Meine Geschwister, die die größte Ehre, Würde und Freude erlangt haben, dass sie Diener des erhabenen Allahs und Angehörige der Gemeinschaft Seines Gesandten (s) wurden! Sei ihr Fest gesegnet! Heute ist das Fest… Das Ramadanfest… Feste sind himmlische Geschenke unseres Schöpfers, die uns an der Freude derselben Religion anzugehören und derselben Überzeugung zu sein vereinen. Dieses Fest ist das Fest des Friedens und Wohlergehens, d. h. das Fest des Islams. Dieses Fest ist das Fest des Fernbleibens vom Essen (imsāk), indem wir uns an unser gemeinsam geleistetes Versprechen, an den Bund mit dem erhabenen Allah, erinnern und Widerstand gegen unsere Schwächen leisten. Dieses Fest ist das Fest, zurück zu unserer natürlichen Veranlagung (fitra) zu kehren, indem wir aller uns selbst entfremdender und uns gefangennehmender materiellen Dinge, Gelüste, Begierden und Wünsche gegenüber Widerstand bieten. Dieses Fest, ist das Fest des Fastenbrechens, an dem die beherrschten Egos mit den ferngebliebenen Gaben belohnt werden. Das Mitfühlen von Knappheit, Hunger und Durst ermöglicht es uns, dass wir die uns geschenkten Gaben mit anderen teilen; daher ist dieses Fest das Fest der geteilten Gaben. Es ist das Fest der gegenseitigen Hilfe, Solidarität und Spendengabe ohne Erwartung von Gegenleistung. So wie unser Ego geläutert wird, ist dieses Fest das Fest des Zakat, der die Anrechte von anderen Personen aus unserem Vermögen läutert. Es ist das Fest des Sadaqatu´l-Fitr, das wir als Dank für unsere Fortexistenz an unsere Geschwister abgeben. Dieses Fest ist das Fest das Einheitsglaubens (tauhid), worin alle Geschöpfe ihre Würde und ihren Wert bei ihrem Schöpfer finden; niemand überlegener als jemand anderer ist und jeder ebenbürtig wie die Zähne eines Kammes ist.
Meine Geschwister!
Dieses Fest haben wir errreicht indem wir zahlreiche Tage, Fastenbrechen und Sahur hinter uns gelassen haben. Nachdem wir tagelang gefastet haben, sind wir an der Schwelle der Fröhlichkeit, Freude und des Wohlergehens. Nachdem wir uns mit Durst, sowie Hunger abgefunden haben, haben wir am Ende der langen Tage der Prüfung den Morgen des Friedens und des Wohlergehens erreicht. Möge unser Fest neue Feste gebären. Möge unsere Freude Nährboden für neue Freuden sein. Möge unser Wohlergehen Lösungsweg für zahlreiche Ungemütlichkeit sein. Möge unsere Glück Trost Festtagsfreude Anlass für die Freude von Unterdrückten und Bedürftigen für das Leid auf der ganzen Welt bietensein. Möge dieses Fest, worin wir zu unserer natürlichen Veranlagung (fitra) zurückkehren, Grund zur Hoffnung für die ganze Menschheit sein. Möge die ganze Welt ein Erdboden sein, wo die Menschen ihre Existenz mit Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Frieden und Toleranz fortführen, ihre Würde erhalten und in Wohlergehen zusammenleben.
Geehrte Gläubige!
Während wir hier und heute das Glück erleben, das Ramadanfest erreicht zu haben, gibt es weltweit - trotz unserer Bittgebete und Wünsche - so unzählig viele Geschwister von uns, die sehnsüchtig warten, Feste zu feiern... Wie können wir insbesondere die Opfer der Erdbeben in unserer Heimat, der Türkei, und in Syrien vergessen? Wir können sie nicht vergessen. Als DITIB waren auch wir während des ganzen Ramadans in den Erdbebenregionen. Mit unseren Teams sind wir selbst in die Erdbebenregionen gegangen. Wir haben die Spenden von ihnen gemeinsam mit unserem Partner für Gutes und Wohltätigkeit, der Türkischen Diyanet Stiftung, an unsere bedürftigen Geschwister weitergegeben und deren Bittgebete für sie zurückgebracht. In den von uns aufgebauten Küchen und Zelten für das Fastenbrechen durften wir die Freude und Ehre erleben, gemeinsam mit unseren Geschwistern, die Opfer des Erdbebens wurden, unser Fasten zu brechen. Wir haben versucht, ihr Leid zu teilen, uns ihre Sorgen mitzufühlen, sowie ihren Wunden Heilmittel zu sein. Die Erdbebenregionen sind voller Geschichten zu Leid und Trauer, wie auch zu schöner und beispielloser Geschwisterlichkeit und Solidarität. Unendlicher Lob und Dank sei unserem Schöpfer, dem erhabenen Allah, Der uns zu Geschwistern voneinander gemacht hat. Unendlicher Dank sei Allah, Der uns die Freude des Teile und die Tugend der Solidarität schenkte. Wie sehr wir ihnen - unserer verständnisvollen und hilfsbereiten Gemeinde - auch danken, wird es nicht ausreichen, denn sie haben in den ersten Minuten nachdem das Leid des Erdbebens unsere Herzen zerriß, begonnen und während des ganzen Ramadans fortdauernd unseren Aufrufen zur Hilfe und Solidarität geantwortet und ihre Hilfe sowie Unterstützung nicht vorenthalten. Möge der erhabene Allah zufrieden mit ihnen sein. Möge der erhabene Allah ihre Spenden und Wohltaten annehmen; ihren Verdienst segnen und Sich ihrer Verstorbenen erbarmen.
Meine werten Geschwister!
Die Festtage haben eine besondere Stellung in den Kindheitserinnerungen von uns allen. Wir alle sind verpflichtet, sowohl unseren eigenen Kindern, als auch den verwaisten, bedürftigen sowie einsamen Kindern, die uns als Gesellschaft anvertraut sind, die Freude des Festes erleben zu lassen.
Lassen sie uns aus dem Anlass dieses Festes an unsere Mütter und Väter als Ursache unserer Existenz erinnern. Lassen sie uns an unsere Verwandten und unsere Nachbarn erinnern und ihnen zum Fest gratulieren. Lassen sie uns das Fest zum Anlass nehmen, damit unser Groll und Ärger mit anderen Anderen aus der Welt geschaffen werden. Lassen sie uns die im Ramadan angeeigneten schönen Gewohnheiten, die wir uns im Ramadan angeeignet haben, fortführen. Lassen sie uns an diesem segensreichen Festtag diejenigen Geschwister, die fern von Lebensfreude und –glück, sowie diejenigen, die ihr Leben in reichlicher Bedrängnis fortzuführen versuchen, nicht vergessen und für sie beten.
Während ich meine Worte beende, gratuliere ich zu ihrem Ramadanfest und wünsche vom erhabenen Allah, dass das Ramadanfest Gutes für die ganze islamische Welt und gesamte Menschheit bringen möge.
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Hudschurat, 49/10.
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