Botschaft zum Opferfest

Am Dienstag, 20. Juli 2021 werden wir eines der beiden wichtigsten Feste unserer Religion begehen. Bereits jetzt wünsche ich ein gesegnetes Opferfest.

Diese Tage, die wir durch Vervollkommnung mit Güte, Wohltaten und Frömmigkeit erreicht haben, sind ein Geschenk Allahs. Schließlich sind Feste besondere Tage, in denen Geschwisterlichkeit, Teilen und bedingungslose gegenseitige Liebe nicht nur bei Worten bleibt, sondern sich auf unsere Beziehungen auswirkt. Feste sind Tage, an denen der folgende Vers mit seiner vollen Bedeutung und mit seinen Geheimnissen unser soziales Leben völlig umschließt: „Die Gläubigen sind lediglich Geschwister.“ (al-Hudschurat, 49/10) Dadurch finden sich Reiche-Arme, Vorgesetzte-Mitarbeiter, Alte-Junge, Arbeitnehmer-Arbeitgeber, Frauen-Männer, alle Personen bei denselben Gefühlen und Begeisterungen zusammen.

Unsere Opfergaben, die wir mit unserer „Hand der Güte und Hilfe“ an die Unterdrückten und Bedürftigen der Welt überreichen, sind kurz vor ihrer Übergabe. Unzählige unserer Geschwister, an deren Freude und Speisetafeln wir uns mit unseren Opferspenden beteiligen, übersenden uns ihre innigen Bittgebete und ihren Dank. Den egoistischen Werten der modernen Welt zum Trotz sind wir uns bewusst, dass es dadurch möglich ist, glücklich und zufrieden zu sein, indem wir andere glücklich machen und erfreuen, Lob und Preis sei Allah dafür. Dank und Preis sei Allah, der unseren Herzen Barmherzigkeit und Feinfühligkeit geschenkt hat.

Kommen sie und lassen sie uns Feste wie Feste begehen. Lassen sie uns allen voran bei unseren Familien, Ehepaaren und Kindern beginnen. Sicherlich werden unsere Mütter und Väter auf uns warten, jedoch sollten wir sie nicht warten lassen. Wer kann denn die Last tragen, die Augen der Eltern auf die Wege starren zu lassen und ihre Ohren auf den Klingelton des Telefons warten zu lassen! Unsere Feste mögen zu einem Zirkel des Glücks mit unseren Nächsten, Nachbarn und allen Freunden sein. Und niemand soll außerhalb dieses Zirkels verbleiben.

Möge an diesem Fest niemand mehr verbleiben gegenüber dem wir noch Groll hegen. Lassen sie uns wissen: „Es ist nicht erlaubt, dass ein Muslim mehr als drei Tage Groll gegenüber seinen Geschwistern hegt, und dass sie ihre Gesichter voneinander abwenden, wenn sie sich (in dem Zustand) begegnen.“

In diesen Tagen erleben wir in einigen Regionen Deutschlands eine Flut mit historischen Ausmaßen. Dutzende Menschen haben ihr Leben verloren, vielmehr Menschen haben ihre Häuser und Arbeitsstätten verloren. Entsprechend dem prophetischen Gebot „Wer satt schläft, während sein Nachbar hungert, ist keiner von uns!“, ist es als Gläubige unsere Verantwortung, uns um das Leid unserer Nachbarn zu kümmern und Solidarität zu zeigen. Besonders der Opfergottesdienst ist gleichzeitig auch ein Anlass, an die Unterdrückte, Geschädigte und Bedürftigen zu denken und ihnen durch das Teilen unserer Opfergabe die Hand zu reichen. Daher haben wir als DITIB ein Spendenkonto für die Opfer der Hochwasserkatastrophe eröffnet. Der Würde und Spiritualität der Atmosphäre dieser besonderen Tage im Vorfeld des Opferfestes entsprechend bitten wir um ihren Beitrag zu dieser Spendenkampagne für die Hochwassergeschädigten. Möge der erhabene Allah uns alle und die ganze Menschheit vor Leid und Kummer durch jede Art von Naturkatastrophen bewahren. Unsere Gedanken und unsere Gebete sind bei den Opfern dieser Naturkatastrophe und den Hinterbliebenen.

Ich gratuliere nochmals allen voran unserer Gemeinde, allen Muslimen in Deutschland und in der islamischen Welt zum Opferfest. Ich wünsche ihnen allen ein Leben in Gesundheit, Wohlbefinden, im Glauben und mit rechtschaffenen Werken. Ebenso wünsche ich um Segen und Vergebung für ihre verstorbenen Angehörigen.

 

Kazım Türkmen
Bundesvorsitzender

 

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