Zum Beginn des Ramadans als ‎segensreichster Monat

Ein neuer Ramadan als letzter der gesegneten ‎drei Monate steht uns bevor, durch dessen ‎Kommen wir als Muslime unser Bewusstsein ‎für Läuterung und Erneuerung erfrischen und ‎in dem wir jedes Jahr unzählige spirituellen ‎Gefälligkeiten erleben. Wir danken Allah, ‎dem Erhabenen, und bitten um Segen und ‎Heil für unseren geliebten Propheten, dass wir ‎auch in diesem Jahr die gesegnete Zeit des ‎Ramadans erreicht haben und bitten Allah ‎darum, dass der Ramadan zum Guten für die ‎islamische Welt und die Menschheit beiträgt.‎

Wir freuen uns über das Kommen des ‎segensreichsten Monats Ramadan, der unser ‎Leben lenkt und in dem der edle Koran ‎offenbart wurde, der unsere Geistes- und ‎Herzenswelt erhellt. Als Gläubige erleben wir ‎die Freude über das Eintreffen des ‎besonderen Monats Ramadan als Gebieter der ‎übrigen elf Monate, worin unser Buch des ‎Lebens, der edle Koran, ständig und ‎wiederkehrend rezitiert und in die Praxis ‎umgesetzt wird sowie jeder Person, der sich ‎von den Sünden erlösen und läutern möchte, ‎einen spirituellen Geist einhaucht.‎

Am Freitag, 26. Mai 2017 werden die ersten ‎Tarawih-Gebete verrichtet. In der selben ‎Nacht werden die Sahur-Tische für das ‎Fastenfrühstück vorbereitet und ab Samstag, ‎‎27. Mai 2017 wird die einmonatige Saison ‎der Barmherzigkeit, des Segens und der ‎Vergebung Gast in unseren Häusern, Städten ‎und Ländern sein und Anlass dafür sein, dass ‎die mit der Liebe Allahs und des Propheten ‎erfüllten Herzen der Gläubigen geläutert ‎werden.‎

Der Gesandte Allahs (s) zeigte der ‎ganzen ‎Menschheit die Gerechtigkeit des ‎Islams, die mit ‎Barmherzigkeit verwoben ist, ‎sowie die Ethik des ‎Islams, die mit Wissen ‎und Weisheit verflochten ‎ist. Er sagte zum ‎Ramadan: “Denjenigen Personen, ‎die an ‎Allah glaubend und den Lohn nur von ‎Allah ‎erwartend das Fasten im Ramadan ‎einhalten, ‎werden die vergangenen Sünden ‎vergeben.” ‎‎(al-Bukhari, Iman 28) Also werden wir ‎die ‎Freude erleben, diesen Monat ‎der ‎Barmherzigkeit und Vergebung mit ‎Leben zu ‎füllen, worin diese Verheißung des ‎Propheten in ‎Erfüllung geht.‎

Der Ramadan hat eine besonders wichtige ‎Stellung in unserem religiösen Leben. Es ist ‎ein segensreicher Monat, worin die Tore der ‎Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet ‎werden; worin gegenseitige Hilfe und ‎Solidarität zunimmt; worin sich Liebe, ‎Respekt, Geduld und Geschwisterlichkeit ‎noch verstärken sowie die Einheit und ‎Eintracht gefestigt werden.‎

Der Ramadan ist ein Monat, worin ‎das ‎Bewusstsein für den Glauben, die ‎Dienerschaft an ‎Allah, die Tugendhaftigkeit ‎und das Menschsein ‎seinen Gipfel erreicht; ‎worin das Vermögen für ‎das Empfinden und ‎für das Denken klarer ‎werden; worin sich die ‎Geschwister umarmen; ‎worin sich ‎die ‎Gläubigen erneut mit dem ‎Koran ‎wiedertreffen sowie worin versucht ‎wird, durch ‎Frömmigkeit das weltliche und ‎jenseitige Glück ‎zu erlangen. Ramadan ist ein ‎Erwachen zur Zeit ‎jeder Morgendämmerung ‎‎(Sahur) für eine neue ‎Verantwortung und die ‎Bemühung, das ‎Wohlwollen Allahs zu ‎erlangen; das eigene Ego ‎zu beherrschen und ‎das Gute in sich selbst zu ‎erlangen.‎

Der Ramadan ist ein Monat, der das Ego ‎durch den Gottesdienst des Fastens erzieht ‎und unseren ‎Willen ‎stärkt‏.‏‎ In ihm wird der ‎Hunger der Bedürftigen durch die Zakat, ‎Sadaqa und Iftartische ‎gestillt und sie werden ‎umsorgt. Durch die Tarawihgebete, ‎Koranrezitationen, Dhikr, Gebete ‎und ‎Bittgebete werden die Freude und ‎Begeisterung des Gottesdienstes auf die ‎ganze Gesellschaft ‎ausgeweitet.‎‏ ‏Es ist ein ‎Monat, worin die Wohltaten und ‎Belohnungen zunehmen; sowie ‎viel ‎Vergebung und Verzeihung zuteilwird.‎

Als DITIB-Bundesverband und ‎angeschlossene ‎Gemeinden werden wir ‎diesen gesegneten Monat ‎auch in diesem Jahr ‎‎– wie in jedem Ramadan ‎vorher – mit ‎verschiedenen Veranstaltungen ‎begehen. Es ‎werden anleitende, wegweisende ‎und ‎erbauende Predigten‎ ‎und‏‎ ‎Einführungsvorträge ‎gehalten. Außerdem ‎werden sich unsere ‎Beauftragten täglich ‎abwechselnd ‎ in andere ‎Moscheen begeben ‎und dort predigen. Die ‎Vorbereitungen in der ‎neuen Kölner DITIB ‎Zentralmoschee laufen ‎auf Hochtouren, damit wir ‎im Ramadan ‎unsere Gottesdienste dort ‎durchführen ‎können. Es wird in der Kölner ‎DITIB-‎Zentrale geplant, täglich 800 bis ‎‎1000 ‎Personen das Fastenbrechen (Iftar) ‎begehen zu ‎lassen. Jeden Tag werden in den ‎Moscheen mit ‎entsprechenden Möglichkeiten ‎Tische für das ‎Fastenbrechen gedeckt ‎werden, die wir auch für ‎unsere geflüchteten ‎Geschwister öffnen werden. ‎In den ‎Moscheen werden wir die Tage ‎mit ‎gegenseitigen Koranrezitationen ‎‎(Muqabala) und ‎die Nächte mit den ‎nächtlichen Tarawihgebeten ‎begehen. ‎Außerdem werden wir in der Nacht ‎der ‎Bestimmung (Qadr) besondere ‎Veranstaltungen in ‎allen unserer Moscheen ‎organisieren.‎

Unsere muslimischen Geschwister können ‎ihre Sadaqatu´l-Fitr (Fitra) und ‎Pflichtabgaben (Zakat) uns anvertrauen, die ‎wir vor allem Geschwistern, die studieren und ‎geflüchtet sind, aber auch Bedürftigen und ‎Alleinstehenden übermitteln können. Hiermit ‎werden wir als DITIB einer ‎Vorreiterbewegung “Herzen gewinnen” ‎vorstehen, die alle Bedürftigen und ‎Alleinstehenden umfasst.‎

Ich wünsche, dass - nach den Aussagen ‎unseres Propheten - der gesegnete Ramadan, ‎‎“dessen ‎Beginn Segen, dessen Mitte ‎Vergebung und dessen Ende Errettung von ‎der Hölle” (Ibn Huzayma, Sahih, III, 191-‎‎192) ist, Wohlbehagen für unsere Herzen, ‎Segen für unsere Tische des Fastenbrechens ‎‎(Iftar) und einen hohen Rang für unsere ‎Gottesdienste bringen möge. In diesem Sinne ‎wünsche ich von Allah, dass der Ramadan ‎zur Einheit und Eintracht der ‎in Deutschland ‎lebenden Muslime‎ und der islamischen Welt ‎beiträgt, sowie Anlass dafür ist, dass das ‎Gute in der Welt herrschend sein möge.‎

 

Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu
DITIB Bundesvorsitzender

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Wir verwenden außerdem Dienste zur Analyse des Nutzerverhaltens und zum Einblenden von Werbung. Um weitere Informationen zu erhalten und ein Opt-Out-Verfahren einzuleiten klicken Sie bitte auf „Weitere Informationen“.