Unser Prophet (s) ging von Zeit zu Zeit auf den Markt von Medina. Er beobachtete dort die Menschen beim Ein- und Verkauf und ihrem Handel und führte dort Gespräche mit ihnen. Er ermahnte diejenigen, die falsche Haltungen vertraten und nicht korrekt handelten. Schließlich sind folgende Verse Allahs, des Erhabenen, die lebenswichtige Ermahnungen zum Handel beinhalten, offenbart worden: “Wehe denen, die das Maß verkürzen, die, wenn sie sich von den Leuten zumessen lassen, volles Maß verlangen, wenn sie ihnen jedoch zumessen oder wiegen, weniger geben. Glauben jene etwa nicht erweckt zu werden an einem gewaltigen Tag, dem Tag, an dem die Leute vor dem Herrn der Welten stehen?”1
Nachdem diese Verse herabgesandt wurden, verhielten sich die Gläubigen unter der Anleitung unseres Propheten noch sensibler und aufmerksamer im Handel.2 Der Gesandte Allahs freute sich über diese Reaktion. Mit dem Gebet “O Allah! Segne die Maße und Waagen von ihnen, und segne ihren Handel!” ermutigte er sie zum Handel.3
Der Gesandte Allahs sagte: “Der aufrichtige und vertrauenswürdige Händler wird zusammen mit den Propheten, aufrichtigen Personen und Märtyrern zusammen sein.”4 Wie aus diesem Hadis ersichtlich, ist es ein wichtiges ethisches Prinzip, im Handel ehrlich und transparent zu sein. Das folgende Ereignis ist das beste Beispiel hierfür: Einer der Gefährten kam zum Propheten, um ihn einige Dinge zu fragen, die ihn beschäftigten. Nachdem der Gesandte Allahs ihm aufmerksam zuhörte, erteilte er ihm folgenden Ratschlag (Nasiha): “Wenn du etwas kaufen möchtest, biete den Preis an, den du zahlen kannst! Und wenn du etwas verkaufen möchtest, unterbreite nicht einen hohen Preis, sondern den Marktwert!”5
Unser Prophet ermahnte uns mit seinem Hadis: “Es ist für einen Muslimen nicht erlaubt (halal), eine makelbehaftete Ware zu verkaufen ohne dessen Makel offengelegt zu haben.”6, denn das Verbergen des Makels einer Ware wird den Segen des Handels und das Vertrauen unter den Menschen zunichtemachen. Schließlich hat der erhabene Allah mitgeteilt, dass bestimmte Völker vernichtet wurden, weil sie sich im Handel nicht aufrichtig verhalten haben und dadurch Chaos auf der Welt hervorgerufen haben.7
Eines der grundlegenden Prinzipien der Wirtschaftsethik ist es, darauf zu achten, dass der Verdienst rechtens (halal) ist. Ein Gläubiger, der weiß, dass er eines Tages ganz bestimmt zur Rechenschaft gezogen wird, darf seinen Verdienst nicht mit Unerlaubtem vermischen. In diesem Sinne ist es für den Muslimen nicht erlaubt (halal), Dinge, die Allah, der Erhabene, verboten hat, zu kaufen und zu verkaufen. Alkoholische Getränke, Drogenhandel, Glücksspiele zu spielen, andere spielen zu lassen, Steuerhinterziehung, und viele ähnliche Dinge sind von Muslimen zu meiden.
Wie in allen anderen Bereichen unseres Lebens, sollten wir auch im Handel versuchen, das Wohlwollen Allahs, des Erhabenen, zu erlangen. Lassen sie uns folglich unseren Verdienst auf Aufrichtigkeit und Innigkeit aufbauen. Lassen sie unsere Mahlzeiten und unser Leben noch gesegneter gestalten, indem wir mehr auf das Recht unserer Mitmenschen achten. Lassen sie uns folgenden Hadis unseres Propheten zum Maßstab in unserem Handel machen: “Der weltliche Besitz ist süß und anziehend. Wer diesen auf genügsame Art nimmt, für den wird dieser Besitz zum Segen. Wer diesen habsüchtig und begierig nimmt, für den wird der Segen abhandenkommen.”8
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Mutaffifin, 83/1-6
2 Ibn Madscha, Tidscharat, 35
3 al-Bukhari, Buyu, 53
4 at-Tirmidhi, Buyu, 4
5 Ibn Madscha, Tidscharat, 29
6 Ibn Madscha, Tidscharat, 45
7 Koran, Hud, 11/84-95
8 al-Bukhari, Zekat, 50
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