Mit größter Trauer richten wir unsere Botschaft der Solidarität an unsere Nachbarn in Österreich. Der brutale Terrorakt in Wien hat uns auch in Deutschland bis ins Mark getroffen. Den brutal Ermordeten erbitten wir Gottes Barmherzigkeit und Gnade. Unser tiefstes Beileid und Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer. Und unser Dank gilt den Sicherheitskräften, die ihr Leben riskierten, um unschuldige Menschen zu beschützen. Unsere Solidarität gilt Österreich. Wir stehen in voller Überzeugung an der Seite der Österreicherinnen und Österreicher.
Terroristen und jenen, die mit ihnen sympathisieren, sagen wir: Ihr seid eine verachtenswerte Gruppe gescheiterter Individuen, die in diesem und im nächsten Leben mit der gerechten Strafe rechnen müssen. All denjenigen, die zu Recht verunsichert und verängstigt sind, sagen wir: Wir lassen den Terror nicht siegen. Terroristen handeln aus Hass und sie wollen Hass verbreiten. Wir gewähren ihnen keinen Millimeter.
Wir werden weiterhin besonnen, aber entschieden handeln. Wir stellen uns diesen Niedersten der Niederen des menschlichen Handelns entgegen. Wir stehen gemeinsam ein für unsere Werte, wie die freiheitlich demokratische Grundordnung, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit oder Pressefreiheit. Die Würde eines jeden Menschen, das Recht auf Unversehrtheit des Lebens, das Recht, anders zu sein und zu handeln, sind gottgegebene Rechte des Menschen. Wer die, die anders sind oder handeln, verachtet oder angreift, greift damit uns alle an.
Diese Terroristen des vermeintlichen Islamischen Staates oder ihre Sympathisanten haben zuvor in Syrien und Irak hunderttausende Menschen, Muslime wie Christen oder Jesiden, umgebracht und eine jahrhundertealte Tradition des Miteinanders in der Region und jahrtausende alte Zeugnisse vieler Zivilisationen zerstört. Am gestrigen Tag griffen IS-Terroristen auch die Universität Kabul in der afghanischen Hauptstadt an.
Wann, wo auch immer und von wem auch immer der Terror kommt, ist es immer ein Angriff auf die gesamte Menschheit. Wir werden nicht zulassen, dass sie unser Miteinander und unsere Basis des friedlichen Zusammenlebens zerstören werden.
Wir appellieren an die österreichische Politik, aber auch an unsere heimische deutsche Politik, und insbesondere die Medien, verantwortungsbewusst, besonnen und gemäßigt zu sein. Dieser feige Angriff ist im Kern der Versuch, Spaltung herbeizuführen. Als Gesellschaften, auch als Nachbarländer, müssen wir geschlossen zusammenstehen und deutlich machen, dass diese vielfältige und freie Gesellschaft etwas Großartiges ist, was wir uns von niemandem nehmen lassen. Das bedeutet auch, dass wir wachsam sein müssen, keine Aufwiegelung durch Populisten und andere Extremisten zuzulassen, die solche Ereignisse sehnsüchtig erwarten und ausschlachten wollen.
Allein schon der Respekt gegenüber den Opfern gebietet Vorsicht. Es muss immer und überall unmissverständlich klar sein, dass Muslime für Frieden und gegen Terror sind. Denn ein Muslim, ein wahrlich gläubiger Mensch kann und wird sich mit solchen menschenverachtenden Tätern, mit solchen abscheulichen Verbrechern nicht identifizieren.
Im Koran heißt es: "Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen! Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit getötet! Und wer einem Menschen das Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet!‘ (Koran 5:32)
In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen in Österreich. Auch wir sind schockiert und betroffen von dem unfassbaren Terror, der sich dort ereignet hat.
DITIB-Bundesverband