وَ قَالَ رَبِّ اَوْزِعْنِي اَنْ اَشْكُرَ نِعْمَتِكَ اَلَّتِي اَنْعَمْتَ عَلَيَّ وَ عَلَى وَالِدَىَّ وَ اَنْ اَعْمَلَ صَالِحًا تَرْضَيهُ وَادْخِلْنِي بِرَحْمَتِكَ فِي عِباَدِكَ الصَّالِحِينَ
Bismillahirrahmanirrahim
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“O mein Herr! Hilf mir, dass ich danke für die Gaben, mit denen Du mich und meine Eltern ausgestattet hast, und dass ich gute Taten verrichte, zu Deinem Wohlgefallen. Und zähle mich mit Deiner Barmherzigkeit zu Deinen rechtschaffenen Dienern, die Gutes verrichten.”
[Sure “Naml”, Vers 19]
Verehrte Muslime,
Allah schuf die Menschen, um sie zu prüfen. Er schuf sie, um zu prüfen, wer von ihnen bessere Werke verrichtet. Er wird über uns urteilen ob der Werke, die wir auf Erden verrichtet haben und dabei nicht der kleinsten Ungerechtigkeit Platz bieten. Ein jeder wird die Gegenleistung für seine Taten auf Erden bekommen. [1] Dabei wird er unsere Taten nach dem Gehorsam beurteilen, den wir Ihm mit der Verrichtung dieser Taten leisten. Gute Taten sind für Ihn nun diejenigen Taten, die in Gehorsam Ihm gegenüber erfolgen. [2]
Verehrte Gläubige,
im Koran werden diese guten Taten (türk. salih amel, arab. a’mal saliha) an vielen Stellen zusammen mit dem Glauben (iman) genannt. Denn gute Taten stärken den Glauben. Weder sind gute Taten ohne Glauben von Wert, noch hat ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, irgendeinen Nutzen für den Menschen. Gläubige misst und erkennt man an ihren guten Werken. Im Koran werden diese Menschen wie folgt beschrieben: “Sie sind diejenigen, die an Allah und das Jenseits glauben. Sie halten einander von Übel ab und wetteifern miteinander um gute Taten. Sie sind diejenigen, die zu den Rechtschaffenen gehören.” [3] Selbst die Propheten, die eigentlich schon zu den Rechtschaffenen gehören [4] und die wir uns ob dieser Eigenschaft zum Vorbild nehmen, beten um ihre Rechtschaffenheit. Ist dies dann nicht auch ein Wink an uns? So lautete z.B. das Bittgebet des Propheten Abraham: “O mein Herr! Gib mir Weisheit und zähl mich zu den Rechtschaffenen.” [5]
Verehrte Brüder und Schwestern,
den Rechtschaffenen wird sowohl im Dies- als auch im Jenseits Lohn verheißen. Auf Erden erwartet sie Glück und Zufriedenheit sowie reichliche Versorgung und Vergebung, ihre Reue wird angenommen, ihre Fehler in Schönheiten umgewandelt, der Erbarmer (Rahman) wird ihnen Liebe erschaffen und sie werden zu den besten der Menschen zählen. [6]
Im Jenseits hingegen erwartet sie das Paradies und die Barmherzigkeit Gottes. Angst und Sorgen werden ihnen hier genommen, sie erlangen einen hohen Rang, keines ihrer guten Taten wird hier unbelohnt bleiben und sie werden hier auf die Seite der Rechtschaffenen geschlagen. [7]
Unser Prophet (s.a.w.) sagte überdies, dass gute Taten Leid abwenden und die Annahme der Gebete herbeiführen können. [8]
Verehrte Muslime,
alles was wir unternehmen, sollten wir auch aufrichtig und zum Wohlgefallen Gottes tun. Keine andere Absicht sollte sich dahinter verbergen. Abgesehen davon sollten wir auch bei allen unseren Taten darum beten, dass diese rechtschaffen sein mögen.
Ich beende meine Predigt mit dem Bittgebet von Sulayman (a.s.): “O mein Herr! Hilf mir, dass ich danke für die Gaben, mit denen Du mich und meine Eltern ausgestattet hast, und dass ich gute Taten verrichte, zu Deinem Wohlgefallen. Und zähle mich mit Deiner Barmherzigkeit zu Deinen rechtschaffenen Dienern, die Gutes verrichten.” [9]
[1] Hud, 11/7; Yunus 10/61; Tawba 9/94, 105; Zilzal, 99/7, 8.
[2] Baqara, 2/25.
[3] Al Imran, 3/114.
[4] En’am 6/85.
[5] Schuara, 26/83.
[6] Ra’d 13/29; Nahl, 16/97; Sab’a 34/4; Hadsch 22/50; Furqan 25/70, 71; Talaq 65/11; Bayyina 98/7.
[9] Naml, 27/19.
Muhammed Hayri ŞAHİN
Reigionsbeauftragter in Hersbruck