Freitagspredigt
Der Opfergottesdienst und seine Bedeutung
Im Namen Allahs, des Barmherzigen und Allerbarmers „Allen Völkern gaben Wir Opferriten, damit sie Allahs Namen über dem Vieh aussprächen, mit dem Wir sie versorgten. Und euer Gott ist ein einziger Gott. Darum seid Ihm ergeben! Und verkünde denen frohe Botschaft, die sich (vor Allah) demütigen.“ (al-Hadsch, 22/34) Verehrte Gläubigen! Obwohl es Unterschiede im Ziel und in der förmlichen Umsetzung gibt, wurde durch die ganze Menschheits-geschichte hindurch diese Opferung praktiziert; es ist in allen Religionen vorhanden und dient als Gottesdienst. Im gnadenreichen Koran wird hierzu ausgeführt: „Allen Völkern gaben Wir Opferriten, damit sie Allahs Namen über dem Vieh aussprächen, mit dem Wir sie versorgten. Und euer Gott ist ein einziger Gott. Darum seid Ihm ergeben! Und verkünde denen frohe Botschaft, die sich (vor Allah) demütigen.”1 Geehrte Gläubigen! Neben der Tatsache, dass das Opfer ein Gottesdienst ist, ist es auch eine Gelegenheit für gegenseitige Hilfe und Solidarität. Denn durch die Weitergabe von seinem Fleisch profitieren auch Nachbarn, Verwandte, Arme und Bedürftige davon. Zwischen denjenigen, die opfern und denjenigen, die nicht opfern können, kommt durch das Teilen des Opferfleisches eine Annäherung, gegenseitige Achtung und liebevolle Zuneigung zustande. Der Islam bezweckt die Verbindung der Geschwisterlichkeit zwischen den Individuen zu schützen und die Stärkung und Pflege dieser Verbindungen. Folglich ist die Opferung ein wichtiger Weg, um das Wohlwollen Allahs zu erlangen und diese Verbindung der Geschwisterlichkeit zu stärken. Im Koran wird die Bedeutung dieser Thematik wie folgt betont: „[...] esst von ihnen und speist den Bittenden wie den (verschämten) Armen. So haben Wir sie euch dienstbar gemacht, auf daß ihr dankbar seid. Weder ihr Fleisch noch ihr Blut erreicht Allah, jedoch erreicht ihn eure Frömmigkeit. So hat Er sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah dafür preist, daß Er euch rechtgeleitet hat. Und verkünde den Rechtschaffenden frohe Botschaft.“1 Durch die Opferung folgt man einem Gebot unserer Religion und es wird ein gesundes, wertvolles und wichtiges Wesen auf dem Wege Gottes geopfert; somit werden die Menschen angewöhnt an die Befolgung der Gebote Gottes und der Eigenschaft, freigebig zu sein. Zudem ist das Opfer auch symbolisches Zeichen dafür, dass der Gläubige bei Bedarf und an geeigneter Stelle bereit ist, sein ganzes Hab und Gut -eigenes Leben inbegriffen- hinzugeben. Verständige, herangereifte geschlechtsreife, ansässige und -nach den Kriterien der Religion- reiche Muslime sind zu diesem Gottesdienst verpflichtet. Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Rind, Büffel und Kamele können als Opfertiere geschlachtet werden. Es gibt keinen Unterschied zwischen den Männchen oder Weibchen der Opfertiere. Schafe und Ziegen können von nur einer opfernden Person, dagegen Rinder, Büffel und Kamele hingegen von bis zu maximal sieben Gläubigen gemeinsam geopfert werden. Mit der Bedingung, dass es keine Hindernisse zum opfern und Makel an dem Opfertier vorhanden sind, können Tiere der Gattung Rind und Büffel geopfert werden, sofern sie das zweite Lebensjahr vollendet haben; Tiere der Gattung der Schafe und Ziegen können geopfert werden, wenn sie das erste Lebensjahr vollendet haben. Die Zeiten für die Opferung der Opfergaben sind die ersten drei Tage des Opferfestes, wobei die Zeit des Opferns für Orte, wo das Festtagsgebet verrichtet wird, erst nach dem Gebet beginnt.1 Verehrte Geschwister! Möge Allah ihre Opfer, die sie entweder durch eigene Darbietung oder durch Stellvertretung an die Armen, Bedürftigen und in Not befindlichen Menschen übermitteln schon jetzt annehmen und uns alle in Gesundheit und Wohergehen das Fest erleben lassen.
1. al-Hadsch, 22/ 34 |
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