Meine verehrten Geschwister!
Möge Ihre Nacht der Wünsche (Regaib) gesegnet sein. Unendlicher Lob sei Allah, der uns noch einmal diese segensreiche, gesegnete und vergebungsreiche Atmosphäre der drei Monate erreichen lassen hat. Als Vorbote des Ramadans werden wir am 7. März in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag die spirituelle Atmosphäre der Nacht der Wünsche erleben. Regaib ist eine gesegnete Nacht, die uns die Möglichkeit bietet, unsere Wünsche und Anliegen zur Zukunft zu überdenken; unsere Seelen, die in der täglichen Auseinandersetzung mit verschiedenen Problemen konfrontiert werden und die gegenüber dem enormen Druck des Egos erschöpft sind, zu regenerieren und alle Herzenswünsche vor dem erhabenen Allah zu formulieren.
Werte Muslime!
Der erhabene Allah ermahnt uns indem Er sagt: “Gläubige! Fürchtet Allah, und eine jede Seele nehme in Acht, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allah, Allah kennt eure Taten.”1 Gleichzeitig teilt er uns mit, dass diejenigen, die dieser Ermahnung kein Gehör schenken, dieses wie folgt bereuen werden: Er (der Mensch) wird dann sagen: „O dass ich doch für mein jenseitiges Leben etwas vorausgeschickt hätte!“2
Keiner, der an diese Verse glaubt, würde nicht unvorbereitet oder mit einem solchen Leben, wofür er sich schämen würde und dieses bereuen würde, vor Allah treten wollen. Allerdings leben wir in einer Zeit und Atmosphäre, wo die Verweltlichung jeden Moment unseres Lebens umfasst. Aus diesem Grund erleiden wir Niederlagen gegenüber unseren Begierden und Schwächen und wir schlagen sorglos verschiedene Wege ein. Für uns, die ihre Wünsche nicht beherrschen können, ihre Begierden nicht zähmen können und ihren Begehren unliegen, ist die Nacht der Wünsche aus Sicht der Überprüfung unserer Situation - in wie weit wir das Wohlwollen Allahs in unserem ganzen Leben beachten - besonders wertvoll und eine unersetzliche Gelegenheit.
Werte Gläubige!
Wenn schon das Paradies und der dortige Anblick des Antlitzes Allahs unser Ziel ist und wenn wir schon das irdische und jenseitige Glück wollen, dann lassen sie uns diese Nacht eine Zeit unseres Wachrüttelns sein. Lassen sie uns diese Nacht als Gelegenheit nutzen um uns darauf zurückzuerinnern was unsere Aufgaben und Verantwortungen gegenüber unserem Schöpfer, unserer Familie, unseren Kindern, unserem Land, unserer Gemeinde und gegenüber der ganzen Menschheit sind. Und lassen sie uns von unseren Verfehlungen und Fahrläsigkeiten abwenden. Lassen sie uns alle persönlichen Interessen und Kalküle beiseitelegen und uns dafür einsetzen, dass unsere Einheit, Eintracht und Geschwisterlichkeit gestärkt werden. Lassen sie uns die von Allah geschenkten Gaben nicht zum Opfer unserer Schwächen machen und lassen sie uns Allah noch mehr nähern. Kurzum: lassen sie uns in dieser Nacht ein Check-up unseres spirituellen Lebens durchführen. Lassen sie uns spirituelle Pläne, die unserem Leben eine neue Richtung geben, machen.
Meine verehrten Geschwister!
Wir mögen viele Vergehen und Verfehlungen haben. Lassen sie uns unsere Hoffnung nicht verlieren - egal wie viele Sünden wir haben mögen. Wichtig ist es, dass wir uns zu demjenigen, Der uns vergeben kann, wenden. Schließlich sagt Allah, der Erhabene: „Sag: Meine Diener, die ihr euch gegen euch selber vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit. Allah verzeiht alle Sünden, er ist der Vergebende, der Barmherzige.“3 Lassen sie uns folglich die Hoffnung nicht verlieren. Lassen sie uns die Gelegenheit dieser Nacht ergreifen um uns von den spirituellen Krankheiten und Sünden, die uns um unser ewiges Leben bringen können, zu entledigen und lassen sie uns an die Reumütigkeit anklammern und somit zu denjenigen gehören, denen vergeben wird.
Meine Geschwister!
Unser geliebter Prophet (s) formulierte folgendes Gebet wenn er diese Nacht erreichte: “O Allah! Segne die Monate Radschab und Schaban für uns und lasse uns den Monat Ramadan erleben.”4 Lassen sie uns folglich wie folgt beten: O Allah! Segne die Monate Radschab und Schaban für unsere verehrte Gemeinschaft und alle muslimischen Geschwister und lasse uns den Monat Ramadan in Segen, Güte, Wohl und Behaglichkeit erleben. O Allah! Befreie aus Anlass dieser Nacht die islamische Welt von allen dunklen Wolken, die sie umzingeln.
Die DITIB-Predigtkommission
1 Koran, al-Haschr,59/18
2 Koran, al-Fadschr, 89/24
3 Koran, az-Zumar,39/53
4 Ahmet b. Hanbal, Musnad, 1/259
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