Instrumentalisierung von religiösen und spirituellen Werten ist eine große Sünde

PDF-Dosyası Freitagspredigt (PDF)

Verehrte Gläubige!

Im rezitierten edlen Vers sagt der erhabene Allah: “Aber wehe jenen, welche die Schrift mit ihren Händen schreiben und dann sagen: „Dies ist von Allah“, um sich dafür winzigen Preis zu erkaufen. Wehe ihnen um die Schrift ihrer Hände, und wehe ihnen um ihren Gewinn!“1

Werte Gläubige!

Der Missbrauch von Menschen oder die Instrumentalisierung von Dingen, mit denen sich Menschen zu Unrecht Vorteile verschafften, ist eine Realität der Geschichte. In jeder Epoche und in jeder Kultur wurden solche Dinge erlebt. Alle materiellen oder mental-spirituellen Dinge können Mittel des Missbrauchs sein. Jedoch ist das ein Produkt eines unmoralischen Verständnisses. Der gravierendste Missbrauch hingegen ist der Missbrauch der Religion und der Missbrauch von religiösen Werten.

Während der ganzen Geschichte versuchten zahlreiche Personen und Gruppen, die Religion zu missbrauchen indem sie den Einfluss der Religion ausnutzten. Diese zögerten nicht, die Religion auszunutzen. Diese Personen und Gruppen verdrehten manchmal auch die Bedeutung von Versen und Hadisen. Sie setzten diese deplatziert ein. Manchmal instrumentalisierten sie die Verse und Hadise für ihre bösen Absichten. Sie präsentierten der Gesellschaft ihre Vorstellungen mit deren Missdeutungen. In diesem Sinne haben – trotz der Warnungen des Gesandten Allahs - reichlich viele politischen und theologischen Gruppen, die nach seinem Tode entstanden sind, während der ganzen islamischen Geschichte Verse willkürlich gedeutet um ihre eigenen Praktiken zu legalisieren und ihre Gedanken vorherrschend zu machen. Hadise hingegen wurden besonders viel missbraucht. Manche Personen mit bösen Absichten, die Vorteile für sich verschaffen wollten, sowie Personen und Gruppen, die dem Islam schaden wollten, haben Hadise erfunden. Sie legten dem Propheten (s) Worte, die er nicht von sich gegeben hat, in den Mund. Noch interessanter ist es, dass manche frommen Menschen nicht davor zögerten, dem Gesandten Allahs Worte, die er nicht ausgesprochen hat, zuzuschreiben, um die Menschen zum Guten anzuregen und diese von Sünden fernzuhalten. Jedoch ist es falsch, eine falsche Handlung mit etwas noch Falscherem zu korrigieren; Es ist falsch, zu versuchen, den Menschen die Religion mit etwas Unerlaubtem lieb machen zu wollen. Schließlich warnte der Gesandte Allahs Personen, die seine Worte missbrauchen wollen, wie folgt: „Wer wissentlich in meinem Namen lügt, soll sich auf seinen Platz in der Hölle vorbereiten.“2

Wie in der Geschichte gibt es auch heutzutage immer noch Menschen, die das Buch Allahs, Seinen Propheten oder Seine Religion für ihre Interessen missbrauchen. Es gibt eine nicht zu unterschätzende Menge von Personen, die viele Dinge machen, die der Religion widersprechen. Zudem profitieren sie davon und beuten viele ahnungslose Menschen aus. Manche dieser Ausbeuter verhindern, dass sich die Menschen direkt zu Allah wenden. Sie erwecken den Eindruck, als Vermittler zu fungieren. Sie beuten die innigen und aufrichtigen Glaubensüberzeugungen und –gefühle sowie Hilfslosigkeiten des Volkes aus. Sie missbrauchen regelrecht die Barmherzigkeit Allahs und seine Eigenschaft, die Vergebungsbitte (Tauba) von Reumütigen anzunehmen.

Diese Opportunisten missbrauchen die islamischen Werte und Begriffe. Unter dem Deckmantel, den Islam unter verschiedenen Namen, Publikationen und Erklärungen darzulegen, instrumentalisieren zahlreiche Personen und Gruppen diese Werte und Begriffe für ihre eigenen Interessen. Sie beteuern, der Religion zu dienen. Jedoch nutzen sie die reinen und fleckenlosen Gefühle von Muslimen aus. Sie täuschen die Menschen mit haltlosen Spitzfindigkeiten, illusorischen Geschichten, Träumen und unechten Zusicherungen für Belohnungen, die den grundlegenden islamischen Quellen, dem Verstand und der Logik widersprechen. Zudem stehlen sie den Menschen ihre Gelder, Kinder, Zeit sowie ihr Leben. Das Thema des Missbrauchs von Religion hat sich heutzutage zu einer ernsten Sicherheitssache entwickelt, die die Einheit und Eintracht der islamischen Gemeinschaft (Umma) gefährdet.

Das Richtigste, damit wir den Missbrauch verhindern können, ist es, die Religion richtig zu erlernen, uns weiterzubilden und unseren Verstand – die größte uns geschenkte Gabe – richtig einzusetzen. Ich möchte meine Freitagspredigt mit dem 22. Vers der Sura al-Anfal beenden. Darin wird uns empfohlen, unseren Verstand einzusetzen. Der erhabene Allah sagt folgendes: „Die übelsten Lebewesen bei Allah sind diejenigen, die sich absichtlich taub und stumm stellen. Diese bedienen sich des Verstandes nicht.

 

Die DITIB-Predigtkommission

1 Bakara, 2/79.                                                                                             
2 Buharî, İlim, 38.

 

 

2020-07-17    



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