Meine Geschwister!
Abu Hurayra, ein nahestehender Schüler unseres geliebten Propheten (s), erzählt:
“Eines Tages sagte der Gesandte Allahs: “O Menschen! Der erhabene Allah ist rein und akzeptiert nur reine Dinge. Was Allah seinen Propheten geboten hat, gebietete er auch den Gläubigen.” Darüber hinaus rezitierte der Prophet folgende Verse. “„Ihr Gesandten, esst von den guten Speisen und tut das Rechte; Ich weiß, was ihr tut.”1 “Gläubige! Esst von den guten Dingen, mit denen wir euch versorgten [...].”2
Außerdem erzählte der Gesandte Allahs (s) von einem Mann. Dieser hatte eine lange Reise hinter sich. Seine Haare waren durcheinander und dieser streckte seine Hände gen Himmel und betete wie folgt: “O Allah, o Allah!” Der Prophet fügte folgendes hinzu: “Jedoch sind seine Speisen unerlaubt (haram), sein Trank unerlaubt, seine Kleidung unerlaubt. Dieser ernährte sich von Unerlaubtem. Wie soll denn das Gebet einer solchen Person angenommen werden?”3
Geehrte Gläubige!
Unser erhabener Allah gebietete uns, reine und gesunde Speisen einzunehmen. Jegliche Speisen und Getränke und Handlungen, die die Gesundheit des Menschen gefährden, hat Allah verboten. Religiös nicht verbotene Handlungen und nicht verbotene Speisen und Getränke sind erlaubt (halal); Handlungen, deren Unterlassung eindeutig und offen eingefordert werden, sind unerlaubt (haram).4 Darüber hinaus gibt es zweifelhafte Dinge. Der Gesandte Allahs (s) sagte hierzu: “Zweifellos sind erlaubte Dinge klar und unerlaubte Dinge auch klar. Jedoch gibt es manche zweifelhaften Dinge zwischen beiden. Viele Menschen kennen diese zweifelhaften Dinge nicht. Wer sich von diesen zweifelhaften Dingen fernhält, schützt seine Ehre und seine Religion.”5
Anas b. Malik kam mit zehn Jahren zum Propheten und wurde von ihm erzogen. Anas fragte den Propheten um Rat und wollte wissen, was er für die Annahme seiner Bittgebete machen sollte: “Ich sagte: “O Gesandter Allahs! Mache mich zu jemandem, dessen Bittgebete angenommen werden!” Der Gesandte Allahs sagte: “O Anas! Erziele deinen Verdienst über erlaubte Wege, damit dein Bittgebet angenommen wird! Schließlich werden die Bittgebete von einer Person, der Speisen aus unerlaubten Verdienstwegen erzielt, vierzig Tage lang nicht angenommen.”6
Meine geehrten Geschwister!
In diesen Tagen kämpft die ganze Menschheit gegen die Pandemie um unsere Gesundheit zu beschützen. Hierbei wurden wir dem Wert des erlaubten Verdienstes und der erlaubten Speise hautnah bewusst. Das Coronavirus bedroht seit Monaten den Menschen und die Menschheit. Nochmals erinnerte uns dieses Virus daran, dass das Überschreiten von Grenzen die ganze Menschheit gefährdet. Die Einnahme von nicht reinen und nicht erlaubten Speisen bedroht nicht nur eine einzige Person sondern alle Menschen. Das Coronavirus entwickelte sich zur globalen Pandemie und lehrte uns folgendes: Wir haben nicht das Recht, alles, worauf wir Lust haben, zu essen oder alles, worauf wir Lust haben, zu machen. Wir wurden uns bewusst, dass manche Speisen, die innerhalb der individuellen Freiheit gewertet und eingenommen wurden, die Familie, die Gesellschaft, ja sogar die ganze Menschheit gefährdete. In diesen Tagen wurden wir uns daher sowohl der Weisheit hinter den verbotenen Speisen und Getränken als auch hinter den anderen verbotenen Handlungen nochmals bewusst. Allah, unser Schöpfer, setzte Erlaubtes und Verbotenes fest. Diese teilte uns Allah über seine gesandten Propheten und Bücher mit. Schließlich kennt Allah seine Geschöpfe zweifellos am besten. Wir sollten uns über folgendes bewusst sein: Wir können Gesundheit und Wohlergehen lediglich dadurch erlangen, indem wir die Grenzen Allahs zum Erlaubten und Verbotenen einhalten. Lassen sie uns folgendes nicht vergessen: Der erlaubte Verdienst und der Verzehr erlaubter Gaben schenkt unseren Häusern ein Wohlgefühl; unserem Leben Segen und unserem Körper Gesundheit und Wohlergehen. Für die Annahme der Bittgebete sind erlaubte Speisen eine Vorbedingung.
In diesen Tagen bildet die ganze Menschheit eine einzige Einheit und wendet sich mit ihren Bittgebeten zum erhabenen Allah. Für die Annahme unserer Bittgebete sollten wir darauf achten, dass unsere Speisen rein sind. Schließlich bat der Prophet (s) mit folgendem Bittgebet um erlaubte (halal) Gaben: “O Allah! Schütze mich vor Unerlaubtem (haram), indem Du mir erlaubten Verdienst schenkst. Beschenke mich mit Deiner Güte, damit ich auf niemanden außer Dich angewiesen bin!”7
O Allah! Auch wir bitten ebenso wie im Bittgebet des Propheten. Wir nehmen Zuflucht bei Dir vor allen Arten des Unerlaubten (haram) und wir bitten lediglich Dich um Erlaubtes (halal) und reine Dinge. Amin.
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Mu’minun, 23/51.
2 Koran, al-Baqara, 2/172.
3 Ahmad b. Hanbel, II, 328.
4 Dini Kavramlar Sözlüğü [Wörterburch religiöser Begriffe], Artikel ‘Helal-Haram’
5 al-Bukhari, Iman, 39, Buyu´.
6 al-Ayni, Umdetul-Qari, 17/260.
7 at-Tirmidhi, Daawat, 111.
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