Unserer Arbeits- und Handelsmoral

PDF-Dosyası Freitagspredigt (PDF)

Meine verehrten Geschwister, werte Gläubige!

Mit der Industrierevolution begannen viele Veränderungen. Sowohl die Produktion als auch der Konsum entwickelten sich. Wir leben heutzutage in einem Zeitalter, in der sich diese mit den Möglichkeiten ausgeweitet haben. Mit den digitalen Technologien diversifizierten sich diese in unbekannter Weise. Es gibt zunehmend neuere Entwicklungen. Aus Sicht der internationalen Wirtschaft und Handelsbeziehungen ist sich die Menschheit einander nun mehr angewiesen als vorher. Sie ist sogar abhängig voneinander geworden.

Wie in jeder Periode gibt es auch allgemeine ethischen Werte und rechtlichen Normen. Diese regulieren auch in unserer Zeit unser Arbeitsleben. Diese bezwecken den Wohlstand und das Wohlwollen der Gesellschaft zu gewährleisten. Auch unsere erhabene Religion, der Islam, bezweckt diese zu gewährleisten. Mit seinen elementaren Geboten und Verboten, die unser Arbeits- und Geschäftsleben betreffen, möchte der Islam das Wohlwollen und den Wohlstand der Gesellschaft sicherstellen. Die auf Recht und Gerechtigkeit beruhenden Werte des Islam zum Arbeits- und Geschäftsleben sind nicht nur aus Sicht der Muslime wichtig. Diese sind auch für den wirtschaftlichen und geschäftlichen Frieden unserer Welt von großer Bedeutung.

Werte Gläubige!

Handel wird als Übergang des Besitzes von produzierten Waren oder Werten vom Verkäufer auf den Käufer, die auf eine gegenseitige Vereinbarung basiert und einen Gewinn bezweckt, definiert. Im edlen Koran wird der Handel über erlaubte Wege und gegenseitiges Einvernehmen als erforderlich gewertet und daher vorgeschrieben. Dagegen wird Arglist und Betrug als verboten gewertet und als Übertretung von Rechten anderer Menschen angesehen. Im edlen Koran heißt es: “Gläubige! Verleibt nicht unrechtmäßig gegenseitig euren Besitz ein, außer im Handel nach gegenseitiger Übereinkunft; und begeht keinen Selbstmord; Allah ist barmherzig gegen euch.”1

Verehrte Geschwister!

Im Islam stützt sich die Handelsethik auf die Aufrichtigkeit. Aus diesem Grund ist es Vorbedingung, den Konsumenten vom Beginn des Produktionsprozesses bis zum Konsumenten richtig zu informieren. Daher sind Informationen zu den gehandelten Produkten sowohl aus Sicht der Qualität als auch aus Sicht seines Marktwertes erforderlich. Wie sehr die Einhaltung dieses Prinzips bei unseren Arbeits- und Geschäftsbeziehungen wichtig ist, bringt unser Prophet (s) wie folgt zum Ausdruck: “Der aufrichtige und vertrauenswürdige Händler wird am Tag des Gerichts gemeinsam mit den Propheten und Aufrichtigen (Siddiq) sein.“2

Der Muslim ist eine Person, der bei seinen geschäftlichen Tätigkeiten genauso wie bei jeder seiner Arbeit und Handlung auch die Gottesfurcht in seinem Herzen trägt. Er ist fest überzeugt, dass jedes Körnchen guter Taten und jedes Körnchen böser Taten von Allah erwidert werden. Bei Maß- und Mengeneinheiten setzt der Muslim seine feine Gewissenswaage ein. Er ist seinem Wort treu, aufrichtig und vertrauenswürdig. Der Muslim sieht Reichtum nicht als ein Mittel der Vormachtstellung, Für ihn ist Reichtum vielmehr ein Mittel zum Dienst an der Menschheit. Der Muslim ist eine vorbildhafte Person, die im Guten wetteifert.

Dem steht eine Haltung gegenüber, die die Arbeitsmoral verdirbt. Zudem führt es zu Ungerechtigkeit in der Einkommensverteilung und Anarchie im Geschäftsleben. Diese Versessenheit, schnell reich zu werden, ist eine schlechte Charaktereigenschaft. Dieses geziemt sich einem Muslim nicht. Die offenkundigste Eigenschaft solcher Menschen ist zudem, dass sie lügen und fern von der Sensibilität für erlaubt/verboten sind. Und sie versuchen, Menschen zu betrügen. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass sich der Mensch nur sich selbst betrügt.

Ich möchte meine Freitagspredigt mit einem Ratschlag des Propheten Musa (s) an den mit seinem Reichtum bekannten Qarun (Krösus) beenden: [O Qarun...] “und suche mit dem, was dir Allah gegeben hat, die künftige Wohnstätte; und vergiss nicht deinen Anteil in dieser Welt und tue Gutes, so wie Allah dir Gutes tat, und trachte nicht nach Verderben auf Erden, Allah liebt nicht die Verderbensstifter.“3

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, an-Nisa, 4/29.  
2 at-Tirmidhi, Buyu’ 4.      
3 Koran, al-Qasas, 28/77.



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