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يَا اَيُّهَا النَّاسُ اِنَّا خَلَقْنَاكُمْ مِنْ ذَكَرٍ وَاُنْثٰى وَجَعَلْنَاكُمْ شُعُوبًا وَقَبَائِلَ لِتَعَارَفُوا اِنَّ اَكْرَمَكُمْ عِنْدَ اللّٰهِ اَتْقٰیكُمْ اِنَّ اللّٰهَ عَليمٌ خَبيرٌ
قَالَ النّبِي ﷺ:ان الله لا ينظر الى صوركم و اموالكم
و لكن ينظر الى قلوبكم و اعمالكم
Verehrte Gläubige!
Im rezitierten Vers sagt unser erhabener Herr Allah folgendes: „Der edelste vor Gott ist der Frommste unter euch.“1 Der Gesandte Allahs (s) sagt hierzu: „Allah schaut nicht auf eure Gesichter und euer Vermögen; Er schaut in eure Herzen und auf eure Taten.“2
Der erhabene Allah bewertet die Menschen nicht nach Vermögen, Völkern, Hautfarben, Geschlechtern, Sprachen, Herkunft, physischem Aufbau oder nach Zustand der Behinderung oder Gesundheit. Er beurteilt sie nach Glauben, guten Taten, edlen Charaktereigenschaften, Gottesdiensten und Gehorsam oder nach Leugnung, Polytheismus, Heuchelei, Widerstand und schlechte Taten von ihnen.
Meine verehrten Geschwister!
Auch wenn der Behinderungszustand ein Mangel bezüglich der lebenswichtigen Funktionen des Menschen ist, ist es aus menschlicher Sicht keineswegs ein Makel. Diese Welt ist ein Ort der Prüfung und alles was der Mensch besitzt und auch nicht besitzt, ist Teil dieser Prüfung. So wie physische Schönheit ein Anlass der Prüfung ist, ist auch der Zustand einer Behinderung ein Prüfungsanlass. Demzufolge ist der Reiche und Schöne weder überlegen, noch ist der Arme oder der Behinderte wertlos.
Verehrte Gläubige!
Unser Prophet (s) kümmerte sich mit besonderem Interesse und besonderer Güte um seine Freunde mit Behinderung und machte sie zu nützlichen Individuen der Gesellschaft. Ein schönes Beispiel hierzu ist, dass der Prophet seinen blinden Freund Abdullah Ibn Umm-i Mektum zu seinem Stellvertreter machte, wenn er Medina verließ. Auch hat unser Prophet den orthopädisch behinderten Muadh b. Dschabal trotz seines jungen Alters zum Gouverneur ernannt. Wir sehen, dass unser Prophet hierbei nicht physische Eigenschaften, sondern stets Eignung, Intelligenz und Wissen als Grundlage genommen hat.
Es ist sowohl unsere menschliche, als auch islamische Aufgabe, unseren Geschwistern mit Behinderung geeignete Orte vorzubereiten, Bildungsmöglichkeiten zu organisieren und ihrerseits machbare Aufgaben zu übertragen, damit sie ihre Fähigkeiten entwickeln und somit einen Beitrag zum Gesellschaftsleben leisten können.
Verehrte Gläubige!
Unseren Propheten als Vorbild nehmend sollten auch wir uns als Gesellschaft mit Liebe, Interesse und Güte an die Menschen mit Behinderung nähern. Denn unser Prophet bewertete jegliche gute Tat und Hilfe für Menschen mit Behinderung als eine Wohltat (sadaqa). Dazu sagte er: „All diese Taten sind Wohltaten (sadaqa) für Dich, wenn Du dem Blinden den Weg weist, mit dem Gehörlosen in seiner Sprache sprichst und den Bedürftigen dorthin bringst, wo dieser seinen Bedarf anschafft. Und dem Leidenden zu seiner Not eilst, dem Schwachen unter die Arme greifend hilfst, und dem sprechgehinderten hilfst, um seinen Bedarf zu artikulieren.“3
Die Predigtkommission
1 Koran, al-Hudschurat, 49/13
2 al-Muslim, Birr 34
3 Ahmed b. Hanbal, Musnad, 5/168-169
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