Freitagspredigt

Freitagspredigt


PDF-Datei - Die Bedeutung des Wissens Freitagspredigt (in 2 Spalten PDF)
 
Die Gesegneten Drei Monate und die Regaib-Nacht
  

بِسْمِ اللهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ

وَ سَارِعُوا اِلَى مَغْفِرَةٍ مِنْ رَبِّكُمْ وَ جَنَّةٍ عَرْضُهَا السَّمٰوَاتُ وَالْاَرْضُ اُعِدَّتْ لِلْمُتَّقِينَ
Bismillâhirrahmânirrahîm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
„Eilt zur Vergebung eures Herrn, und zum Paradies, das so weit ist wie der Abstand zwischen den Himmeln und der Erde und das vorbereitet ist für die Muttaqin (diejenigen, die in frommer Ehrfurcht davor zurück schrecken, Allahs Geboten zu widerhandeln)“
 
[Sure Al Imran, Vers 133]

قَالَ رَسُولُ اللهِ (صلعم):

 اللَّهُمَّ بَارِكْ لَنَا فِي رَجَبَ وَ شَعْبَانَ وَ بَارِكْ لَنَا رمَضَانَ  

Der Prophet (saw) sagte:
„O Allah! Segne uns die Monate Radschab und Schaban und mach uns den Ramadan zu einem besonderen Segen.“

 [Ahmet b. Hanbel, 1/259]

 

Verehrte Gläubige,

es gibt bestimmte Zeiten im Jahr, in denen der Segen Allahs noch reichlicher niederkommt auf die Muslime als sonst. Die drei Monate des islamischen Mondkalenders „Radschab“, „Schaban“ und „Ramadan“ - die Gesegneten Drei Monate -sind solche Zeiten. Am kommenden Mittwoch schreiben wir inschallah wieder den 1. Radschab, und damit beginnen auch wieder die Gesegneten Drei Monate. Am Donnerstag dann, in der Nacht auf  Freitag, begehen wir die Regaib-Nacht. Für Muslime gelten diese Monate als besonderer Zeitabschnitt, da sie Segen bringen und Vergebung. Wenn der Radschab eintrat, sprach unser geliebter Prophet (saw) immer folgendes Gebet: „O Allah! Segne uns die Monate Radschab und Schaban und mach uns den Ramadan zu einem besonderen Segen.“ [1]

Die täglichen Sorgen des Erdenlebens, sie bedrücken die Seelen manchmal mehr als wir wollen. Was für eine unschätzbare Gelegenheit sind uns da jedes Mal wieder diese besonderen Zeitabschnitte, in denen wir uns in die Barmherzigkeit Allahs flüchten und den Seelen eine Auszeit geben können! All die Gebete, die wir in dieser Zeit sprechen, die Abkehr (tawba) von unseren Fehlern und Sünden, das Ersuchen um Vergebung (istighfar), die guten Taten, das Teilen der Sorgen und Probleme unserer Mitmenschen, dies alles wird sicher auf entsprechende Entlohnung treffen bei Allah. So heißt es im Koran: „Eilt zur Vergebung eures Herrn, und zum Paradies, das so weit ist wie der Abstand zwischen den Himmeln und der Erde und das vorbereitet ist für die Muttaqin (diejenigen, die in frommer Ehrfurcht davor zurück schrecken, Allahs Geboten zu widerhandeln)“ [2] 

Die vorliegende Zeit sollten wir daher auch im Bewusstsein um ihren Wert verbringen wenn wir Vergebung wollen und Seelenfrieden.

Verehrte Gemeinde,

vor allen Dingen sollten wir diese Monate als Gelegenheit begreifen, um uns wieder stärker dem Koran zu widmen. Um ihn wieder zu lesen, über seine Botschaft und seine Weisheiten nachzudenken. Um aus den Geboten und den Verboten Lehren zu ziehen. Nachzudenken über die Schöpfung, beginnend vom kleinsten Teilchen bis zum Erdball - und dazu gehört auch unsere eigene Schöpfung. Nachzudenken über Sinn und Zweck all dessen, auf dass er uns wieder die Augen öffnet für den Weg, auf dem wir wandeln. Ganz wie im Koran geheißen: „Er (der Koran) ist das Buch, in dem kein Zweifel ist. (Herabgesandt) als Wegweiser für die Muttaqin.“ [3] 

In jeder Gebetseinheit (raqat) sprechen wir in unseren täglichen Ritualgebeten die Fatiha.  Rufen wir uns jetzt einmal in Erinnerung, was wir hier versprechen: „(O Allah!) Nur Dich beten wir an und nur Dich bitten wir um Hilfe.“ [4]  Und? Gehen wir einmal in uns! Wie weit steht es mit unserer Dienerschaft? Wie weit dienen wir Ihm wirklich? Wir sollten daher alle dem weiteren Bittgebet in der Fatiha folgend versuchen, stets auf dem Weg zu wandeln, den uns der Koran vorgibt: „Und leite uns auf den Weg, den geraden. Den Weg derer, denen Du gnädig bist. Und nicht derer, denen Du zürnst.“ [5] 

Meine verehrten Geschwister,

in dieser Nacht sollten wir auch nochmal überprüfen inwieweit wir den Kontakt mit unseren Verwandten und Mitmenschen pflegen. Wir sollten uns bewusst werden, dass erst das Zusammentreffen von iman, ibada und achlaq einen Muslim zu einem guten Gläubigen macht.  Dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, das Teilen, das Achten der Rechte anderer, das friedliche Zusammenleben und schließlich der gegenseitige Respekt zu den größten Werten gehören, die den Menschen zur Tugendhaftigkeit tragen.

Verehrte Brüder und Schwestern, liebe Kinder,

ich wünsche euch allen einzeln eine gesegnete Regaib-Nacht. Möge sie den Muslimen und der ganzen Menschheit Wohl bringen. In der Hoffnung, dass unsere Gebete wie Gottesdienste angenommen werden und wir uns in unserem Tun und Handeln sich stets an der Sunna orientieren…


[1] Ahmet b. Hanbel, 1/259.
[2] Al Imran, 3/133.
[3] Baqara, 2/2.
[4] Fatiha, 5
[5] Fatiha, 6-7


Predigtkommission

 
 


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