Sehr geehrte Damen und Herren,
durch die Darstellung unseres Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, als Fanatiker und Terrorist in der Cartoonserie der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" fühlen wir Muslime in Deutschland uns tief verletzt. Wir sind sehr traurig darüber, wie unsere Gefühle auf diese Art und Weise beleidigt werden. Unsere religiöse Sensibilität ist damit erneut übergangen worden. Auch einige Tageszeitungen diverser europäischer Länder haben im Zuge der Berichterstattung einige der Karikaturen abgedruckt. Wir verurteilen diese Berichterstattungen und hoffen, dass sie nicht wiederholt werden.
Der Prophet Muhammed ist nach muslimischer Auffassung der Gesandte Gottes und sollte nicht bildlich dargestellt werden. Grundsätzlich hätten die Verantwortlichen in der Presse und Politik wissen können, dass der Prophet des Islam nicht bildlich darzustellen ist. Den Gesandten Gottes als einen fanatischen Fundamentalisten und Terroristen zu karikieren, stößt auf größtes Unverständnis seitens der Muslime. Ebenfalls würde eine beleidigende, karikierende Darstellung von Gesandten Gottes wie Jesus oder Moses, Friede sei mit ihnen, auf großes Unverständnis der Muslime stoßen.
Kann man diese verletzende Vorgehensweise damit legitimieren, Solidarität mit einem Schriftsteller zu bekunden, der für sein Buch über unseren Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, keinen Verleger finden konnte? Ist dies Grund genug, die Gefühle von ca. 1,5 Milliarden Muslime weltweit zu missachten?
Selbstverständlich ist die Presse- und Meinungsfreiheit sowie künstlerische Freiheit unantastbar. Dies sind für uns unaufgebbare Werte einer demokratischen Gesellschaft und werden von uns voll und ganz akzeptiert.
Zugleich darf im Deckmantel der Meinungsfreiheit die Unantastbarkeit des Propheten für die Muslime durch solche Publikationen nicht völlig ignoriert werden. Auch die Muslime erwarten Ehrerbietung und Respekt ihren Überzeugungen gegenüber.
Morddrohungen gegen die Künstler lehnen wir entschieden ab. Wir nehmen erfreut zur Kenntnis, dass die Verantwortlichen die Reife gezeigt und sich bei den Muslimen entschuldigt haben. Daher sollten die Muslime sich weder von solchen Berichterstattungen noch anderen Provokateuren zu unüberlegten Handlungen reizen lassen.
Mit freundlichen Grüssen
Rıdvan ÇAKIR
Präsident der DITIB