Der DITIB-Bundesverband hat zum 25. Februar 2022 langjährig engagierte konvertierte Muslime aus ganz Deutschland, die Pionierarbeit und somit einen wichtigen Beitrag für das muslimische Leben in Deutschland geleistet haben, in die Zentralmoschee Köln eingeladen, um sich mit ihnen auszutauschen und ihren Beitrag für das muslimische Leben in Deutschland zu würdigen.
Nach dem gemeinsamen Freitagsgebet in der Zentralmoschee, wurde für die Gäste eine Führung durch den Gebetssaal angeboten. Nach diesem geschichtlichen und architektonischen Einstieg begrüßte Dr. Zekeriya Altuğ, Abteilungsleiter für Gesellschaft und Zusammenarbeit, die Gäste. Das Treffen, an dem 17 geladene Gäste teilgenahmen, wurde von Rafet Öztürk organisiert, verantwortlich für den Bereich Dialog und Zusammenarbeit in der Abteilung für Gesellschaft und Zusammenarbeit.
Beginnend mit einer Koranrezitation durch Mustafa Kader, Imam der Zentralmoschee Köln, begrüßten dann auch DITIB-Vorsitzender Kazım Türkmen und mehrere Vorstandsmitglieder die Gäste und luden sie zu einem gemeinsamen Mittagessen im MoscheeForum ein.
Herr Türkmen leitete diesen mit einer Grußrede ein: „Der Islam ist in Deutschland nicht migrantisch. Er gehört zu Deutschland. Er hat auch früher schon zu Deutschland gehört, auch wenn es weniger Muslime gab, als heute.“ Türkmen sagte weiter: „Sie haben als Pioniere intellektuelle, gesellschaftliche und auch gesellschaftspolitische Debatten angestoßen. Sie haben soziale und wohltätige Dienste vorangebracht und sich für eine institutionelle und gesellschaftliche Annäherung des Islam und der Gesellschaft eingesetzt. Ich möchte mich bei Ihnen für ihren Einsatz und Beitrag, der nicht immer einfach war und mit Entbehrungen einhergingen, herzlich bedanken.“
Herr Dr. Ayyub Axel Köhler, ehem. Vorsitzender des ZMD und erster Sprecher des KRM, nutzte die Gelegenheit, um auf die Bedeutung der Zusammenarbeit der Muslime, insbesondere auch der Konvertiten, aufmerksam zu machen. Außerdem betonte er, dass das heutige Treffen die Muslime und die Vielfalt der Muslime in Deutschland zeigt. Er ging auch auf die aktuelle Lage der Ukraine ein und sagte: ,,Für den Frieden beten wir und bitten vom barmherzigen Allah, dass der Frieden in der Ukraine alsbald wieder hergestellt wird.“
Ahmad von Denffer bedankte sich für die Möglichkeit des Austausches und sagte: „Die Rolle der Religionsgemeinschaften nimmt in Deutschland ab. Insbesondere die der Kirchen. Daher stellt sich für mich die Fragen: Wohin geht es mit der Religion? Wie sieht die Jugend das Ganze? Was hat für die Arbeit der Islamischen Religionsgemeinschaften Priorität in den kommenden Jahren? Wie können wir Ältere dabei unterstützen? “
Amina Erika Theißen, Gründerin und langjährige Geschäftsführerin der Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen in Köln, erzählte von den Erfahrungen im Vorfeld und während des Baus der Zentralmoschee, über die Debatten bezüglich Form und Größe und sagte: „Wenn man die gesamte Debatte betrachtet, so ist im Ergebnis die Zentralmoschee als eine Synthese der modernen Architektur und klassischer Elemente gelungen.“
Weitere Gäste berichteten aus den eigenen Tätigkeitsbereichen und daraus resultierenden Schwierigkeiten wie auch Erfolgen, sowie aus den Erfahrungen ihrer Biographien als Konvertiten.
Daneben gab es die Möglichkeit, sich mit den jungen Theologinnen und Theologen aus den Reihen der DITIB auszutauschen. An der Begegnung nahmen für die DITIB neben dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Türkmen mehrere Mitarbeiter aus der Abteilung für Gesellschaft und Zusammenarbeit, insbesondere des MoscheeForum, der DITIB Akademie, der Presseabteilung sowie Imame der Zentralmoschee Köln teil. Diese hatten Gelegenheit, den geladenen Gästen die aktuellen Dienstleistungen der DITIB, insbesondere auch die für Konvertiten, und weitere deutschsprachige Angebote vorzustellen, die von den Teilnehmenden sehr begrüßt wurden. Die Programme zur Ausbildung von Theologinnen und Theologen in Deutschland, oder auch die Seminarreihe „Einstieg Islam!“ für Konvertiten oder die deutschsprachige Literatur, die die DITIB-Akademie herausgebracht bzw. übersetzt hat, wie z.B. das Standartwerk „Der Islam aus den Überlieferungen“, welches aus sieben Bänden besteht, und dessen erstes Band bereits erschienen ist, weckten großes Interesse.
Dr. Altuğ betonte zum Abschluss die Bedeutung dieses Treffens der Generationen von deutschen Muslimen mit den Sätzen: „Es ist für unsere jüngere Generation, die bei uns allmählich die Arbeit übernimmt, sehr wichtig, die Erfahrungen, aber auch die Schwierigkeiten ihrer Pioniergeneration aus erster Hand zu erfahren und zu verinnerlichen. Daher danken wir Ihnen allen, dass sie sich heute die Zeit genommen haben und hier waren. Diese Begegnung kann nur ein Anfang gewesen sein.“
Das gesellige Beisammensein endete mit der Überreichung von eigens für den Anlass vorbereiteten Präsenten zur Erinnerung an diesen besonderen Tag und dem Wunsch, sich wieder zu treffen.