30 Jahre Brandanschlag in Mölln

Ayşe Yılmaz, Yeliz und Bahide Arslan wurden am 23.11.1992 bei einem rassistischen Terrorakt in Mölln ermordet. Weitere neun Menschen wurden schwer verletzt. Alle Opfer wurden im Schlaf vom Feuer überwältigt. Die Niedertracht und Menschenfeindlichkeit dieser Tat macht fassungslos. Ebenso die Haltung der damaligen Regierung, die den Opfern mit dem Statement „Man wolle nicht in Beileidstourismus verfallen“, die Anteilnahme und Solidarität verweigerte.

In Rostock-Lichtenhagen(08/92), Hoyerswerda (09/92) und anderen Städten erreichte im Jahr 1992 die Gewalt gegen Minderheiten einen traurigen Höhepunkt, der in rechtem Terror gipfelte. Mölln im November ´92 und ein halbes Jahr später im Mai ´93 in Solingen sind eingebrannt im kollektiven Bewusstsein, das staatliches und politisches Versagen im Umgang mit rechtem Terror, Rassismus und Menschenhass markiert. Wo der Staat versagte, griffen zivile Hilfen und Organisationen, um das Leid zu lindern und den Betroffenen zur Seite zu stehen.

Und wieder, 30 Jahre später, zeigen Übergriffe auf Migranten, Muslime, ihre Organisationen und Gotteshäuser, dass es schlecht bestellt ist um das politische und gesellschaftliche Klima. Die Liste der Ursachen ist lang, die Liste der Ermittlungserfolge für menschen-, islam- und türkenfeindliche Taten hingegen kurz.

Wir wünschen den beim Brandanschlag von Mölln getötete Menschen sowie allen anderen Opfern von Rassismus und Terror die Barmherzigkeit Gottes und den Hinterbliebenen weiterhin viel Geduld und Kraft. All ihnen gilt unsere Solidarität und unsere tiefste Anteilnahme. Zu diesem Anlass werden wir der Opfer von Mölln und Solingen am kommenden Freitagsgebet gedenken und in unsere Fürbitte einschließen. Mögen die Seelen aller Opfer in Frieden ruhen.

DITIB-Bundesverband

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