Entwicklungen in Dinslaken

D über die Rekrutierung von Jugendlichen aus Dinslaken für die IS berichtet und ein Foto eines Vorstandsmitglieds in Lohberg damit in Zusammenhang gebracht.

Im DITIB-Verein in Dinslaken-Lohberg wurden nun Konsequenzen aus den geschilderten Ereignissen gezogen. Das besagte Vorstandsmitglied ist nicht mehr im Vorstand tätig und hat mit sofortiger Wirkung all seine Vorstandstätigkeiten niedergelegt.

Die Berichte und der erlebte Druck haben ebenfalls dazu geführt, dass sich der Vorstand der DITIB-Moschee Dinslaken-Lohberg des Vertrauens seiner Mitglieder und der Öffentlichkeit versichern möchte. Daher habe sich der gesamte Vorstand dazu entschlossen, ebenfalls seinen Rücktritt zu erklären. Die Mitglieder werden zu einer außerordentlichen Sitzung und zur Durchführung von Neuwahlen für einen zukünftigen Vorstand eingeladen.

Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu, Vorstandsvorsitzender im DITIB-Bundesverband, sagte zu den Berichten: "Extremistische Entwicklungen und Akteure finden im Ditib-Dachverband keine Unterstützung. Jeder, der unsere Gemeinden und Arbeitsgrundsätze kennt, weiß das. Daher schmerzt uns die anschließende Berichterstattung als Religionsgemeinschaft, deren religiösen Dienste stets auch am gesellschaftlichen Frieden und gegenseitigem Respekt orientiert sind, sehr.

Die selbstregulierenden Kräfte in den Gemeinden vor Ort müssen in seltenen und besonders schwierigen Fällen durch Strukturen auf Bundes- und Landesebene unterstützt werden. Es ist dann erfreulich, dass in Lohberg die notwendige Sensibilität vorhanden ist, auch schwierige Entscheidungen zu treffen, um das Vertrauen von Gemeinde und Öffentlichkeit wieder zu gewinnen und zu festigen.

Wir wollen unsere Gemeinden weiterhin darin stärken, Mechanismen der Radikalisierung früher zu erkennen und zeitnah zu reagieren. Insbesondere in den Ortsgemeinden wird verstärkt darauf hingearbeitet werden. Dass die Prinzipien und Methoden der Jugendarbeit Anwendung finden, dafür werden unsere DITIB-Jugendverbandsstrukturen die Jugendlichen vor Ort mit geeigneten Maßnahmen besser unterstützen.

Radikalismus und Extremismus hat keinen Platz in unserem Verband - das war und ist unser satzungsgemäßer Grundsatz, den wir immer und vehement verteidigen werden.

Doch wie der Fall Dinslaken zeigt, sind solche Entwicklungen immer auch gesamtgesellschaftlich und strukturell eingebettet: in solchen Krisenfällen gibt es viele Versäumnisse, die auf alle beteiligten Akteure zurückzuführen sind. Der DITIB-Verein in Dinslaken hat seine Versäumnisse erkannt und ist bereit, das Seinige zu tun. Nun fordern wir die Stadt Dinslaken und alle anderen relevanten Akteure (Verwaltung, Schulen, Jugendamt, Sozialarbeit, Sicherheitsorgane usw.) auf, sich ebenfalls über ein nachhaltiges, zielgruppenorientiertes Quartiersmanagement einzubringen und die Moscheen nicht alleine zu lassen mit den Entwicklungen.

Schlussendlich müssen wir alle wachsam sein und uns gegen Extremisten schützen, denn sie bedrohen uns alle gleichermaßen. Und dies kann nur gemeinsam und in einem konstruktiven, nicht stigmatisierenden Ansatz gelingen. Je mehr Akteure hinschauen und gemeinsam handeln, desto weniger Raum haben extremistische Kräfte."

DITIB Pressestelle

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