Köln, 15. Januar 2013: Heute, am 15. Januar 2013 unterzeichnete die Freie Hansestadt Bremen als zweites Bundesland einen Staatsvertrag mit dem DITIB-Landesverband und weiteren islamischen Religionsgemeinschaften im Festsaal des Bremer Rathauses. Auch unterzeichnete Oberbürgermeister Melf Grantz diesen Vertrag im Namen der Stadt Bremerhafen.
Mit den Unterschriften besiegelt Jens Böhrnsen, Bremens Bürgermeister und Präsident des Senats, und Melf Grantz, Oberbürgermeister der Stadt Bremerhafen, den vier Jahre dauernden Prozess und setzt damit ein weiteres Zeichen des wechselseitigen Respekts. In seiner Rede ging Bürgermeister Böhrnsen auf die Bedeutung muslimischen Lebens in Bremen ein und bezeichnete diesen wichtigen Schritt als ein Zeichen der Respekts für die Muslime in und ihren Beitrag für Bremen. Oberbürger Granz betonte in seiner Rede, dass den Muslimen lange unterstellt wurde, dass sie nicht integrationsfähig und integrationswillig seien und mit diesem Staatsvertrag stelle sich diese Behauptung als Lüge heraus.
Yılmaz Kiliç, Vorsitzender des DITIB-Landesverband Niedersachsen und Bremen und Mitunterzeichner des Vertrages, hob in seiner Rede die historische Bedeutung dieser Entwicklung hervor. Dies sei insbesondere die Anerkennung der Bremer Muslime als gleichberechtigte und gleichwertige Mitbürger. Insofern sei dies natürlich Ausdruck von heimatlicher Verbundenheit, gegenseitiger Akzeptanz und Anerkennung und einem gemeinsam formulierten Willen. Bedeute dies doch: „Herzlich willkommen in Bremen. Ihr gehört zu dieser Gesellschaft“. Und unter dem Motto “Miteinander, voneinander und füreinander lernen“ soll dieses zuversichtliche, gemeinschaftliche Bewusstsein sich verankern und die Gemeinschaft unabhängig von religiösem oder kulturellem Hintergrund tragen. So schloss Landesverbandsvorsitzender Kilic mit einem Dank: „ Allen, der freien Hansestadt Bremen, den anderen muslimischen Partnern und meinen Kolleginnen und Kollegen des DITIB-Landesverband, die bei der Ausarbeitung und Gestaltung dieser Vereinbarung in Bremen von Anfang an sehr engagiert mitgearbeitet haben und für die vertrauensvolle, partnerschaftliche, offene, ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit möchte ich ganz, ganz herzlichen DANKE sagen. Wir sitzen alle in einem Boot.“
So schloss sich auch Bekir Alboga, teilnehmender Vertreter des DITIB-Bundesvorstand und DITIB-Vorstandssprecher diesen Worten an: „Ja, wir sitzen alle im selben Boot, dies ist zu unser Aller Freude. Es ist schön, die Früchte jahrelanger Arbeiten zu sehen. Dies gibt Kraft und Optimismus für andere Bundesländer, in denen die Arbeiten noch andauern. Es gibt uns aber vor Allem Zukunftsoptimismus und ein Stück weit Vertrauen zurück, das in letzter Zeit durch verschiedenste Entwicklungen in Deutschland getrübt war. Wir danken all Jenen, die diesen Staatsvertrag ermöglicht haben und ermuntern weiterhin all diejenigen, die sich noch in diesem Prozess befinden. Dies wird zu unser aller Wohl gereichen.“
Pressestelle DITIB-Dachverband