Unser erhabener Herr Allah hat die ganze Welt der Existenz auf Grundlage der Barmherzigkeit aufgebaut und Seine Barmherzigkeit umfasst alles. Eines der Beweise Seiner Barmherzigkeit ist auch, dass Er die Menschen im weltlichen Leben nicht allein und mittellos gelassen hat und ihnen den Weg für das Heil und Glück zeigend die Offenbarung und als Beispiel und Wegweiser die Propheten gesandt hat.
Propheten sind Gesandte der Barmherzigkeit, die die göttliche Offenbarung an die Menschheit überbringen, sie zum Verständnis der Schöpfung und des Geheimnisses der Existenz sowie zum Licht der Erkenntnis und des Glaubens einladen. Der letzte Barmherzigkeitsgesandte des erhabenen Schöpfers Allah ist Muhammed ﷺ. In der Nacht des 2. Januar 2015 vom Freitag auf Samstag, 3. Januar werden wir nach dem islamischen Mondkalender die Beehrung der Welt durch die Geburt des Muhammed ﷺ, des letzten an die Menschheit gesandten Propheten der Barmherzigkeit feiern, der zugleich den letzten und abschließenden Ring der Prophetenkette symbolisiert. Vor allem wünsche ich vom erhabenen Allah, dass diese wichtige Nacht sich zum dringend benötigten geistigen Licht für die Herzen der ganzen Menschheit formiert.
Die besten Begriffe, die unseren geliebten Propheten beschreiben, sind ohne Zweifel Barmherzigkeit und Erbarmen. Denn im Koran wird an den Propheten gerichtet gesagt: “Wir haben dich nur als Barmherzigkeit für die Weltenbewohner gesandt.” (al-Anbiya, 21/107). Auch unser Prophet sagte, dass er selbst Prophet der Barmherzigkeit ist und um die Herrschaft dieser Barmherzigkeit herzustellen, er bereit ist, jegliches Leid und Strapazen zu erleiden.
Diese Nacht, an dem wir die Beehrung der Welt durch den Propheten feiern, ist eine Erneuerungszeit, alle Schönheiten, die er der Menschheit präsentierte, zu reflektieren und unser Leben mit seinem beispielhaften Charakter zusammenzuführen. In unserem erhabenen Buch, dem gnadenreichen Koran wird seine Vorbildfunktion wie folgt betont: “Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, und zwar für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.” (al-Ahzab, 33/21).
Heutzutage sind wir als ganze Menschheit, vor allem die Islamische Welt mit Problemen konfrontiert -sowohl bei der Definition als auch bei der Lösung der Probleme-, die darauf zurückzuführen sind, dass wir auf das Vorbild und die Wegweisung des Propheten nicht zurückgreifen. Es ist keineswegs möglich, das Chaos, das die inneren Konflikte in den befreundeten muslimischen Ländern hervorgerufen haben, über die islamischen Werte zu legitimieren und diese mit Nachsicht zu behandeln. Es ist nicht schwer, zu vermuten, was der Prophet entgegen den heutzutage von uns erlebten Nöten empfinden würde. Wir sind dazu gezwungen, nochmals in Erinnerung zu rufen, dass in einer Zeit und an Orten wo die Bänder der Geschwisterlichkeit gegenüber dem Propheten und uns gegenüber fast ernsthafte Schäden erlitten haben, gegenseitig sowohl eine gemeinsame geschwisterliche materielle und geistige Atmosphäre aufzusuchen, als auch wieder eine Geschwistergemeinschaft zu werden, wie der Prophet es sehnsüchtigst erwarten würde.
In diesem Sinne gratuliere ich vor allem meinen in Deutschland lebenden Geschwistern und gratuliere allen in der islamischen Welt zur segensreichen Geburt des Propheten (Mevlid). In der Hoffnung, dass die segensreiche Geburt des Propheten in unserer Gesellschaft und in der ganzen Welt dazu führt, den Propheten näher kennenzulernen, ihn zu lieben und um seine Liebe herum sich zu vereinen und somit unserer Gemeinschaft und der ganzen Menschheit Zufriedenheit und Barmherzigkeit bringen möge.
Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU
Vorsitzender des Bundesverbandes