Freitagspredigt

  Freitagspredigt (in 2 Spalten PDF)

Thema: Die Folgen von Alkohol und Drogen

بِسْمِ اللهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ

يَا اَيُّهَا الَّذِينَ اٰمَنُوا اِنّمَا الْخَمْرُ وَ الْمَيْسِرُ وَالْاَنْصَابُ وَالْاَزْلاَمُ رِجْسٌ مِنْ عَمَلِ الشَّيْطَانِ فَاجْتَنِبُوهُ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُوُنَ

[Sure Maida, Vers 90]

Verehrte Muslime,

Allah schuf das Universum in einer unglaublichen Präzision, Ästhetik und Feinheit. Alles Seiende in ihm besticht durch Harmonie und Schönheit. Im Frühling putzt sich die Natur wieder heraus wie eine Braut, und öffnet den Menschen ihren Schoß, gleich einer fürsorglichen Mutter. Die schönsten Gaben bringt sie jetzt wieder für uns hervor. Und dies völlig uneigennützig, denn alles ist für den Menschen. Und der Mensch? Für wen ist er? Die reinsten und schönsten Gaben sind für ihn bestimmt. Wird von ihm nichts erwartet dafür? Die Antwort steckt in diesen fünf Prinzipien: Er, der Mensch, er hat seinen Verstand zu schützen, sein Leben, sein Vermögen, seine Nachkommenschaft und seine Religion. Er hat die Gaben, die ihm in den Dienst gestellt sind, zweckbestimmt einzusetzen, fern zu bleiben von verbotenen Dingen, die ihm schaden.

Verehrte Muslime,

in der heutigen Zeit stehen dem Menschen so viele Gaben zur Verfügung wie nie zuvor. Und trotz all der guten und reinen Lebensmittel, die Allah uns schenkt, greift der Mensch leider auch auf unreine und verbotene (harām) Dinge zurück. Dabei hat uns Allah geboten, nur reine und halāl Dinge zu uns zu nehmen, und die unreinen, die als harām gelten, uns verboten. So heißt es hierzu im Koran: „O ihr Menschen! Esst von den Dingen auf Erden, die rein und halāl sind. Folgt ja nicht dem Teufel, denn er ist euch offenkundig ein Feind.” [1]

Verehrte Gläubige,

zu den größten Feinden der Menschheit gehören in unseren Tagen Alkohol, Drogen und andere Rauschmittel, die abhängig machen. Nichts richtet heutzutage mehr Schaden an in der Gesellschaft, als diese Dinge, die der Koran nicht umsonst als „Schmutz“ bezeichnet. Gerät er einmal in den Sumpf von Alkohol und Drogen, verliert sich der Mensch hier. Er verliert sein Leben, er nimmt das Leben von anderen, er verliert seine Familie uvm. Nehmen Rauschmittel und Drogen den Körper des Menschen erst einmal in Besitz, wandeln diese nur noch wie lebende Leichen auf Erden, ihres Verstandes ebenso beraubt wie ihrer Seele.  Dieses unerbittliche Alkohol- und Drogenkapital, es sucht sich immer neue Opfer.

Verehrte Geschwister,

habt ihr euch jemals gefragt, wie unser Prophet (saw) es geschafft hat, eine Gesellschaft, in der zuvor der Alkohol in Strömen floss, hiervon wegzubringen? Der Koran führte die Menschen zunächst schrittweise an den īmān heran. Er lehrte sie zunächst moralische Werte und unterzog sie damit einer Werteerziehung. Erst dann hat er der Herrschaft des Alkohols ein Ende bereitet. Sicher war es nicht einfach, doch der Glaube war stärker und hat obsiegt. Der Prophet (saw) hat mit all seiner Geduld dagegen angekämpft und seine Umma gerettet. Und heute? Heute richtet sich der Koran weiterhin mit denselben mahnenden Worten an die Gläubigen: „O ihr, die ihr glaubt! Alkohol, Glücksspiele, aufgestellte Steine, die ihr anbetet und Lospfeile sind nur Schmutz aus des Teufels Werk. So meidet diese.“ [2] „Der Teufel möchte mit Alkohol und Glücksspiel nur Hass und Feindschaft unter euch säen, und euch damit vom Ritualgebet abhalten und davon, Allahs zu gedenken. Wollt ihr nun davon ablassen?“ [3]

Verehrte Gemeinde,

sein Leben lang hat der Prophet (saw) versucht eine saubere Gesellschaft und eine saubere Gemeinde zu erziehen. Er hat daher Alkohol, Drogen und allen möglichen Dingen, die der Gesundheit des Menschen schaden, den Kampf angesagt. Den Abschluss möchte ich heute mit Hadisen unseres Prophten (saw) hierzu machen: „Alle berauschenden Getränke sind harām.“ [4] „Alle Getränke, die in großen Mengen berauschen, sind auch in kleinen Mengen harām.“ [5]„Alkohol ist aller Laster Anfang.“ [6]

[1] Baqara 2/168.

[2] Maida, 5/90. 

[3] Maida, 5/ 91.

[4] Muslim, 3/1575.

[5] Ibn Madscha, as-Sunen 2/124.
[6] Kaschf al-Chafa 1/382.

Bahtiyar KABATAŞ,
Religionsbeauftragter Oberkassel