بِسْمِ اللهِ الْرَحْمٰنِ الْرَحِيم اِنَّمَا يَعْمُرُ مَسَاجِدَ اللهِ مَنْ اٰٰمَنَ بِاللهِ وَالْيَوْمِ الاٰخِرِ وَاَقَامَ الصَّلٰوةَ وَاٰتَى الزَّكٰوةَ وَلَمْ يَخْشَ اِلاَّ اللهَ فَعَسٰىۤ اُولۤئِكَ اَنْ يَكُونُوا مِنَ الْمُهْتَدِينَBismillahirrahmanirrahim [Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen] “Orte der Niederwerfung für Allah errichten und füllen - mit ihren Gottesdiensten und sonstigen Aktivitäten - mit Leben nur diejenigen, die an Allah und den Jüngsten Tag glauben, die das Gebet verrichten, die Zakat entrichten und niemanden fürchten außer Allah. Mögen diese zu den Rechtgeleiteten gehören.” [Sure Tawba, Ver 18] Verehrte Gläubige,
Moscheen sind Orte, in denen wir einzig Allahs gedenken, hier in Ehrfurcht einzig für Ihn uns im Gebet niederwerfen. Hier reinigen wir unsere Seelen mit den Lehren, die Seinen Offenbarungen entspringen und hier kommen wir mit unseren Glaubensbrüdern zusammen und damit einander näher. So sind Moscheen nicht nur sichere Orte, in denen die Seelen zu ihrem Frieden finden. Hier ist der Mensch auch physich in Sicherheit. Darüber hinaus bringt der Islam nicht nur Moscheen, sondern auch den Gotteshäusern anderer Religionen sowie ihren Gelehrten Respekt entgegen. Selbst in Kriegszeiten sind diese unantastbar. Moscheen haben uns Zeit Geschichte individuell aber auch als Gesellschaft bereichert, uns eine geistig-spirituelle Vertiefung ermöglicht und stets zur Festigung von Einheit und Zusammenhalt beigetragen. Sicherlich konnte dies nur geschehen durch unzählbaren selbstlosen auch körperlichen und ermüdenden Einsatz sowie als Ergebnis von Hoffen und Mühen. Die treibende Kraft hinter dieser beispiellosen Selbstlosigkeit ist ohne Zweifel folgende Frohbotschaft unseres Propheten (saw): “Wer um Allahs Willen (auf Erden) ein Gebetshaus errichtet, dem wird Allah im Paradies ein Prunkhaus errichten.” [2] in Deutschland sind Moscheen heute nicht nur Orte, in denen die Muslime ihren religiösen Bedürfnissen und Pflichten nachgehen. Sie bringen hierzulande auch die muslimische Gemeinde mit der übrigen Gesellschaft zusammen und haben damit eine wichtige Brückenfunktion. Die Besuche unserer nichtmuslimischen Freunde und Nachbarn tragen nicht unwesentlich zum Abbau der Vorurteile bei und bieten uns eine Gelegeneheit, um Gemeinsamkeiten in unseren religiösen Lehren festzustellen. Dass wir Muslime am “Tag der Deutschen Einheit” zum “Tag der Offenen Moschee” einladen und hier unseren zahlreichen Gästen mit einem vielfältigen Programm aufwarten, soll regelrecht Eines zeigen: Dass wir nämlich alle miteinander, ob Christen oder Muslime, alle gemeinsam eine Gesellschaft bilden - und bilden können - und in dieser zusammen leben, gestützt auf gegenseitiges Verständnis. zu den Grundpfeilern unserer Moscheen gehören ohne Zweifel die Religionsbeauftragten. Die Aufgabe der Religionsbeauftragten, die eine prophetische Aufgabe erfüllen, besteht nicht nur darin, zum Gebet zu rufen und dieses zu leiten. Sie haben vielmehr die Aufgabe, die Gemeinde in allen religiösen Fragen aufzuklären und selbst die Lehre lebend, die sie predigen, allen mit ihrer Ethik ein Vorbild zu sein. Wichtig für eine Moschee ist aber nicht nur ihr Imam, sondern auch die Gemeinde. Die Aufgabe der Gläubigen, die die Moscheen aufsuchen, besteht darin, mit ihren Moscheen und damit den Symbolen unserer Gemeinschaft und unserer Werte, aber auch mit ihren Religionsbeauftragten in Kontakt zu bleiben und gleich den Gefährten des Propheten, stets mit und in der Gemeinde zu sein. Ganz gleich wie prunkvoll und gut ausgestattet eine Moschee auch ist: ohne Gemeinde gleicht sie einer Ruine. Denn der Prunk, die eigentliche Zierde einer Moschee besteht nicht in ihren Teppichen und bunten Kronleuchtern, oder in den Kalligraphien und sonstigen Verzierungen an den Wänden. Sie beteht in der Gemeinde, die sie füllt und die, im Bewusstsein um ihre Dienerschaft vor Gott, ihr Gegenüber nicht kränkt und sich von diesem abwendet, sondern vielmehr mit diesem verbunden ist. So hatte die Kuba-Moschee, von der der Koran in besten Worten berichtet, weder Teppich, noch irgendeine andere Zier. Sie war aus Lehm erbaut und bestand nur aus vier Wänden. Ebenso die Prophetenmoschee, die Masdschid an-Nabawi. Aber die Gemeinden, die sie füllten und ihr Imam waren es, für die Allah sie rühmte. Und auch unser Prophet (s.a.w.) wies auf den Segen der Gemeinschaftlichkeit hin, als er in einem Hadis sagte: “Wer gründlich die rituelle Waschung vornimmt und sich zur Moschee aufmacht, allein in der Absicht, das Gebet zu verrichten, wird für jeden Schritt, den er bis zum Eintritt in die Moschee macht, an Rang erhöht und an Sünden freigesprochen.” [3] bedanke ich mich an dieser Stelle bei allen, die dem Bau von Moscheen und der Ausbildung ihrer Imame materiell wie immateriell beigetragen haben und wünsche denjenigen, die bereits von uns geschieden sind, Allahs Barmherzigkeit. Ebenso wünsche ich den Religionsbeauftragten der Moscheen, den Dienern dieser heiligen Orte, dass ihre Arbeit und ihre Mühen auch weiterhin mit Ergiebigkeit beschieden sein mögen. [2] Buchari, Salat, 65.
[3] Buchari, Salat, 87.
Mustafa AK
Religionsbeauftragter der Mehmet Akif Moschee in Friedrichshafen |