Keuschheit und Scham

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Meine werten Geschwister!

Der Mensch ist das wertvollste Geschöpf. Keuschheit und Scham sind Eigenschaften, die den Menschen wertvoll machen. Keuschheit und Scham bedeuten, sich vor Allah zu schämen. Keuschheit und Scham bedeuten, sich zu zögern, Sünden zu begehen. Diese bedeuten, sein Ego zu bändigen und somit ausgewogen und maßvoll zu handeln. Ebenso bedeuten sie, im Rahmen der Religion zu handeln.

Der erhabene Allah gibt uns zwei schöne Beispiele zur Keuschheit und Scham. Das erste Beispiel ist Yusuf. In seiner Jugend versucht eine junge und schöne Frau Yusuf zu verführen. Yusuf entgegnet ihr indem er sagt: “Ich nehme Zuflucht bei Allah.”1 Schnell entfernte er sich dann von dort. Er zweifelte nicht zu entscheiden, ob er der Verführung widerstehen oder ins Gefängnis gehen sollte. “Er sagte: „Mein Herr, das Gefängnis ist mir lieber als das, wozu sie mich einladen.“2 Yusuf nahm Zuflucht bei Allah. Und Allah hat seine Keuschheit bewahrt. Das zweite Beispiel ist Maryam3, die Mutter von Isa (Jesus) (s). Sie ist eine vorbildhafte Persönlichkeit. Allah erwähnt ihre Keuschheit und hebt sie für Frauen lobend hervor.

Werte Gläubige!

Der erhabene Allah erinnert daran, dass die Keuschheit mit und bei den Augen beginnen: “Sag zu den Gläubigen, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Scham hüten sollen. Das ist reiner für sie. Allah kennt ihr Tun. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke niederschlagen und ihre Scham hüten […] sollen.“4 Getrennt voneinander warnte Allah die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen auf dieselbe Weise. Schließlich sind die Augen das Tor des Herzens. Das Herz wird mit der Sache, wofür dieses Tor geöffnet wird, erfüllt. Es ändert nichts daran, wenn diese Blicke in virtuelle Fenster und virtuelle Welten geöffnet werden. Wie im Vers zum Ausdruck gebracht wird: “Gehör, Gesicht und Herz, alles wird dafür zur Rechenschaft gezogen.”5

Werte Gläubige!

Unsere Gegenwart wird als Epoche der rasanten Geschwindigkeit und des Vergnügens bezeichnet. Ausgehend von den Begriffen Freiheit und Mut werden die Werte Keuschheit und Scham angegriffen. Die materialistische Mentalität nimmt jedoch den Menschen in Gefangenschaft seines eigenen Egos und seiner Begierden. Diese Mentalität entfernt den Menschen allmählich von seiner natürlichen Veranlagung (Fitra). Sie ist nicht nur Grund für großes Verderben und Degeneration in den Familien, sondern auch in der Gesellschaft. Maßlose und unausgewogene Begierden führen zu fürchterlichen Resultaten bis hin zu Ermordungen.

Dabei bringt unser geliebter Prophet (s) eine Realität zum Ausdruck: Die erste Botschaft aller übrigen Propheten ist das folgende Wort: “Mach, was du möchtest, wenn du dich nicht schämst!” Schließlich ist der Scham ein Hindernis dafür, dass sich die Menschen innerhalb der Gesellschaft von bösen Worten und Handlungen fernhalten. Daher gelten Keuschheit und Scham als eines der wichtigsten Indizien für ein rechtschaffen geführtes Leben eines Gläubigen.

Meine verehrten Geschwister!

Keuschheit und Scham gehören zu unserem besten Kapital, das wir unseren Nachfolgegenerationen als Erbe hinterlassen können. Lassen sie uns folgendes nicht vergessen: Keuschheit und Scham passen dem Menschen viel besser als die schickste und schönste Kleidung. Keuschheit und Scham machen den Menschen viel schöner als solche Kleidungen. Lassen sie uns folglich diesen Wert durch Umsetzung im Leben erlernen. Schließlich dürfen wir folgendes nicht vergessen: Keuschheit und Scham sind ein Indiz unseres Glaubens. Lassen sie uns daher diese Werte stets in uns tragen. Lassen sie unsere Herzen und Welt mit der Schönheit von Keuschheit und Scham schmücken. Denn Keuschheit und Scham schenken dem Menschen Ehre und Wert.

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

Koran, Yusuf, 12/23.                                                                                  
2 Koran, Yusuf, 12/33-34.  
3 Koran, at-Tahrim, 66/12, Koran, al-Anbiya, 21/91.                                                                          
4 Koran, an-Nur, 24/30-31.
5 Koran, al-Isra, 17/36.



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