Meine verehrten Geschwister!
Reue ist die reumütige Bitte des Menschen um Vergebung für vorher begangene Fehler aller Art sowie die Bemühung, nicht erneut dieselben Fehler zu begehen. Als Menschen können wir alle unseren Schwächen erliegen und Fehler aufgrund von Unachtsamkeit begehen.
Er bietet uns ständig Gelegenheiten für die Vergebung von uns. Allah lädt uns zur Reue ein. Der erhabene Allah hält das Tor der Reue bis zum Anschlag auf, damit wir von Sünde, Fehlern, jeglichem Schmutz und jedwedem Bösen geläutert werden.
Diese Realität wird im folgenden Vers zum Ausdruck gebracht: „O die ihr glaubt, kehrt zu Allah um in aufrichtiger Reue; vielleicht wird euer Herr euch eure bösen Taten tilgen und euch in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, am Tag, da Allah den Propheten und diejenigen, die mit ihm geglaubt haben, nicht in Schande stürzen wird.“1 Unser Prophet (s) bringt dieses Thema mit der folgenden Aussage zum Ausdruck: “Jeder Mensch begeht Fehler. Die Besten derjenigen, die Fehler begehen, sind diejenigen, die reumütig um Vergebung bitten.”2
Meine Geschwister!
Allah, der Erhabene, spricht im edlen Koran über die frommen Gläubigen indem Er ihre Eigenschaft nennt, Reue zu zeigen und wissend nicht auf Fehlern zu beharren.3 Gleichzeitig beschreibt Er diejenigen, die keine Reue (Tauba) zeigen als Ungerechte.4
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass – vertrauend auf die Möglichkeit der Reue (Tauba) - das Fehlen der Bemühung, sich von Sünden fernzuhalten und das Hinausschieben von der Reue einen Missbrauch der Barmherzigkeit Allahs darstellt.
Mit dem folgenden Vers teilt uns der erhabene Allah mit, dass dieses Verhalten gleichzeitig eine Täuschung ist: “O Menschen! Fürchtet euren Herrn und nimmt euch vor dem Tag, wo der Vater nichts für den Sohn und der Sohn nichts für den Vater leisten kann, in Acht.“5
Meine verehrten Geschwister!
Reue (Tauba) ist einer der ersten und wichtigsten Schritte für die Hinwendung von Dunkelheit zum Licht; vom Bösen zum Guten; sowie vom Fehler zum Wahren.
Reue ist zu beten und sich hinzugeben wie es Adam (s) und unsere Mutter Eva gemacht haben: “Sie sagten: „Unser Herr, wir haben uns selbst Unrecht zugefügt und wenn du uns nicht verzeihst und dich unser erbarmst, dann sind wir wirklich verloren.“6
Ohne Zweifel ist die Reue (Tauba) eine der größten Gaben Allahs, die Er den Menschen für ihre Errettung und für die Erlangung Seines Wohlwollens schenkt. Lassen sie uns alle gemeinsam nachdenken: Wie hätten wir vor Allah treten können wenn uns nicht die Möglichkeit der Reue und Wiedergutmachung unserer Fehler eingeräumt wäre? Wie hätten wir unserem Allah gegenüber, der uns mit unzähligen Gaben beschenkt, unser Haupt anheben und „o Allah“ sagen können?
Meine Geschwister!
Mit dem folgenden Beispiel beschreibt uns unser Prophet (s) den Zustand vom erhabenen Allah wenn wir uns reumütig der Tauba zuwenden: "Allahs empfundene Freude aufgrund der Reue Seines Dieners ist größer als die Freude von einem aus eurer Mitte, der in der Wüste sein Kamel verloren hatte und diesen wiederfindet.”7
Lassen sie uns folglich unsere ganz aufrichtige Bemühung zur Wiedergutmachung unserer Situation dadurch beweisen, dass wir uns mit Reue (Tauba) Allah zuwenden.
Lassen sie uns - um eine standhafte Haltung darbieten zu können und um zu verhindern, dass wir wieder die gleichen Fehler begehen nachdem wir reuig waren (Tauba) – uns zu Allah wenden und beten wie uns der Koran lehrt: ”Unser Herr, lass unsere Herzen nicht mehr irregehen, nachdem Du uns rechtgeleitet hast, und schenke uns Erbarmen von Dir aus. Du bist ja der unablässig Schenkende.“8
Gesegnet seien diejenigen, die mit ihrer
Reue ihren Herren, Allah, erfreuen...
Gesegnet seien diejenigen glücklichen Gläubigen, die geläutert und ruhigen Herzens zu Ihm gelangen werden...
Salih Akmanşen
Religionsbeauftragter, Voerde Yeşil (Grüne) Moschee
1 Koran, at-Tahrim, 66/8
2 at-Tirmidhi, Kiyama 50
3 Koran, Al-i Imran, 3/135
4 Koran, al-Hudschurat, 49/11
5 Koran, Luqman, 31/33, al-Muslim, Tauba 7
6 Koran, al-A´raf, 7/23
7 al-Bukhari, Daawat, 4
8 Koran, Al-i Imran, 3/8
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung der DITIB reproduziert, vervielfältigt oder verarbeitet werden.
Archiv 2007-2008 | 2009-2010