Im Rahmen des Projektes veranstaltete DITIB das erste Elternforum in diesem Jahr in den Räumlichkeiten der neuen DITIB-Zentralmoschee. Das Modellprojekt Bildungs-Brücken: Aufstieg! Wendet sich an Eltern mit Migrationshintergrund und wird in Kooperation zwischen der DITIB und Otto Benecke Stiftung an den zwei Standorten Köln und Dortmund durchgeführt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Ziel des Modellprojektes ist es, Eltern mit Migrationshintergrund dahingehend zu bestärken und zu befähigen, die Bildungspotenziale und Bildungsverläufe ihrer Kinder aktiver und selbstbewusster zu unterstützen und zu fördern. Damit steht auch die Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern im Vordergrund. Die Teilnehmer am Elternforum werden informiert und darin gestärkt, sich in allen Erziehungs- und Bildungsphasen aktiv für die Förderung ihrer Kinder einzusetzen und sie im Bildungsprozess bestmöglich zu begleiten.
Dr. Bekir Alboga, stellvertretender Generalsekretär der DITIB, eröffnete mit seiner Grußrede das Elternforum. Als geladene Vortragende referierte Frau Prof. Dr. Havva Engin von der Universität Heidelberg zum Thema „Kooperation und Partizipation. Elternhaus-Schule“. In ihrem Vortrag ging Prof Dr. Engin auf die Erwartungen von Eltern mit Migrationshintergrund an das deutsche Bildungssystem ein. Zudem betonte sie, welche bedeutsame Rolle die Zweisprachigkeit sowohl in der Persönlichkeitsentwicklung, als auch in der kognitiven Entwicklung der Kinder spielt. Ferner zeigte Prof. Dr. Engin den Teilnehmern Wege und Möglichkeiten der Kooperation und Partizipation mit den Bildungseinrichtungen und konkretisierte auf der praktischen Ebene, wie und wo sie sich in Bildungseinrichtungen einsetzen und partizipieren könnten.
Besonders auf die „doppelte Halbsprachigkeit“ wies Prof. Dr. Engin hin unter dem Aspekt, sprachliche Defizite mit der richtigen Sprachförderung mit entsprechenden Methode zu verbessern. Vor allem sei es sehr wichtig, sprachliche Defizite genau zu beobachten und eventuelle organische Störung auszuschließen. Möglichkeiten, wie notwendige Schritte einzuleiten sind, wo unterstützende Hilfen und Informationen bestehen, wurden ebenfalls vorgetragen.
Die im Vortrag behandelten Beispiele waren sehr authentisch mit den Erfahrungen der Teilnehmer/innen, mit denen sie selber konfrontiert waren und aus dem Schulleben ihrer Kinder kannten. Dies zeigten die Teilnehmer/innen mit eigenen Erfahrungsberichten und Beispielen in der anschließenden Gruppenarbeit im zweiten Teil der Veranstaltung. Hier hatten die Teilnehmer/innen die Möglichkeit, über erlebte Probleme mit den Bildungseinrichtungen zu diskutiert und möglichen Lösungsweg und –strategien gemeinsam zu erarbeiten.
Das Thema der schulbasierenden Elternarbeit wurde abschließend erneut aufgegriffen und reflektiert. Neben der Frage nach den Aufgaben und Möglichkeiten der Eltern in Bildungseinrichtungen wurden ebenfalls vorhandene unterstützende Angebote des DITIB-Bildungswerk vorgestellt.
Die Teilnehmer am ersten Elternforum 2014 in Köln, unter anderem Elternvertreter aus den DITIB Gemeinden; Köln und Umgebung, haben die Veranstaltung als durchgehend informativ und wegweisend empfunden und den Wunsch nach weiteren Terminen geäußert.
DITIB Bundesverband