Der letzte der gesegneten drei Monate und Anlass von reichlichen spirituellen und schönen Dingen stehen wir dem Monat Ramadan bevor. Unendlicher Lob sei dem erhabenen Allah, Der uns auch dieses Jahr diese Saison der Läuterung und Erneuerung erleben lässt. Tausende Stoßgebete und Grüße seien auf unseren geliebten Propheten und seine Gefährten. Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass dieser Monat Gutes für die islamische Welt und für die Menschheit bringen möge.
Als Muslime erleben wir die Freude und das Glück, den Ramadan als Gebieter der übrigen elf Monate erreicht zu haben. Im Ramadan wird der Koran immer wieder rezitiert und ins Leben umgesetzt und praktiziert. Wir sind erfreut über das Kommen dieses Monats, weil unser Prophet, der die mit Barmherzigkeit geformte Gerechtigkeit des Islams sowie die mit Erkenntnis und Weisheit verschmolzene Ethik des Islams der ganzen Menschheit vorlebte, uns zum Ramadan verhieß, dass „denjenigen, die daran glaubend und nur die Belohnung von Allah erwartend das Fasten im Ramadan einhalten, die vergangenen Sünden vergeben werden.“ (al-Bukhari, Iman, 28) Dieses Klima der Barmherzigkeit, des Segens und der Vergebung wird mit dem ersten Tarawih-Gebet am Sonntag, 5. Mai 2019 und dem ersten Fasten am Montag, 6. Mai 2019 beginnen. Der Ramadan wird zu Gast in unseren Häusern, unseren Städten und unseren Ländern sein und Anlass zur Läuterung der Gläubigen, deren Herzen mit der Liebe Allahs und mit der Liebe des Propheten erfüllt sind, sein.
Dieser gesegnete Zeitabschnitt, in der mit der Herabsendung des edlen Korans begonnen wurde, hat einen besonders wichtigen Platz in unserem religiösen Leben. Schließlich ist dieser Monat der gesegnete Monat, in dem die Tore der Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet werden, gegenseitige Hilfe und Solidarität zunehmen sowie Liebe, Respekt, Geduld und Geschwisterlichkeit stärker werden. Darin festigen sich die Einheit und Eintracht, das Bewusstsein zum Glauben, zur Dienerschaft, Ethik und Menschlichkeit erreichen ihren Gipfel und die Empfindungen und Gedanken werden klarer. In ihm umarmen sich Geschwister. Hilflose, die ihren Kurs verloren hatten, treffen sich im Ramadan mit dem Koran und bemühen sich, zu den Frommen zu gehören und das irdische und jenseitige Glück zu erlangen.
Es ist ein Monat, in dem die Egos erzogen werden und mit den Zakat, Spenden (Sadaqa) und Tischen des Fastenbrechens Bedürftige gespeist und behütet werden. Mit Gottesgedenken (Dhikr), Bittgebeten und Wünschen breitet sich im Ramadan die Freude und Euphorie des Gottesdienstes auf die ganze Gesellschaft aus. Der Ramadan ist ein gesegneter Monat, in dem sich die Wohltaten und ihre Belohnungen vermehren sowie reichliche Vergebung und Verzeihung zuteilwird und die Bemühung, das ursprünglich Gute in sich und in seinem Wesen zu erreichen, den Gipfel erreichen. Diesen gesegneten Monat werden wir in diesem Jahr - wie auch in jedem Ramadan in den Vorjahren - als DITIB Bundesverband gemeinsam mit unseren angeschlossenen Vereinen mit verschiedenen Veranstaltungen begehen. In vielen unserer Moscheen und allen voran in unserem Bundesverband wird ein tägliches Fastenbrechen für 800 bis 1000 Personen geplant. Durch Öffnung dieser Tische für unsere deutschen Gäste, unsere Nachbarn und Geschwister, die als Flüchtlinge in Deutschland Zuflucht gefunden haben, werden wir die Freude des Teilens erleben. Daneben werden in all unseren Moscheen Predigten, Koranrezitationen (Muqabala) und besondere Veranstaltungen zur Nacht der Bestimmung (Qadr) organisiert um dadurch jeden Moment dieser gesegneten Atmosphäre ausschöpfen zu können.
Außerdem werden wir als DITIB weiterhin bemüht sein, ihre uns anvertrauten Abgaben - Fitra und Zakat - als Stipendium für erfolgreiche Jugendliche, die sich besondere Kompetenzen in geistiger und kultureller Hinsicht sowie wissenschaftlichem Denken angeeignet haben und fortentwickeln, zur Verfügung zu stellen. Dadurch werden wir weiterhin unseren Beitrag für die materielle und geistige Entwicklung der erfolgreichen Jugendlichen leisten. Daneben werden wir auch in diesem Jahr Vorreiter für die Bewegung „Herzen erfreuen“ sein um den Bedarf unserer bedürftigen Geschwister mit ihren anvertrauten Spenden decken und an die anvertrauten Geschwister der islamischen Gemeinschaft überreichen zu können.
In diesem Sinne wünsche ich, dass der segensreiche Ramadan - dessen “Beginn Barmherzigkeit, Mitte Vergebung und Ende Errettung von der Hölle” ist, wie es unser Prophet Muhammed (s) formulierte (Ibn Huzayma, Sahih, III, 191-192) -Wohlergehen für unsere Herzen, Segen für unsere Tische des Fastenbrechens und Schönes für unsere Frömmigkeit bringen möge. Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass der segensreiche Ramadan allen voran Anlass für die Einheit und Eintracht der in Deutschland lebende Muslime und der ganzen islamischen Welt sein möge.
Kazım Türkmen
DITIB Bundesvorsitzender