Freitagspredigt
Der Schaden von Alkohol, Zigaretten und Rauschmitteln
بِسْمِ اللهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ
يَا اَيُّهّا الّذيِن اَمَنُوا اِنَّمَ االْخَمْرُ وَالْمَيْسِرُ وَالأَنْصَابُ وَالأَزْلاَمُ رِجْسٌ مِنْ عَمَلِ الشَّيْطَانِ فَاجْتَنِبُوهُ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ
unser erhabene Herr, Er schuf den Menschen auf die schönste Art und Weise und gab ihm einen Körper, der ihn durch das Erdenleben führen soll. Der Mensch ist gehalten, mit diesem anvertrauten Gut sorgsam umzugehen und ihm nicht zu schaden.
Das Hauptanliegen des Islam gilt dem Schutz folgender fünf Werte, um dem Menschen auf dieser Basis ein Leben zu ermöglichen, mit dem er Glückseligkeit im Erden- wie später im jenseitigen Leben erreichen kann: Er will den Verstand schützen, das Leben, die nachfolgenden Generationen, den Besitz und die Religion. Den Menschen verpflichtet er daher zur Verantwortung im Umgang mit diesen Werten. So darf der Mensch diese Gaben nur im Rahmen des religiös erlaubten einsetzen. Es ist ihm strengstens verboten, diesen zu schaden.
Im Islam ist daher der Konsum von Alkohol, Zigaretten und ähnlichen Genussmitteln sowie Drogen, die den Verstand des Menschen trüben und Körper wie Seele vergiften, verboten. Damit will er Entwicklungen eindämmen, die den Haussegen und den gesellschaftlichen Frieden stören würden.
Verehrte Geschwister,
typisch ist für Alkohol, Zigaretten und alle anderen Genuss- und Rauschmittel sowie Drogen, dass sie auch in kleinen Mengen verbraucht, im Laufe der Zeit zur Abhängkeit führen. Wir stehen daher in der Verantwortung, die Menschen und allen voran die Kinder und Jugendlichen davor zu schützen, in diesen Strudel zu geraten. Denn Studien zufolge fangen heute schon Kinder im Alter von 10-11 Jahren mit dem Rauchen an und auch der Drogenkonsum nimmt immer mehr zu unter den Jugendlichen.
Verehrte Muslime,
sicher spielt hier auch das familiäre Umfeld eine entscheidende Rolle, wenn Kinder und Jugendliche immer stärker in diese Abhängigkeiten geraten. Eine fehlende Kommunikation in der Familie, fehlende Liebe, fehlende Anerkennung bis hin zur Geringschätzung oder auch Gewaltanwendung, aber auch ein falscher Freundeskreis können dazu beitragen. Wer seiner Verantwortung nicht nachkommt als Erziehungsberechtigter und seine elterlichen Pflichten vernachlässigt, läuft Gefahr, sein Kind in einer solchen schlechten Angewohnheit wiederzufinden. Um die Kinder und Jugendlichen davor zu schützen, sind daher zunächst die Eltern und Familien aufgerufen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und entsprechend zu handeln.
Der Koran fordert uns auf, Abstand zu nehmen von Handlungen, die uns im Dies- wie im Jenseits in Gefahr bringen würden: “Stürzt euch nicht eigenhändig in Gefahr.” [1] Und in einem weiteren Vers heißt es hierzu: “O ihr, die ihr glaubt, Berauschendes (Alkohol), Glücksspiele, Orakel-Steine und Lospfeile sind nur Schmutz aus des Teufels Werk. Haltet euch fern von diesen, auf dass ihr Errettung findet.” [2] Und unser Prophet (saw) sagte eins: “Meidet Alkohol. Denn Alkohol ist der Anfang aller Übel.” [3]
Verehrte Muslime,
fast täglich können wir die Folgen von Alkohol sehen. Wir sehen körperlichen und geistigen Verfall, erleben Streit, Verkehrsunfälle, Familien, die auseinander gehen, wir sehen, wie das Berufsleben, das Familienbudget und letzten Endes auch die Volkswirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden. So schützt eure Kinder vor diesem Abgrund. Möge Allah uns allen dabei helfen uns und unsere Kinder vor allen schlechten Gedanken und Angewohnheiten zu bewahren.
[1] Baqara, 2/195.
[2] Māida, 5/90.
[3] Nesāi, Aschriba, 44.
Predigtkommission