Ich wünsche ihnen einen gesegneten Freitag meine sehr geehrten Geschwister!
Im rezitierten edlen Vers sagt Allah, der Erhabene: “Und wenn sie unbedachte Rede hören, wenden sie sich davon ab und sagen: „Wir haben unsere Taten und ihr habt eure Taten (zu verantworten). Friede sei auf euch! Wir trachten nicht nach (dem Umgang mit) den Toren.“1
Und unser Prophet (s) sagte in einem Hadis: “Das Fernbleiben einer Person von Worten, Haltungen und Handlungen, die sie nichts angehen, zeigt, dass diese Person ein guter Muslim ist.”2
Meine Geschwister!
Der Glaube erfordert die Übernahme von Verantwortung für uns selbst, für unsere Familie und für unsere Umwelt. Jede Gabe erfordert einen Dank von uns. Jede uns geschenkte Möglichkeit bringt eine Verantwortung mit sich. Diese Verantwortung ist es, alle Möglichkeiten im Sinne des Wohlwollens Allahs und für das Wohl der Menschheit einzusetzen und zu bewahren.
In diesem Sinne sollte unsere Zunge sich von Lügen abwenden und sich der Wahrheit zuwenden. Unsere Worte sollten das Wahre übersetzen und keine Unwahrheiten in die Welt tragen. Unsere Augen sollten nicht nach Wirre und Zwietracht, sondern nach Besserung und Frieden Ausschau halten. Unsere Hand sollte nicht nach dem Bösen, sondern nach dem Guten greifen. Unser Verstand sollte nicht Böses und Schändliches, sondern Gutes und Schönes verbreiten. Unser Herz sollte nicht Hass und Groll sondern Liebe und Zuneigung streuen.
Meine Geschwister!
Der Gesandte Allahs sagte: “Der Mensch wird am Jüngsten Tag nicht vor Allah abtreten können bevor er nicht Rechenschaft über fünf Dinge abgelegt hat: Wo und wie er sein Leben aufgebraucht hat, wie er seine Jugend verbracht hat, woher er seinen Besitz/sein Eigentum verdient hat und wofür er es ausgegeben hat und ob er sein Wissen umgesetzt hat oder nicht.”3
Verehrte Gläubige!
Wie auch aus diesem Hadis ersichtlich, bewegen wir uns alle zügig auf den Tag der Rechenschaft zu. Auf diesem Weg ist unser Leben unser Kapital, das so wertvoll ist, dass nicht einmal eine Sekunde von uns vergeudet werden darf. Unsere größte Quelle der Kraft ist unser Glaube an Allah und unsere Hingabe an Ihn. Unser Verdienst sind die Wohltaten und die guten Taten, sowie unsere rechtschaffenen Werke. All diese Dinge zu verschwenden und sinnlos zu vergeuden, wird unser größter Verlust und unsere größte Niederlage sein.
Auf unserem Lebesweg ist es unsere Aufgabe, uns von sinnloser Rede, sinnlosen Haltungen und sinnlosen Handlungen fern zu halten. Schließlich führen sinnlose Rede und nutzlose Handlungen – kurzum: “malayani” dazu, dass unser Verstand unnötig beschäftigt ist, unsere Persönlichkeit sowie unser Ansehen beschädigt werden. Mit der Zeit nimmt uns dieser Umstand in Gefangenschaft. Scheintätigkeiten, die weder für unser Diesseits noch für unser Jenseits einen Nutzen haben, bringen uns nichts an Gutem, nichts an Segen und nichts an Schönheit. Im Gegenteil; sie schlagen unsere Zeit tot und verschleudern unser Leben.
Meine Geschwister!
Manche nutzlosen Fernsehprogramme, Internetseiten und Spiele haben sich heutzutage regelrecht zu Zeitfallen entwickelt. Solche Beschäftigungen, die weder einen Beitrag für das Diesseits, noch für das Jenseits leisten, verleiten die Menschen dazu, sich von sich selbst, von ihrem Schöpfer und von ihrem Umfeld zu entfernen. Diese Menschen entfremden sich von ihren Geschwistern, obwohl der Gläubige nur dann den Segen der Zeit fühlen kann wenn er sich rechtschaffenen Werken sowohl für das Diesseits als auch für das Jenseits widmet. Der Gläubige ist nur dann ein tugendhaftes Individuum wenn er Worte, Haltungen und Handlungen an den Tag legt, die seinem Menschsein entsprechen. Nur dadurch kann er erhabener Mensch sein und Respekt ernten.
Ich möchte meine Freitagspredigt mit einem Bittgebet, das uns unser Prophet gelehrt hat, beenden: “O Allah! Wir nehmen bei Dir Zuflucht vor dem Bösen unserer Ohren, vor dem Bösen unserer Augen, vor dem Bösen unserer Zungen und vor dem Bösen unserer Herzen.”4 O Allah! Bewahre uns davor!
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Qasas, 28/55
2 at-Tirmidhi, Zuhd, 11
3 at-Tirmidhi, Sıfatu’l- Qiyama, 1
4 an-Nasai, Istiaza, 4
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