Wir haben den Ramadan, der uns mit seiner Barmherzigkeit empfing und mit seinem Segen umarmte, hinter uns gelassen. Der Ramadan lehrte den Muslimen Geduld und Dankbarkeit für die Gaben. Der Gebieter der übrigen elf Monate lehrte, uns, unserer Nächsten bewusst zu werden und zu teilen. Somit haben wir das Ramadanfest, womit Glück und Freude, Liebe und Geschwisterlichkeit sich wellenförmig in der Gesellschaft verbreiten, erreicht. Wir hoffen und wünschen uns, dass der Ramadan als Gebieter der übrigen elf Monate mit seinen Werten und Verantwortungen, womit er unsere Dienerschaft auffrischte; mit seinen Prinzipien, womit wir uns selbst einer kritischen Überprüfung unterzogen; mit seinen ethischen und tugendhaften Maßstäben, womit wir uns erneut durchstrukturierten; sowie mit seinen neu wiederbelebten Beziehungen der Freundschaft, Geschwisterlichkeit und Nachbarschaft ohne Zweifel ein übermäßig segensreicher und fruchtbarer Monat für uns war.
In diesem gesegneten Monat haben wir unsere Spiritualität wiederbelebt indem wir die tiefe spirituelle Erziehung des Fastens erlebten; den Segen des Frühstücks vor der Morgendämmerung (Sahur) und des Fastenbrechens spürten; die Aufregung des Tarawih-Gebets und die ehrfurchtgebietende Freude der Koranrezitation in unseren Herzen tief verspürten und somit unsere Seelen ermunterten. Unsere Moscheen, die aufgrund der Pandemie lange Zeit leer verblieben, erfreuten sich mit den gemeinschaftlich verrichteten Gebeten über eine besondere Vitalität. Mehr als sonst öffneten sich unsere Hände für Wohltaten. Wir haben die schönsten Beispiele dargeboten, uns der Arme und Vereinsamten, die auf der ganzen Welt leben, anzunehmen; Notleidenden zu helfen; Solidarität und Hilfsbereitschaft zu zeigen; miteinander zu wetteifern bei Wohltaten, Wunden zu versorgen, sowie uns einfühlsam mit den Nöten von den Menschen zu identifizieren. Wir haben erkannt, dass wir ein sinnvoller Teil eines großen Ganzen sind und unseren materiellen Reichtum, unsere schönen Worte und Wünsche, sowie unsere Liebe in unseren Herzen mit jedem geteilt. Mit dem Motto “Gläubige sind Lebenselixier für die Herzen” haben wir versucht, der ganzen Menschheit lebensspendend und geschwisterlich zu helfen. Für unsere muslimischen Geschwister, die auf der ganzen Welt unterdrückt werden, haben wir Bittgebete innerhalb des Monats Ramadans formuliert. Schließlich haben wir das Ramadanfest erreicht.
Es ist besonders wichtig, dass wir die während des ganzen Ramadans erworbene hohe Ebene der Religiosität, unsere Bemühung, den Koran studierend uns Wissen anzueignen, unsere Sensibilität des Teilens, kurzum all unsere schönen Werte und Eigenschaften auch in den übrigen Tagen des Jahres weiterhin fortführen. Schließlich ist es Wunsch vom erhabenen Allah und eine Empfehlung von unserem Propheten, dass wir in den Gottesdiensten einen mittleren Weg einschlagen und beständig sind. Muhammed Mustafa (s), der Prophet der Barmherzigkeit, sagte: “Gottesdienste, die Allah am liebsten sind, sind solche, die am beständigsten auch sie wenn wenig sein mögen.”
In diesem Sinne erhoffe ich mir, dass wir eine Welt haben, worin alle Feste wie wahre Feste erlebt werden, Frieden und Glück herrschen, Kriege, fließendes Blut und vergossene Tränen hinter uns gelassen sind. Ich gratuliere allen voran den in Deutschland lebenden sowie allen Muslimen zum Ramadanfest und wünsche vom erhabenen Allah, dass das Ramadanfest sich für die islamische Welt und die Menschheit zu einem Fest und zu einer Freude eines Festes im wahren Sinne transformieren möge.
Kazım Türkmen
Bundesvorsitzender der DITIB