Am Morgengebet des Vortags vom Opferfest (yawm al-`Arafa) am 8. Juli beginnen wir mit den Takbirat (“Allahu akbar”) und damit beginnen wir unser Opferfest der Loyalität, Hingabe und des Verzichts zu begehen. Am Morgen des Samstags, 9. Juli 2022, werden wir alle zusammen das Festtagsgebet verrichten. Wir werden gemäß dem Ruf unseres geliebten Propheten Muhammed Mustafa (s) an seine Gefährten an einem Festtag während seiner Predigt handeln: “Heute ist unsere erste Aufgabe, das Gebet (des Festtags) zu verrichten, dann das Opfertier zu schlachten. Wer sich so verhält, folgt unserer Sunna.”
Feste sind besondere und schöne Tage. Geschwisterlichkeit, Teilen, gegenseitige Liebe ohne jegliche Erwartungen und Frieden verbleiben an Festen nicht nur als Wort, sondern sind konkret spürbar. Feste sind wertvoll, da alt-jung, reich-arm, Frau-Mann, sich jeder miteinander freuen und ihr Glück miteinander teilen. Diese erhabenen Werte zu erleben, die gemeinsame Begeisterung und denselben Sinn mit der ganzen muslimischen Gemeinschaft (Umma) zu fühlen, macht nämlich die Feste gegenüber anderen Tagen besonders.
Dank der Möglichkeiten, die uns die Technologie und Kommunikation gewähren, sind wir über die Ereignisse auf der Welt besser informiert. Es gibt viele Geschwister, die ständig ausgebeutet werden und deren Blut in Kriegen fließen. Ihnen werden jegliche Menschenrechte vorenthalten und sie werden Unterdrückungen ausgesetzt. Aus dieser Sicht lassen ihre in 150 Ländern dargebrachten Opfergaben die Großherzigkeit und Fürsorglichkeit von ihnen, unserer nächstenliebenden und mildtätigen Gemeinde, erkennen. Sie bringen einerseits unzählige Heldengeschichten hervor. Mit ihren weltlichen Leiden alleingelassenen, vereinsamten, ausweglosen sowie unterdrücken Menschen werden dadurch andererseits mit Hoffnung bestäubt. Möge unser erhabener Allah all unsere Gottesdienste und Opfergaben annehmen und verstetigen.
Kommen sie, lassen sie uns den Festtag wie ein Festtag erleben und erleben lassen. Lassen sie uns hierfür allen voran einen Band der Liebe mit unserer Familie aufbauen. Lassen sie uns mit unserem Ehepartner und unseren Kindern gegenseitig zum Fest gratulieren. Unsere Mütter und Väter werden uns sicherlich erwarten. Wir sollten nicht auf uns warten lassen. Wer kann die Schuld dafür tragen, wenn unsere Mütter und Väter traurig darauf warten, dass die Telefonklingel läutet. Lassen sie unser Fest eine Sphäre des Glücks für unsere Nächsten, Nachbarn und alle Muslime sein. Und niemand soll außerhalb dieses Kreises verbleiben. Lassen sie uns an diesem Fest niemanden auslassen, mit dem wir uns aus Verärgerung nicht versöhnen. Lassen sie uns die folgende Warnung des Gesandten Allahs (s) niemals aus dem Sinn entgehen. Der Gesandte Allahs sagte: „Es ist für einen Muslim nicht erlaubt, dass er sich mehr als drei Tage verbittert mit seinem Glaubensgeschwister entzweit (so, dass sie auf diese Weise) ihre Gesichter voneinander abwenden, wenn sie sich begegnen. Der beste von ihnen ist derjenige, der zuerst grüßt (um sich zu versöhnen).“
Ich gratuliere der geschätzten DITIB Familie sowie der islamischen Welt zum Opferfest. Ich möchte nochmals daran erinnern, dass unsere Geschwister, die ihre in Stellvertretung darzubringende Opfergabe bisher noch nicht abgegeben haben, dies bis zum heutigen Abend noch bei unseren Religionsbeauftragten gegen Quittung spenden können. In diesem Sinne wünsche ich vom erhabenen Allah, dass unsere Opfergaben und die Pilgerfahrt unserer zur Hadsch gefahrenen Geschwister angenommen werden mögen und, dass unsere Feste friedlich sein mögen.
Kazım Türkmen
DITIB Bundesvorsitzender