Ich wünsche ihnen einen gesegneten Freitag meine sehr geehrten Geschwister!
In dem rezitierten edlen Vers sagt Allah, der Erhabene: “Wer glaubt und das Rechte tut und das Gebet verrichtet und die Zakat zahlt, deren Lohn ist bei ihrem Herrn, und es soll keine Furcht über sie kommen, und sie sollen nicht traurig sein.”1
Abdullah b. Mas’du erzählt: „Eines Tages fragte ich unseren Propheten: „Welche der Taten ist Gott am liebsten?“ Der Prophet entgegnete: „Das rechtzeitig verrichtete Gebet.“2
Meine verehrten Geschwister!
Das Gebet ist ein Gottesdienst, der allen Propheten und allen Muslimen, die die geistige Reife und die Pubertät erreicht haben, vorgeschrieben (fard) wurde.3
Dieser Gottesdienst existiert als Gebot gleichartig in allen monotheistischen Religionen. Bei der Erfüllung der ihnen auferlegten Aufgaben schöpften die Propheten immer spirituelle Kraft aus dem Gebet und waren, was die Umsetzung des Gebets als Gottesdienst angeht, das beste Beispiel für die Gläubigen und ihre nachfolgenden Generationen. Der Prophet Luqman (s) erteilte seinem Sohn folgenden Ratschlag: „O mein lieber Sohn, verrichte das Gebet, gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft. Gewiss, dies gehört zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten.“4 Allah befahl unserem Propheten und durch ihn allen Gläubigen: „Und befiehl deinen Angehörigen, das Gebet (zu verrichten), und sei beharrlich darin.“5 und verdeutlichte damit die Bedeutsamkeit des Gebets und unterstrich, dass es keinesfalls zu vernachlässigen ist.
Meine geehrten Geschwister!
In diesem und ähnlichen edlen Versen wird an das Ritualgebet mit seinen verschiedenen Dimensionen erinnert, das die Gläubigen vom Bösen fernhält, sie in einer bestimmten Disziplin hält und ihnen dabei hilft ihre tugendhaften Eigenschaften zu vervollkommnen. Das Gebet intensiviert das Gefühl der Geschwisterlichkeit und erfrischt Liebe und Zuneigung. Das Ritualgebet ist der Inbegriff des Gottesdienstes, in dem wir durch unser Stehen und unsere Verbeugung sowie unsere Niederwerfungen als Gipfel unserer Empfindungen des Dankes zu Allah auszudrücken versuchen.
Das Gebet ist der Gottesdienst, den unser Prophet (s) in seinen Überlieferungen als „das Licht meiner Augen“6, Säule der Religion7 und das Liebste und Beste der Taten8 definierte.
Im 44. Vers der Sura Isra wird verdeutlicht, dass alles was auf der Erde und in den Himmeln existiert Allah preisend dessen Gottesdienst ableisten. Ist es denn überhaupt möglich, dass sich das Edelste der Geschöpfe, der Mensch, seinen Dienst an Allah, den Erhabenen, nicht ableistet? Vielmehr ist es so, wie es Hacı Bektaş-ı Veli gesagt hat:
Mahl, das nicht vom Erlaubten (Halal) ist, gilt nicht als Mahl,
Tränen, die nicht für Allah fließen, gelten nicht als Tränen,
Behaupte nicht, „ich habe einen Kopf auf meinem Rumpf“
Ein sich nicht niederwerfender Kopf, gilt nicht als Kopf.
Verehrte Gläubige!
Das Pflichtgebet enthält in sich Gottespreisungen sowie Gottesgedenken und ist ein Gottesdienst, den alle Geschöpfe und die Engel auf ihre eigene Weise und in ihrer eigenen Sprache ableisten.
Süleyman Çelebi drückt diese Realität wie folgt aus:
Schließlich ist jeglicher Gottesdienst darin,
Die Nähe zu Allah sowie das Endziel sind darin.
Folglich sollten wir als Gläubige sehr große Acht auf diesen erhabenen Gottesdienst geben, damit wir eine Nachkommenschaft, die das Gebet verrichten, hinterlassen können. Wir sollten das Gebet verrichten, damit wir zu denjenigen zählen, die am Ende des Gebetes erwähnt werden und damit für uns um Vergebung und Gnade erbeten wird.
Ich möchte meine Freitagspredigt mit einem Bittgebet von dem Propheten Ibrahim (s) beenden und ich hoffe, dass sie alle mit Amin einstimmen werden:
„Mein Herr, mache, dass ich und meine Nachkommenschaft das Gebet einhalten.
Unser Herr, und nimm mein Gebet an.“9 Amin
Mustafa Akkaya
ReligionsbeauftragterDITIB Zentralmoschee, Wuppertal
1 Koran, al-Baqara, 2/277
2 Sahih al-Bukhari 2/473
3 Koran, an-Nisa, 4/103
4 Koran, Lokman, 31/17
5 Koran, Taha, 20/132
6 Ahmad b. Hanbal, Musnad, 3/128
7 at-Tirmizi, Iman, 8
8 al-Muslim, Iman, 8
9 Koran, Ibrahim, 14/40
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