Freitagspredigt
Krankenbesuch führt zum Wohlgefallen Allahs
Verehrte Geschwister!
Als der Prophet (s.a.v.) sich eines Tages mit seinen Gefährten unterhielt, erzählte er folgendes:
„Am Jüngsten Tag wird Allah sagen: „Oh Kind Adams! Ich erkrankte, aber Du hast mir keinen Besuch erstattet!“
Daraufhin wundert sich dieser und antwortet: „Oh mein Herr! Du bist der Herr der Welten. Wie hätte ich Dich denn besuchen können?“
Allah wird entgegnen: „Wusstest du nicht? Mein jener Diener erkrankte, aber du hast ihn nicht besucht. Wusstest du denn nicht, dass du Mich bei ihm finden würdest, wenn du ihn besucht hättest?“
Verehrte Muslime!
Der Besuch eines Kranken ist eines der Rechte des Muslimen, das ihm seine Glaubensgeschwister schulden. Mit so einem Besuch wird man nicht nur seine Pflicht erfüllt haben, sondern auch gleichzeitig eine Möglichkeit erlangen, die unendliche Gnade Allahs anzureizen zu haben.
Unser Prophet legte großen Wert auf den Besuch von Kranken und sagte: „Hilft dem Hungrigen, besucht den Kranken und befreit den Sklaven!“ Er riet, die notleidenden Schichten der Gesellschaft zu unterstützen und sie den Erfordernissen der Brüderlichkeit entsprechend zu behandeln.
Meine verehrten Geschwister!
Derjenige, der einen Kranken besucht und sich um ihn kümmert, macht eigentlich etwas Gutes für sich selbst. Denn nicht die Kranken sind auf uns angewiesen, sondern wird sind ja vielleicht diejenigen, die auf Kranke und Schwache angewiesen sind. In diesem Sinne hat die folgende Ermahnung des Propheten eine große Bedeutung:
„Allah hilft euch nur aufgrund der Schwachen unter euch und ihr erlangt die Gaben für den Lebensunterhalt nur ihrerwegen.“(3)
Das Erbarmen des Dieners Allahs gegenüber den Geschöpfen auf der Welt führt auch zum Erbarmen Allahs gegenüber ihm. Unser Prophet sagte dazu, dass diejenigen, die allein das Wohlwohlen Allahs erwartend einen kranken Bruder oder eine kranke Schwester besuchen, einen weit über 70 Jahre lang andauernden Weg von der Hölle entfernt (4) werden.
Verehrte Muslime!
Zu den Besuchstugenden gehört es, kurz bei dem Kranken zu verweilen, sich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen und die Bereitschaft zur Hilfe im Rahmen der Möglichkeiten zu erinnern. Hierbei sollte man Fragen und Themen anzusprechen vermeiden, die den Kranken bekümmern könnten. Anstatt dessen sollte versucht werden, über schöne Dinge geredet werden, die er bei gesundetem Zustand machen kann und somit ihn aufzumuntern. In dieser Hinsicht darf man auch das gegenseitige Bittgebet nicht vermeiden und man sollte den Kranken daran erinnern, dass sowohl unsere Krankheit als auch unsere Existenz in der Allmacht Gottes liegt.
"[Gewiß, ist Er es,] Der mich erschaffen hat und mich (nun) rechtleitet, und Der mir zu essen und zu trinken gibt und Der, wenn ich krank bin, mich heilt, und Der mich sterben läßt und hierauf wieder lebendig macht." (5)
Lassen Sie uns alle gemeinsam dem folgenden Rat unseres Propheten Gehör geben:
„Wenn du einen Kranken besuchst, bitte ihn, für dich zu beten. Denn sein Bittgebet ist wie das Bittgebet der Engel.“