بِسْمِ اللهِ الْرَّحمَنِ الْرَّحِيمِ
Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“Und errettet werden die Gläubigen. Sie, die ehrfürchtig sind im Gebet und die sich abwenden, wenn sie unnützes Gerede vernehmen.“
قَدْ اَفْلَحَ الْمُؤْمِنُونَ ، اَلَّذِينَ هُمْ فِي صَلَاتِهِمْ خَاشِعُونَ ، وَالَّذِينَ هُمْ عَنِ اللَّغْوِ مُعْرِضُونَ
Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“Und errettet werden die Gläubigen. Sie, die ehrfürchtig sind im Gebet und die sich abwenden, wenn sie unnützes Gerede vernehmen.“
[Sure Mu’minūn, Verse 1- 3]
Verehrte Muslime,
Gläubige (mü‘min, mu’minūn) sind diejenigen, die an Allah, Seinem Gesandten und dessen Botschaft von Herzen glauben. Dieser Glaube sollte nicht nur als bloßes Lippenbekenntnis bestehen bleiben, sondern auch mit gottesdienstlichen Handlungen untermauert werden. Denn Sinn und Zweck der Erschaffung des Menschen ist es, an Allah zu glauben und Ihm zu dienen. [1]
Zu den Merkmalen eines Gläubigen gehört in diesem Rahmen, dass er sich den Propheten (saw) zum Vorbild nimmt und Allah zu dienen versucht, wie er es tat. Dass er dabei die Verbote Allahs achtet, ebenso die Rechte der Menschen. Dass er einen guten Umgang hat mit seinen Mitmenschen und diese mit ihm. Feindschaftliche Gefühle und Hass sollten ihm fremd sein. Und das Lügen ihm genauso widerwärtig wie die Verleumdung oder sich rechtswidrig anzueignen, was ihm nicht gehört. Gläubige zeichnen sich vielmehr dadurch aus, dass sie jedem helfen und zu jedem gut sind – ganz gleich, ob diese zu den Gläubigen gehören wie sie selbst oder auch nicht.
Verehrte Gemeinde,
Gläubige stehen in der Pflicht aufrichtig und vorbildhaft zu sein. Diese Vorbildhaftigkeit ist dann erreicht, wenn ihr Glaube sie ihre Gottesdienste gewissenhaft ausüben lässt und Beides wiederum ihre Handlung und ihr Ethikverständnis bestimmt. Ebensolchen Gläubigen, die ihrem Glauben entsprechend handeln, ihre Ritualgebete gewissenhaft verrichten und die zakat entrichten, ihnen wird im Koran Errettung verheißen. [2] Und der Koran beschreibt sie weiterhin wie folgt: Hören sie unnützes Gerede und sehen Handlungen, die dem Menschen nichts Nützliches bringen, wenden sie sich ab hiervon [3] Sie hüten das ihnen Anvertraute strengstens und halten ihr Wort. [4] Und geben aus im Dienste Allahs – in Freud wie in Leid. Sie unterdrücken ihre Wut, vergeben den Menschen und verharren nicht in ihren Sünden und Fehlern. [5] Und speisen die Bedürftigen, die Waisen und die Gefangenen, owohl ihnen selbst nach diesem Essen ist. [6]
Verehrte Gläubige,
das vergängliche Erdenleben und die vielen Dinge, die uns hier tagein tagaus beschäftigen, sollten uns nicht davon abhalten Allahs zu gedenken und unsere Gottesdsienste zu verrichten. Daran gemahnt uns auch der Koran, wenn es hier z.B. heißt, dass die Gläubigen sich weder durch den Handel noch ihre sonstigen Geschäften abhalten lassen vom Gebet und dem Entrichten der zakat. [7] Dass vielmehr ihre Herzen erzittern, wenn der Name Allahs genannt wird. Und sie sich angesichts von Problemen, die über sie hereinbrechen, in Geduld üben, ihre Gebete verrichten und von dem, was ihnen Allah zum Auskommen gegeben hat, ausgeben wieder in Seinem Namen. [8]
Verehrte Gemeinde,
die heutige Freitagspredigt möchte ich an dieser Stelle beenden mit der ungefähren Bedeutung einiger Koranverse, in denen anschaulich geschildert wird, wie sich Gläubige verhalten sollten:
- “Diener des Erbarmers sind diejenigen, die bescheiden daherschreiten auf Erden. Und wenn sie unwissende, ungehobelte Menschen anreden, so entrichten sie nur den Friedensgruß und gehen vorbei (an diesen). Sie sind diejenigen, die die Nacht verbringen in Niederwerfungen und stehend im Gebet für ihren Herrn.” [9]
- “Wenn ein Problem sie ereilt, so sagen sie nur: ‘Wir sind wahrlich Allahs. Und zu Ihm wird unsere Rückkehr sein.” [10] - Oder auch: “Allah ist es, dem wir vertrauen. Er ist unsere Garant.” [11]
- “In der Anbetung Allahs finden ihre Herzen Frieden.” [12]
- “Und sie töten niemanden, wo doch Allah zu töten verboten hat – es sei denn es ist Rechtens. Und sie treiben keine Unzucht. Legen keine falsche Zeugnis ab. Und wenn ihnen die Zeichen ihres Herrn ermahnt werden, stellen sie sich nicht taub und blind.” [13]
- “Diese folgen der Leitung ihres Herrn, und ihnen wird es wohlergehen.” [14]
[1] Zāriyāt, 51/56.
[2] Mu’minūn, 23/1, 2, 4.
[3] Mu’minūn, 23/3.
[4] Mu’minūn, 23/8.
[5] Āl Imrān, 3/134-135.
[6] Insān, 76/8.
[7] Nūr, 24/37.
[8] Hadsch, 22/35.
[9] Furqān, 25/63-64.
[10] Baqara, 2/156.
[11] Āl Imrān, 3/173.
[12] Ra’d, 13/28.
[13] Furqān, 25/68, 72,73.
[14] Baqara, 2/5.
Muharrem Öztürk
Religionsbeauftragter der Ditib-Moschee in Schwabach