Allah liebt diejenigen, die Grenzen übertreten, nicht!


Meine werten Geschwister!

Der erhabene Allah hat Prinzipien, Regeln, Gebote und Verbote bezüglich des individuellen und gesellschaftlichen Lebens festgelegt. Er zeigte seinen Dienern durch Sendung von Botschaftern auch, welchen Weg sie zu verfolgen haben. Bezüglich der Folgen für den Menschen im Diesseits als auch im Jenseits, dieser Einladung kein Gehör zu schenken, sprach Allah Warnungen aus.1

Wenn die von Allah festgesetzten Gebote und Verbote nach ihrem Kern untersucht werden, ist festzustellen, dass die Gebote und Verbote sowohl zum Nutzen unseres Lebens im Diesseits als auch im Jenseits dienen. Schließlich kennt uns unser Schöpfer besser als wir selbst. Aus diesem Grund erscheint es als richtigster Weg, dass der Mensch sich innerhalb dieser Grenzen bewegt.

Meine werten Geschwister!

Bei näherer Untersuchung zeitgenössischer Probleme ist festzustellen, dass die meisten daher verursacht werden, dass Regeln und Prinzipien nicht beachtet werden. Ist beispielsweise die Fettleibigkeit als Krankheit unseres Zeitalters nicht ein Problem, das als ein Resultat hervortritt, maßlos zu essen und die Grenzen des Magens zu überbeanspruchen? Sind die begangenen Morde, Diebstähle und ähnliches Unrecht nicht Resultat vom Unterliegen des Menschen gegenüber seinem Ego oder von Grenzüberschreitungen? Sind unzählige Streitigkeiten und Feindschaften nicht Resultat von Überbeanspruchungen der sprachlichen Grenzen oder der Artikulation von bösen und unangemessenen Worten von uns? Somit verlieren wir durch Überschreitung von Regeln und Grenzen bezüglich unseres sozialen und religiösen Lebens leider unser diesseitiges und jenseitiges Glück.

Werte Muslime!

Wie können wir erkennen, ob wir zu denjenigen, die Grenzen übertreten, gehören? Nach welchen Maßstäben sollten wir unser Leben gestalten, damit wir keine Grenzen übertreten? Die richtige Antwort auf diese und ähnliche Fragen ist wie folgt: Wir können lediglich dann ein ausgewogenes, harmonisches und glückliches Leben führen, indem wir unser Bewusstsein für Erlaubtes und Verbotenes bewahren. Unser erhabener Schöpfer sagt: “[…] Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen.“ […]“2 Wenn wir den Weg, den uns unser geliebter Prophet (s) aufzeigte, beschreiten, werden wir keine Grenzen übertreten und von allen uns schädlichen Dingen bewahrt.

Meine werten Geschwister!

Für Menschen, die trotz all dieser Warnungen Grenzen übertreten, hat unser Schöpfer wiederum sein endloses Tor der Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet und folgendes gesagt: “Sag (der erhabene Allah verheißt): Meine Diener, die ihr euch gegen euch selber vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit. Allah verzeiht alle Sünden, Er ist der Vergebende, der Barmherzige.”3 Für diejenigen, die sündigten und ihre Fehler bereuend um Vergebung baten (tauba) verhieß auch unser geliebter Prophet (s) folgendes: “Wer für seine Sünden um Vergebung bittet (tauba) ist wie jemand, der keine Sünde begangen hätte.”4 Diese Verheißung wird in unseren Freitagspredigten auch stets wiederholt. Unsere Vorfahren brachten dies in einer Redewendung wie folgt zum Ausdruck: “Besser ein kleiner Verdruss, als ein großer Schaden.” Somit formulierten sie die Notwendigkeit, nicht auf Fehlern und Sünden zu beharren und schnellstmöglich vom Fehler abzukehren - auch wenn wir den Fehler verspätet bemerken.

O Allah, mache uns nicht zu denen, die Grenzen übertreten. Mache uns zu denen, die nicht auf ihren Fehlern und Sünden beharren, wenn wir Grenzen übertreten. Mache uns zu solchen Dienern von Dir, die um Vergebung (tauba) bitten und deren Vergebungsbitte angenommen wird! Amin.

 

Die Predigtkommission
 

1 Koran, Taha, 20/127.                                                                           
2 Koran, al-A'raf, 7/157.    
3 Koran, az-Zumar, 39/53.
4 Ibn Madscha, Sunan, Zuhd, 30.



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