Köln, 11.08.2014: Die Islamische Religion gestattet in keinem Fall, Menschen auf Grund ihrer Sprache, Religion oder Konfession zu töten, zu foltern oder anderweitig unmenschlich zu behandeln, oder aus ihrer Heimat zu vertreiben.
Von der Antike bis zur heutigen Zeit kann es kein gläubiger Mensch mit seinem Gewissen vereinbarn, dass Menschen, mit anderen Religionen, Glaubensbekenntnissen, Weltanschauungen, Denkarten oder anderer Zugehörigkeiten, mit denen wir zusammenleben einer Handlung oder einer Behandlung gegen die Menschenwürde und den Menschenrechten ausgesetzt werden.
Seit Jahrhunderten leben die Muslime im Nordirak in Frieden mit ihren Nachbarn, den Religionsgemeinschaften der Yeziden und den Christen, die nun durch die ISIS unmenschlichen Angriffen, Verfolgung und nahezu einem Massenmord ausgesetzt sind.
Ebenfalls werden auch Muslime unterschiedlicher Konfessionen und Strömungen von diesen religiösen Eiferern und Fundamentalisten verfolgt, gequält und gefoltert, was gegen das soziale Gewissen verstößt und uns als Muslime zutiefst verwundet.
Wer Menschen aufgrund des Glaubens oder der Konfession verfolgt oder tötet, kann dies nicht mit dem Islam begründen. Der Islam, welcher besagt, dass “das Töten eines Menschen ein genauso großes Verbrechen und Sünde ist, als hätte man die ganze Menschheit getötet;” (el-Maide 5/32), ist fern allen schlechten Zuschreibungen und Diffamierungen.
Alle Muslime und die gesamte Menschheit sind gefordert, sich diesen unmenschlichen Übergriffen und Brutalitäten mit einer gemeinsamen, starken Stimme entgegen zu stellen. Die Öffentlichkeit darf nicht in eine Zuschauerrolle verfallen. Unsere Erwartung ist, dass in dieser Lage schnellstmöglich einen nachhaltigen Frieden schaffende Lösungen gefunden werden.
Möge Allah, unser barmherziger Schöpfer, die Menschen in allen Teil der Erde, unabhängig von Religion, Konfession und Gesinnung, vor Unterdrückung, Folter und Verfolgung behüten.
Türkisch-Islamische Union (DITIB)