Freitagspredigt
Freitagspredigt (in 2 Spalten PDF) Die Nacht der Bestimmung Verehrte Muslime! Im Islam werden bestimmte Tage als wertvoll erachtet. Während dieser Tage öffnet Allah seinen angewiesenen Dienern Seine Türen der Barmherzigkeit, damit sie auf dieser Welt und im Jenseits Wohl, Glückseligkeit und Vergebung erlangen. Er gibt ihnen eine erneute Gelegenheit, damit sie einfacher zum Erschaffungszweck, zu Seiner Dienerschaft, zurückkehren.
Einer dieser wertvollen Tage ist die Nacht der Bestimmung (Laylatu’l-Qadr), die wir nächste Woche Mittwoch in der Nacht auf den Donnerstag wahrnehmen werden. Der Wert dieser Nacht ist mit der Herabsendung des Korans bestimmt und ist wiederum ein Anlass für Barmherzigkeit und Vergebung für Gläubige. Die Nacht der Bestimmung wird durch eine Sure im Koran beehrt, in der unser Herr folgendes sagt: “Wahrlich, Wir sandten ihn (den Koran) herab in der Nacht der Bestimmung. Weißt du, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist Wohl bringender noch als tausend Monate. Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn für jede mögliche Angelegenheit immer wieder herab. Heil ist sie bis zum Anbruch des Tages.“ (1)
Verehrte Muslime! Die Nacht der Bestimmung ist Wohl bringender als tausend Monate, in denen sich diese Nacht nicht befindet. Die Taten, die wir für das Wohlgefallen unseres Herrn machen, bringen dieses Wohl. Damit gibt uns Allah die Gelegenheit, um für die Taten und Gebete, die wir für sein Wohlgefallen machen und vollziehen zahlweise Belohnung zu erhalten. Anlässlich dieser Nächte sollten wir uns selbst aufgrund unserer Fehler in Rechenschaft ziehen, diese durch unser Bewusstsein der Dienerschaft bereuen und nicht erneut begehen. Außerdem sollte uns diese Nacht daran erinnern, dass alles von Allah kommt und zu Ihm zurückkehren wird. In dieser Nacht sollten wir nicht unachtsam sein. Dies ist eine Gelegenheit für uns, um unser Leben im Lichte des Koran erneut zu ordnen, Islam-konform zu machen, wie in jeder Sache auch in der Wahrnehmung dieser Nacht den Propheten (saw) und seine Gefährten (aṣhāb) als Vorbild zu nehmen. Diese Nacht ist die Nacht, in der wir das wieder finden, was wir verloren haben.
Verehrte Geschwister! Aufgrund der in den muslimischen Ländern gegen Frauen, Kinder und alte Menschen ausgeübten Gräueltaten, Ermordungen und Gewalt fühlen wir einen sehr großen Kummer und tiefe Schmerzen im Herzen. Aufgrund dessen erleben wir einen recht finsteren, kummervollen und herzzerreißenden Ramadan. Jetzt, wo in diesen Tagen die Laylatu’l-Qadr wahrgenommen wird, sollten wir die Rechte der hungrigen, dürftigen, benachteiligten, geschwächten, unterdrückten und alleinstehenden Menschen, unabhängig davon wo auf der Welt sie leben, pflegen, den Kummer tragen, die Leiden teilen und die Wunden heilen. Die Aufgabe aller Muslime auf Erden ist es, diesen Menschen gegen die Unterdrücker, die Rechte anderer nicht anerkennen zu helfen und für sie zu beten.
Liebe Gläubige! Lasst uns in dieser Nacht mit unserem gesamten Dasein an Allah wenden, beten, das Gebet verrichten, Koran rezitieren, unsere Sünden bereuen, die Barmherzigkeit und Vergebung Allahs wahrnehmen und den Willen nutzen, um uns mit der Reue (tawba) zu erneuern. Meine Hutba möchte ich mit den Gebeten des Propheten (saw) beenden: “O Allah, ich suche Zuflucht in Deinem Wohlgefallen vor Deinem Zorn und suche Zuflucht in Deiner Vergebung vor Deiner Strafe. Ich flüchte mich vor Dir wieder nur zu Dir.”(2) “O Allah! Du bist der reichlich Vergebende, liebst es zu vergeben, so vergib uns.”(3)
O unser Herr! Lass uns in voller Hochachtung dieser Nacht das Aufhören des fließenden Blutes und der Tränen zuteilwerden, sodass all unsere Geschwister das Ramadanfest in Geborgenheit und Behaglichkeit wahrnehmen können. Diese Nacht soll unseren Wert bei unserem Herrn steigern und der Menschheit auf dieser Welt und im Jenseits Wohl und Behaglichkeit bringen. Mit diesen Empfindungen wünsche ich euch eine gesegnete Nacht der Bestimmung.
DITIB PREDIGT KOMISSION 1 Sure Qadr, Vers 1-5. 2 Et Targib wa’t Tarhib. 3 Tirmizi “Deavat” 84. |