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Ralph Giordano lehnt Einladung der DITIB zum Dialog ab
Köln, 16.08.2007 – Auf die Einladung der DITIB an Ralph Giordano, einen konstruktiven Dialog zu führen, hat der Kölner Schriftsteller heute mit einer Absage reagiert. Giordanos Antwortschreiben zeichnet sich dabei durch Polemik, Diffamierung, Unkenntnis und mangelnde Dialogbereitschaft aus. Die Lektüre des Schreibens macht deutlich, wie sehr sich Ralph Giordano in seiner subjektiven Sicht der Dinge verrannt hat. In seinem Antwortschreiben bezeichnet sich Giordano selbst als Ursache für die losgetretene Medienlawine in Bezug auf den Bau der Großmoschee. Gleichzeitig diffamiert er im Rahmen seine vierseitigen offen Antwortschreiben die DITIB: Mit dem Bau der Moschee habe sie „einen verräterischen Schritt zu weit nach vor gewagt und damit unfreiwillig die wahre Absicht offenbart – mehr Macht, mehr Einfluss“. Die Zentralmoschee sei eine „Gigantomanie“. Die DITIB solle den „Rückzug“ üben. Die Moscheepläne von Paul und Gottfried Böhm seien „eine Art Kriegserklärung an die Umwelt gewesen“. Herr Giordano fragt „wie jemand, dem der Koran, diese Stiftungsurkunde einer archaischen Hirtenkultur, heilig ist, auf dem Boden des
Grundgesetzes stehen kann…“.
Nach Herr Giordanos Einschätzung gibt es keine Perspektive für die Integration. Wir möchten Ralph Giordano darauf aufmerksam machen, dass er sich mit seinem Fatalismus gegen eine notwendige, zukunftsorientierte Integrationspolitik in Deutschland ausspricht. Für die zukünftigen Generationen ist ein solcher Dialog jedoch entscheidend. Giordanos Urteil gegenüber Paul und Gottfried Böhms Moscheepläne zeugen von Unkenntnis.
Als Intellektueller sollte er sich seine Meinung auf einer fundierten Informationsbasis bilden und nicht fahrlässig damit umgehen. Aus diesem Grund hatte ihn die DITIB eingeladen. Giordanos Aussage, dass Kulturen, die in Hirtenkulturen ihren Ursprung haben, heute nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sein sollten, verwundert doch sehr. Mit dieser polemischen Behauptung greift er nicht nur den Islam, sondern auch das Judentum und das Christentum an. Die DITIB hofft, dass Ralph Giordano, als anerkannter Intellektueller, den Weg zurückfindet zu einem kritischen und sinnvollen Dialog, der doch in seinen früheren Jahren Leitbild seiner Arbeit war.