Die Zukunft unserer Kinder, ihre Erziehung und Berufsbildung

بِسْمِ اللهِ الْرَّحْمٰنِ الْرَّحِيمِ

وَاَنْ لَيْسَ لِلْاِنْسَانِ اِلَّا مَا سَعٰى ۞  وَاَنَّ سَعْيَهُ سَوْفَ يُرٰى


Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“Und dass der Mensch nur empfängt, wonach er sich bemüht, und sein Mühen sicherlich wird gesehen.”
 
[Sure Nadschm, Vers 39-40]


Verehrte Gemeinde,

für unser Glück auf Erden und dasjenige später im Jenseits auferlegt uns der Islam so manche Verantwortung. Insbesondere im Bereich unserer Kinder. Denn sie sind uns ein Geschenk Allahs. Und die Würde dieses Geschenks verlangt uns dann eine ebenso große Verantwortung für sie ab. Sie verpflichten uns nicht nur zu Obhut und Verantwortung, sondern können uns auch eine ernst zu nehmende Prüfung sein.

So können sie uns auf Erden Grund zum Stolz aber auch zur Scham sein. Und jenseitig uns als “fortwährende Spende” (türk. sadaka-i cariyye) Lohn und Seelenfrieden bescheren, oder je nachdem auch Pein und Qualen. Eltern haben daher nicht nur Rechte an ihren Kindern, sondern auch Pflichten ihnen gegenüber. Hierzu gehört,
  • dass sie - noch bevor ihre Kinder auf die Welt kommen - dafür beten, dass aus ihnen gute Kinder werden.
  • dass sie ihnen Nahrung und Obhut gewähren und sie in ihrem Schutz aufwachsen lassen
  • ihnen wohlklingende aber auch bedeutungsvolle Namen geben
  • sie von Kindes Beinen an in die Religion und die Praxis ihrer einführen
  • dass sie Söhne wie Töchter gleichberechtigt behandeln und keinen Unterschied zwischen ihnen machen
  • dass sie ihre Kinder verheiraten, wenn sie das Heiratsalter erreicht haben
  • und sie schließlich heranziehen zu selbstbewussten, ihrer Identität bewussten Individuen und Muslimen, ausgestattet mit Wissen und allen anderen erforderlichen Fertigkeiten und Errungenschaften

Jede dieser aufgezählten Punkte ist von enormer Wichtigkeit. Doch in der Gesellschaft, in der wir heute leben, sollte die Aufmerksamkeit der Eltern insbesondere der schulischen Ausbildung ihrer Kinder gelten. Ganz gleich ob durch ein Studium oder eine Berufsausbildung. Sie sollten ihre Kinder dem Ziel einer Berufsbildung zuführen. Dies wird ihre Kinder später nicht nur vor einer möglichen Arbeitslosigkeit bewahren, sondern auch davor, abzudriften in schlechte Angewohnheiten und ein schlechtes Umfeld.

Schülerinnen und Schüler wiederum sollten die Angebote wahrnehmen bzw. ihre Möglichkeiten nutzen und einen Beruf erlernen. Ausschreibungen und Mitteilungen diverser Berufsgruppen sind zu entnehmen, dass hier auf Bewerber gewartet wird. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene der muslimischen Gemeinden sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Sie sollten sich daher verstärkt um ihre Berufsbildung und um diese Ausbildungsplätze bemühen. Ansonsten werden andere Bewerbungen bevorzugt und zum Schluss sind es wieder unsere Jugendlichen, die von Arbeitslosigkeit getroffen werden, weil sie keine Qualifikation haben.

Verehrte Muslime,

jeder Mensch, der einen Beruf erlernt hat und diesen praktiziert, muss dann später wissen, dass er mit seinem Beruf der Gesellschaft dienlich ist bzw. zu sein hat. Demensprechend muss er sich auch darum mühen, gut zu sein in seinem Beruf. Ganz wie unser Prophet (s.a.w.) uns seinerzeit gemahnte: „Allah möchte, dass ihr eure Arbeit gut macht. Und wenn ihr dies tut, so ist Er zufrieden.“ [1] - “Und wenn ihr eine Arbeit unqualifizierten Menschen anvertraut, wartet den Weltuntergang ab.“ [2] Es liegt an euch Jugendlichen, diesen euren Weltuntergang zu vermeiden, wenn ihr euch beruflich qualifiziert. Überdies wird ein gläubiger Jugendlicher, mit der Kraft und dem Elan, die er schöpft aus seiner Religion, nicht nur Spaß haben an der Ausübung seines Berufs. Er wird mit der Arbeitsmoral und der Ethik insgesamt, die er als gläubiger Muslim dabei an den Tag legt, auch das Vertrauen in die Muslime stärken.

In diesem Sinne möchte ich die heute Predigt beenden mit der ungefähren Bedeutung des heutigen Eingangsverses: “Und dass der Mensch nur empfängt, wonach er sich bemüht, und sein Mühen sicherlich wird gesehen.” [3]

[1] Taberānī, el-Mu’dschamu’l-Awsat, 1/275.
[2] Buchārī, Rikak, 35.
[3] Nadschm, 53/39-40.

Predigtkommission DITIB Köln
 


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