das Gedenken an Allah und Sein Diener zu sein. Für Jesus (Isa (s)) ist das Gebet unverzichtbar: “Und er segnete mich, wo immer ich bin, und befahl mir Gebet und Zakat, solange ich lebe.”5 Mit dem Vers unseres edlen Buches wird in der Person unseres Propheten zum Ausdruck gebracht, dass das Gebet als Zeichen für Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Selbstlosigkeit für und Hingabe an Allah, den Erhabenen von allen Gläubigen gefordert wird: “Sag: ‘Mein Gebet, meine Verehrung und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten.’ “6

Meine Geschwister!

Als Muslim ist das Gebet eine Wiederauferstehung für uns. Fünf mal stellen wir uns mit besonderer Begeisterung und Liebe vor das Angesicht Allahs. Mittels des Gebets flehen wir um Hilfe von Ihm. Mithilfe des Gebets werden wir geläutert, erfrischen uns und werden gestärkt. Wir wissen, dass das rechtzeitig verrichtete Gebet eine der besten unserer Taten ist.7 Auch ist das Gebet unser Schutzschild, der uns vor jeglichem Bösen und vor Sünden beschützt. Wir wissen, dass die erste Frage am jüngsten Tag zu unseren Gebeten sein wird.8 Aus diesem Grunde bemühen wir uns darum, zu denen zu gehören, die in unserem edlen Buch gelobt werden. Vor einem Gebet, das uns nicht vor Heuchelei und Unachtsamkeit schützt und kein Schutzschild vor Bösem für uns ist, nehmen wir Zuflucht bei Allah.

Meine Geschwister!

Unser Prophet (s) bezeichnete das Gebet als sein “Augenlicht”9 und “Schlüssel des Paradieses”10. Das Gebet war stets im Zentrum seines Lebens. Sogar in seinem letzten Atemzug war das Gebet sein Vermächtnis für seine Gemeinschaft (Umma). Lassen sie uns folglich immer wieder uns an sein Vermächtnis erinnern und unseren Lebensweg der Gottesdienste überprüfen. Lassen sie uns selbst folgende Fragen stellen: Ist unser Gebet unser Augenlicht? Ist unser Gebet wirklich unsere Himmelfahrt (Miradsch), die uns mit unserem erhabenen Schöpfer verbindet? Ist unser Gebet jeweils ein Gedenken (Dhikr), das uns an die Weisheit und den Zweck unserer Schöpfung erinnert? Ist unser Gebet jeweils eine Zufluchtstätte bei Sackgassen oder Krisen der Welt. Ist unser Gebet Anlass für Läuterung und Beruhigung für unsere Seele, die sich im täglichen Leben irgendwie verunreinigt und strapaziert hat? Ist unser Gebet im Zentrum unseres Lebens? Ist unser Herz voll beim Gebet dabei? Fühlen wir bei seinem Fehlen Sehnsucht nach dem Gebet? Können wir mit seiner Existenz unsere Sehnsucht nach dem Gebet stillen? Führt die Aufschiebung, Vernachlässigung und Unterlassung des Gebetes ohne einen legitimen Grund dazu, dass wir einen Schmerz im Herzen sowie Reue und Unruhe spüren? Bekümmert es uns, dass wir uns vom Gebet abkehren und das Gebet sich von uns abkehrt?

Meine Geschwister!

Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Gebete unsere Errettung sind. Dazu reicht es, dass wir das Gebet verrichten - so wie es unser Schöpfer geboten hat und unser Prophet gelehrt hat. Lassen sie uns mit dem Geist des Gebetes wiederauferstehen. Lassen unsere Seele mit dem Gebet veredeln. Lassen sie unsere Moscheen, Häuser und Paläste des Herzens mit unseren Gebeten aufbauen. Lassen sie uns alle zusammen versuchen, zu denjenigen zu gehören, die der erhabene Allah wie folgt lobt: “Männer, die weder Ware noch Handel von dem Gedanken an Allah und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Zakat abhalten, aus Furcht vor einem Tag, an dem sich die Herzen und die Blicke verdrehen [...]”11

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Mu’minun, 23/1-11.                                                
2 Koran, Ibrahim, 14/40.  
3 Koran, al-Lokmân, 31/17.  
4 Koran, al-Taha, 20/14. 
5 Koran, Meryem, 19/31. 
6 Koran, al-An’am, 6/162.
7 al-Bukhari, Tauhid, 48.  
8 an-Nasai, Muharaba, 2.
9 an-Nasai, Ischaratu'n-Nisa, 1
10 at-Tirmizi, Tahara, 1.



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